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2 Kundenbewertungen

Er hat Macht, er hat Geld, doch seine Identität kennt niemand. Aus dem Dunkel zieht er die Fäden und handelt mit allem, was viel Geld bringt: Drogen, Waffen und Menschen. Sein Glück: Mit dem Flüchtlingsstrom kommen viele Verzweifelte nach Deutschland und müssen abtauchen. Unter ihnen findet er die willfährigen Handlanger für seine Geschäfte. Als einer von ihnen an einem verschluckten Päckchen Kokain stirbt, ermittelt Kommissar Steiger. Steiger, der sich mit seinen Chefs anlegt, der aber Gerechtigkeit will um jeden Preis, auch für die, die offiziell gar nicht existieren. Er wird nicht aufgeben, bis er ihn gefunden hat - den Mann im Hintergrund.…mehr

Produktbeschreibung
Er hat Macht, er hat Geld, doch seine Identität kennt niemand. Aus dem Dunkel zieht er die Fäden und handelt mit allem, was viel Geld bringt: Drogen, Waffen und Menschen. Sein Glück: Mit dem Flüchtlingsstrom kommen viele Verzweifelte nach Deutschland und müssen abtauchen. Unter ihnen findet er die willfährigen Handlanger für seine Geschäfte. Als einer von ihnen an einem verschluckten Päckchen Kokain stirbt, ermittelt Kommissar Steiger. Steiger, der sich mit seinen Chefs anlegt, der aber Gerechtigkeit will um jeden Preis, auch für die, die offiziell gar nicht existieren. Er wird nicht aufgeben, bis er ihn gefunden hat - den Mann im Hintergrund.
Autorenporträt
Norbert Horst ist im Hauptberuf Kriminalhauptkommissar und hat in zahlreichen Mordkommissionen ermittelt. Der Autor ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Kriminalromane wurden mit dem Friedrich Glauser Preis und dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und standen wochenlang auf der KrimiBestenliste.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Kommissar Steiger aus Dortmund und seine Kollegin Jana werden zu einer Leiche in einem leer stehenden Haus gerufen, deren Eingeweide durchwühlt wurden. Etwas Koks wurde dabei übersehen. Der Tote ist ein Jugendlicher ohne erkennbare Identität, vermutlich ein Flüchtling, den der Kurierdienst das Leben kostete. Im Flüchtlingsstrom werden Menschen zur Ware, vor allem die jüngsten und wehrlosesten. Und irgendwo verdient jemand kräftig an ihrem Leid. Norbert Horst erzählt die Geschichte um das brutale Geschäft mit der Hoffnung aus den Perspektiven derer, die ratlos und allein in einem fremden Land stranden ebenso wie aus Sicht des Kriminalisten Steiger, für den die erkennungsdienstliche Behandlung der Neuankömmlinge Alltag ist - und zugleich Leben retten kann. Denn sonst fallen die Kinder aus dem System, wenn sie in die Fänge von Menschenhändlern geraten. Die Realität hat das Buch inzwischen eingeholt, 6000 Kinder und Jugendliche, schätzt das BKA, sind in Europa verschwunden. Norbert Horst, der im Hauptberuf Kriminalkommissar ist, schreibt lebendig, mit literarischem Feingefühl für Timing, leise Töne und Zwischenmenschliches und nicht ohne Humor.

© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2017

Mit dem Blick für die kleinen Dinge

Das geht schon mit den Namen los: Kentschke, Kucharski, Roleder, alles fast verschollene Fußballernamen, mit denen Norbert Horst manche seiner Figuren liebevoll bedenkt. Das geht weiter mit den unnachahmlich trockenen Bemerkungen und Dialogen, wie man sie so nur im Ruhrgebiet hört. Und dann ist da im Mittelpunkt Thomas Adam, den alle, nach dem Beruf seines Vaters, Steiger nennen, eine große Kommissarsfigur, deren Leiden an der Welt sich schon darin zeigt, dass Steiger bei der Dortmunder Polizei arbeitet und Schalke-Fan ist.

Norbert Horst ist im Hauptberuf nicht Schriftsteller, sondern Kriminalkommissar. Stur, hartnäckig, kämpferisch, wie Ostwestfalen eben sind, verwandelt er die zähen Mühen der alltäglichen Polizeiarbeit in stilistisch lässige Prosa, ohne in die Fallen des Naturalismus zu laufen. In "Kaltes Land", Steigers drittem Fall, kann man viel erfahren von der Situation der oft jugendlichen Asylbewerber, von Bodypackern, die an einem geschluckten Kokainpäckchen sterben, oder Menschen, die ihre Nieren verkaufen, von Polizisten und Verwaltungsleuten, die überfordert sind, von den Profiteuren, an welche die Ermittler selten herankommen. Entscheidender als der spannende Plot ist Horsts Blick für die kleinen Dinge am Rande, wenn er Steiger etwa zur Beerdigung eines jungen Mannes aus Nordafrika schickt, den man lieblos in der Erde versenkt, ohne zu wissen, wie er wirklich heißt. Dass Steigers Karriere nicht vorankommt, das hat auch damit zu tun, dass seine Empathie größer ist als sein Ehrgeiz.

pek

Norbert Horst: "Kaltes Land". Kriminalroman.

Goldmann Verlag,

München 2017.

400 S., br., 9,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Norbert Horst weiß, wovon er schreibt, versichert Rezensent Elmar Krekeler, denn der Kriminalschriftsteller ist selber Kommissar für Ausländerkriminalität. Entsprechend glaubwürdig schildert ihm der Autor in seinem dritten Buch um den Serienermittler Steiger jene "Paralllelwelt", in der Flüchtlinge mit falschen Identitäten in Unterkünften landen, von Security-Leuten zur Prostitution gezwungen werden oder sich in Drogenhandel und "mafiösen Systemen" verstricken. Vor allem aber beweist Horst in diesem Fall um einen jungen Flüchtling, der an den Drogen in seinem Darm starb und anschließend ausgeweidet wurde, was für ein brillanter Erzähler er ist, schwärmt Krekeler: Lakonisch, menschlich und zugleich voller Poesie schildert ihm der Autor die Mechanismen, ganz ohne zu urteilen oder heiligzusprechen, lobt der Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Norbert Horst ist [...] einer der interessantesten deutschen Kriminalschriftsteller. Genauer gesagt: der Einzige, der aktuellen, gegenwärtigen Polizeialltag in Literatur verwandelt.« Die Zeit, Tobias Gohlis