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Michelle und Barack Obama haben sich der Weltöffentlichkeit als Traumfamilie präsentiert, ihr Einzug ins Weiße Haus ist eine historische Zäsur. Die beiden wollten trotzdem so normal wie möglich bleiben. Schließlich war Obama auch dafür gewählt worden, dass er nicht so war wie alle anderen Politiker. Doch der Präsident und die First Lady hatten sich nicht vorstellen können, dass sich Politik und Privatleben kaum trennen lassen würden. Die New-York-Times-Reporterin Jodi Kantor durfte die Obamas aus der Nähe begleiten und liefert eine pointierte Nahaufnahme ihrer Ehe und ihrer politischen Partnerschaft.…mehr

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Produktbeschreibung
Michelle und Barack Obama haben sich der Weltöffentlichkeit als Traumfamilie präsentiert, ihr Einzug ins Weiße Haus ist eine historische Zäsur. Die beiden wollten trotzdem so normal wie möglich bleiben. Schließlich war Obama auch dafür gewählt worden, dass er nicht so war wie alle anderen Politiker. Doch der Präsident und die First Lady hatten sich nicht vorstellen können, dass sich Politik und Privatleben kaum trennen lassen würden. Die New-York-Times-Reporterin Jodi Kantor durfte die Obamas aus der Nähe begleiten und liefert eine pointierte Nahaufnahme ihrer Ehe und ihrer politischen Partnerschaft.
Autorenporträt
Kantor, Jodi
Jodi Kantor, geboren 1975, ist Journalistin und schreibt seit 2003 für die New York Times. Als Washington-Korrespondentin ihrer Zeitung berichtet sie seit 2007 v.a. über gesellschaftspolitische Themen. Besondere Beachtung finden ihre Artikel über das amerikanische Präsidentenpaar. Jodi Kantor lebt mit ihrer Familie in New York.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.01.2012

Heimliche Herrscherin
Ein Enthüllungsbuch der amerikanischen Journalistin Jodi Kantor soll zeigen, wie groß Michelle Obamas Einfluss auf ihren Mann ist
Von Reymer Klüver
Washington – Das Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur kann man getrost vergessen. In Washington interessiert dieser Tage nur eines: War Johnny Depp im Oktober 2009 zur ersten Halloween-Party bei den Obamas im Weißen Haus? Wenn ja, warum haben sie das verheimlicht, wo doch sonst die prominenten Gäste des Präsidentenpaares stets ausführlich der Öffentlichkeit präsentiert werden? Was hat die First Lady damit zu tun, und welche Rolle spielt Michelle Obama tatsächlich im Weißen Haus? Auslöser all dessen ist ein Buch mit dem simplen Titel „Die Obamas“, das die New York Times -Reporterin Jodi Kantor geschrieben hat und das in dieser Woche auf den Markt kommt.
Die Aufregung in der Hauptstadt ist groß – zum einen, weil es ein paar neue Klatschgeschichten enthält, die natürlich am meisten interessieren. Zum anderen aber, weil Kantor nicht nur schildert, wie zögernd und fast widerstrebend sich Michelle Obama auf ihre Rolle als erste Ehefrau der Nation eingelassen hat, sondern auch sehr detailliert den Einfluss der populären First Lady auf die politischen Prioritäten ihres Mannes darstellt.
Kantor zufolge erwog Michelle Obama zunächst, nicht gleich beim Amtsantritt ihres Mannes im Januar 2009 ins Weiße Haus einzuziehen, sondern erst im Sommer mit den beiden Töchtern nachzukommen, wenn sie ihr Schuljahr in Chicago beendet hätten. Obamas Berater hätten Kopf gestanden. Schließlich habe sie eingewilligt, aber nur, schreibt Kantor, weil so die Familie zusammenbleiben würde. Im Weißen Haus sei Michelle dann schockiert gewesen, dass sie nichts mehr unbeobachtet tun konnte: nicht den Hund Bo ausführen, nicht ohne einen Tross von Bodyguards die Töchter zum Fußball begleiten. Sie schaffte das traditionelle Dinner der First Lady für die Ehegatten der Kongressabgeordneten ab und erklärte, nur an zwei Tagen in der Woche für offizielle Verpflichtungen zu Verfügung zu stehen. Im Weißen Haus kursierten bald Witze darüber, wie schwer es sei, sie für einen Termin zu gewinnen.
Besonders irritierte Michelle, so Kantor, dass Obamas Berater nicht nur sein, sondern auch ihr Image in der Öffentlichkeit kontrollieren wollten. Sie habe sich als erste afroamerikanische First Lady ohnehin ein Auftreten ohne Fehl und Tadel verordnet, mit perfektem Erscheinungsbild bei Musikabenden und Staatsbanketts. Sie habe das Gefühl gehabt, „dass jeder nur darauf wartet, dass eine schwarze Frau einen Fehler macht“ – so zitiert Kantor einen Interviewpartner aus der direkten Umgebung Obamas – und beweisen wollen, dass nach den drögen Bush-Jahren wieder Geschmack und Glamour im Weißen Haus herrschten.
Die Berater ihres Mannes dagegen trieb die Sorge, dass zu aufwendige Präsentationen in der Öffentlichkeit nicht gut ankommen würden. So wurde offenkundig bewusst der Auftritt von Hollywood-Star Depp im Weißen Haus in der Rolle des Verrückten Hutmachers (aus „Alice im Wunderland“) verschwiegen, weil der Aufwand für 200 handverlesene Partygäste den Beratern des Präsidenten geradezu anstößig erschien in einer Zeit, da die Nation durch die größte Wirtschaftskrise seit der Großen Depression taumelte. Die Party hatte Desirée Rogers organisiert, eine Vertraute der Präsidentengattin. Sie wurde später geschasst.
Vor allem aber hat Michelle Obamas Einfluss im Weißen Haus wohl zu erheblichen Friktionen innerhalb des Führungszirkels um ihren Mann geführt, ja sogar zu einem Wutausbruch des Präsidentensprechers. Schon nach wenigen Monaten, berichtet Kantor, begann sie Obamas Berater zu kritisieren – nicht offen, sondern daheim in der Privatwohnung des Präsidenten im ersten Stock des Weißen Hauses. Wütend gemacht habe sie vor allem, dass Obamas Berater ihren Mann immer wieder zu politischen Kompromissen drängten. Michelle hingegen dürfte eine treibende Kraft hinter dem Entschluss Obamas gewesen sein, Reformvorhaben wie die Gesundheitsreform oder auch die (inzwischen nicht weiterverfolgte) Einwanderungsreform voranzutreiben – so unpopulär sie in der US-Öffentlichkeit auch waren.
David Axelrod, Obamas Chefstratege, der die Obamas seit Jahren kennt, nahm es offenbar philosophisch: „Wenn sie das Gefühl hat, dass etwas schiefläuft, dann sagt sie es ihm, weil sie auf Nummer sicher gehen will.“ Dünnhäutiger reagierten Obamas erster Stabschef Emanuel und sein Sprecher Robert Gibbs auf Michelles Kritik. Emanuel ging ihr aus dem Weg, er zweifelte an ihren politischen Instinkten und ließ das auch alle wissen. Gibbs wiederum explodierte, nachdem sie angeblich sein Krisenmanagement kritisiert hatte, und belegte die abwesende Frist Lady vor Zeugen mit nicht druckbaren Schimpfwörtern.
Beide, Emanuel und Gibbs, sind inzwischen nicht mehr im Weißen Haus.
Starke Frau im Hintergrund: Die First Lady gilt als treibende Kraft für manch eine Entscheidung im Weißen Haus. Foto: Damon Winter/The New York Times
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2012

