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Sarah, zwanzig Jahre alt, ist begierig, die geheimnisvolle Welt der Männer zu entdecken: Aufrichtig und ohne Selbstzensur erzählt sie die Geschichte ihres sexuellen Erwachens, berichtet von ihren intimsten Erfahrungen und Phantasien, von ihrer Lust amExperiment und der ungestillten Sehnsucht, die sie treibt. Und sie spricht von ihrer Unsicherheit und Angst, denn es ist ein schmaler Grat, auf dem sie sich bewegt - sie, die kein Mädchen mehr ist, aber sich auch noch nicht als Frau fühlen kann.
Sarah ist zwanzig Jahre alt und eine junge Frau, die alles liebt, was Lust verspricht und
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Produktbeschreibung
Sarah, zwanzig Jahre alt, ist begierig, die geheimnisvolle Welt der Männer zu entdecken: Aufrichtig und ohne Selbstzensur erzählt sie die Geschichte ihres sexuellen Erwachens, berichtet von ihren intimsten Erfahrungen und Phantasien, von ihrer Lust amExperiment und der ungestillten Sehnsucht, die sie treibt. Und sie spricht von ihrer Unsicherheit und Angst, denn es ist ein schmaler Grat, auf dem sie sich bewegt - sie, die kein Mädchen mehr ist, aber sich auch noch nicht als Frau fühlen kann.

Sarah ist zwanzig Jahre alt und eine junge Frau, die alles liebt, was Lust verspricht und Konventionen sprengt. Ihre Neugier kennt keine Grenzen, und sie ist hungrig, die Welt des Begehrens zu erforschen, die ihr bisher noch fremd und unverständlich ist. Abenteuerlustig stürzt sie sich in Affären, doch schon bald muss sie feststellen, dass ihre ersten sexuellen Erfahrungen sie verwirrt und unglücklich zurücklassen. Sie spürt, es ist noch ein weiter Weg zu ihrem Glück - ein Glück, das sie eines Tages in den Armen eines sehr viel älteren Mannes finden wird. Aufrichtig und ohne Selbstzensur berichtet Sarah von ihren intimsten Erlebnissen und Phantasien, ihrer Freude am Experiment und der brennenden Sehnsucht, die sie treibt. Sie spricht aber auch offen von der Angst und Verunsicherung, die einhergeht mit ihrer bedingungslosen Suche nach Erfüllung und Ekstase. Es ist ein schmaler Grat, auf dem sie sich bewegt, sie, die kein Mädchen mehr ist und sich doch noch nicht als Frau fühlenkann. Ein bezwingend ehrliches Buch - und ein faszinierender Einblick in die zerrissene Seele einer Heranwachsenden, die sich den Weg freikämpft in ein Leben als selbstbewusste Frau.
Autorenporträt
Sarah ist 20 Jahre alt und studiert Philosophie in Paris. Sie schreibt unter einem Pseudonym.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.01.2003

Kliterarisches Solo
Codewort Sarah: Die geheime
Verbindung von Text und Sex
In Harold Brodkeys Erzählung „Engel” geht es 50 Seiten lang nur um das Eine, um Sex, das heißt: um harte Arbeit. Der männliche Ich- Erzähler setzt alles daran, der Philosophiestudentin Ora den ersten Höhepunkt ihres Lebens zu verschaffen. Er legt sich ins Zeug, er zieht alle Register – aber die Undankbare will einfach nicht kommen. Erst ganz zum Schluss, erst nachdem Tränen geflossen sind. Der Orgasmus, das große amerikanische Glücksversprechen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist ein Produkt aus Wut und Trauer.
Ora heißt jetzt Sarah, und dass ihr Bericht den Titel „Ich bin gekommen” trägt, ist schon ein Hinweis darauf, dass die Autorin die Dinge gelassener sieht, optimistischer. Was die Vermarktungslogik angeht, schwimmt das Buch im selben Strom wie Catherine Millets Doku-Porno „Das sexuelle Leben der Catherine M” und all die anderen Werke der neuen frankophonen Erotik-Welle, auch der Tonfall ist ähnlich. „Die Regel ,Sex sells‘ ist alt”, argwöhnte die Welt am Sonntag. „Neu ist, dass sich Sex, der tatsächlich gelebt wurde, noch viel besser verkauft.”
Wer so argumentiert, verkennt aber, dass „Ich bin gekommen” das minutiöse Protokoll nicht-gelebten sexuellen Lebens ist. Hier dreht sich alles – wie bei Brodkey, nur unter umgekehrten Vorzeichen, also aus weiblicher Sicht – um die Jagd nach einem Glück, das nicht zu fassen ist. Sarah, 20, die angeblich „in Paris Philosophie studiert” und „unter einem Pseudonym schreibt, um ihre Familie zu schützen”, will endlich einen Orgasmus haben, so wie sie vielleicht auch eine Ägäis-Kreuzfahrt, ein Kleid von Valentino oder einen Sektquirl aus Platin begehrt. Aber wer immer nur haben will, bekommt erst mal nichts.
Nach dieser niederschmetternden Erfahrung wird wieder einmal der Sexualpartner gewechselt, jetzt soll es ein Tennislehrer sein. Wieso gerade er? „Weil er stark war, weil ich dominiert werden wollte, und sei es auch nur von einem Deppen.” Erneut stellt sich statt der erwünschten Entgrenzung Trübsal, statt des Foxtrotts ein Blues ein. Die Heldin erwägt darauf ernsthaft, ihr Heil nicht länger im Fleischlichen zu suchen. „Warum sollte ich nicht einen anderen Weg einschlagen, den Weg in den geistigen Raum?” Sie zieht ihr Studium durch und besteht mit Auszeichnung.
Als ob Fleisch und Geist wirklich Gegensätze wären! Sex, das lehrt dieses Buch, ist ein komplexer, hochkodierter Vorgang. Wenn Sarah sich fragt, was die Geschlechtsakte, die sie in rascher Folge absolviert, bedeuten, dann geht es im Kern um die Frage, wer eigentlich die Deutungshoheit besitzt über die Zeichen, Bilder und Handlungen, die wir gewöhnlich unter „Sex” rubrifizieren. Der Tennislehrer fragt in actu, ob sie eher klitoral oder vaginal veranlagt sei, worauf sie verwundert „Klito-was?” ausstößt. „Sarah” ist nicht zuletzt auch ein Buch über die Sprache des Sex, das heißt: ihre Unzulänglichkeit.
„Das Schreiben”, sagt Roland Barthes, „ist die Wissenschaft von der Wollust der Sprache, ihr Kamasutra.” An diesen Satz aus „Die Lust am Text” muss man am Ende denken, wenn Sarah tatsächlich im Bett eines begabten Liebhabers („er war sportlich, er war lyrisch”) der Gnade teilhaftig wird. Aber nicht, weil der Lover „schön” ist und „muskulös” – nein: ein Video bringt sie in die richtige Stimmung, der Insekten-Dokumentarfilm „Mikrokosmos”. „Das Insekt stürzte sich auf ein anderes Tier und durchbohrte es mit seinem Stachel. Das Gras war voller Tragödien. Dann tanzten die Bienen in ihren Samtkostümen. Und dann, genau dann KAM ICH.”
Wenn das Fleisch jubiliert, tanzen plötzlich auch die Worte. Der Sex bringt den Text in Wallung. „Der Text, den ihr schreibt, muss mir zeigen, dass er mich begehrt”, fordert Barthes in „Die Lust am Text”. Dieses Buch befriedigt die Textlust. Außerdem ist es ein ziemlich lustiger Text. OLIVER FUCHS
SARAH: Ich bin gekommen. Deutsch von Gaby Wurster. Goldmann Verlag, München 2002. 191 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Oliver Fuchs sieht "Vermarktungslogik" und "Tonfall" dieses Buch, in dem sich die weibliche Ich-Erzählerin einen Orgasmus wünscht und schließlich auch bekommt, auf der "neuen frankophonen Erotik-Welle" schwimmen. Zunächst fällt ihm auf, dass die Erzählerin mit der gleichen Intensität einen Orgasmus will, wie sie eine Kreuzfahrt oder ein Designerkleid begehrt. Er sieht das Buch als "minutiöses Protokoll nicht-gelebten sexuellen Lebens" und erkennt im Orgasmus eine Utopie von Glück. Der Text zeigt nach Ansicht des Rezensenten, dass Sex ein "komplexer, hochkodierter Vorgang" ist, was ihn zu der Frage führt, wem die "Deutungshoheit" über all das, was man gewöhnlich unter Sex versteht, obliegt. Fuchs stößt damit zu Roland Barthes vor, der, wie der Rezensent informiert, das Schreiben als "Wissenschaft von der Wollust der Sprache" verstand. Am Ende befindet er, dass dieses Buch "die Textlust befriedigt" und dabei auch noch "ziemlich lustig" ist.

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