Das Alphatier hinter der Nummer eins

Wer den amerikanischen Präsidenten einschätzen möchte, muss seine Frau verstehen. Jodi Kantor beschreibt in einem Doppelporträt die Seelenverwandtschaft von Barack und Michelle Obama.

Einmal angenommen, man befände sich gemeinsam mit den Obamas in einem Gefangenenlager und die beiden würden unabhängig voneinander Fluchtpläne schmieden. Wem würde man sich anschließen? Dem Präsidenten oder seiner Gattin? Gut möglich, dass man sein Schicksal letztendlich in die Hände Michelle Obamas legen würde, jedenfalls sofern man das Buch "Die Obamas" der "New York Times"-Journalistin Jodi Kantor gelesen hat. Denn Michelle Obama ist scheinbar derart perfektionistisch, dass man bei ihr in den besten Händen wäre. Im Zweifelsfall hätte man sie allerdings lieber zur Freundin und nicht zur Ehefrau.

Michelle Obama hat sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet; sie hat in Princeton und Harvard studiert und in der Chicagoer Anwaltskanzlei Sidley & Austin gearbeitet, wo sie im Sommer 1989 Barack Obama kennenlernte. Er war ihr Praktikant, sie seine Mentorin. Michelle LaVaughn Robinson nahm ihn also gewissermaßen an die Hand, und es wäre naiv, die damalige Machtkonstellation unter dem Stichwort Beziehungsanfang abzuhaken, weil die hierarchischen Umstände, unter denen sich Menschen ineinander verlieben, die DNA ihrer Beziehung prägt. Im Grunde hat sich an dieser Konstellation auch wenig verändert, nur dass Barack Obama jetzt eben Präsident der Vereinigten Staaten ist - und Michelle die First Lady.

"Sie ist seine Sparringspartnerin, sein Frühwarnsystem, seine Alpha-Unterstützerin, seine Aufpasserin", schreibt Jodi Kantor. Es ist klar, dass eine Frau wie Michelle Obama wenig Interesse daran hat, sich in der Rolle der Gattin einzurichten, als carlabrunihaftes, hübsch anzusehendes Beiwerk, das hier und da rosafarbene Bänder durchschneidet, sich von amerikanischen Hausfrauen beklatschen lässt und in den dicken Ordnern von Laura Bush nachliest, wie das Anzünden des Weihnachtsbaums organisiert wird.

Vielleicht war genau das der Grund, weshalb sie zu Beginn der Amtszeit ihres Mannes mit dem absurden Gedanken spielte, sie könnte in ihrem Chicagoer Zuhause wohnen bleiben und einfach ins Weiße Haus pendeln. Es überrascht nicht, bei Kantor zu lesen, wie schrecklich, wie unglücklich sich die First Lady in der ersten Zeit im Weißen Haus gefühlt hat, wie sehr sie offenbar darunter litt, eine Geisel des Secret Service zu sein, die nicht unbewacht zur Maniküre gehen konnte, geschweige denn zum Shoppen. Plötzlich saß Michelle Obama in einem Herrscherhaus mit hundertzweiunddreißig Räumen und fünfunddreißig Bädern auf sechs Etagen fest. Diese neue Lebenswirklichkeit war der denkbar größte Gegensatz zur South Side von Chicago, in die sie einst zurückgekehrt war, um etwas an der Basis zu bewegen, anstatt nur über die soziale Ungerechtigkeit im Land zu philosophieren.

Wer Barack Obama verstehen möchte, muss seine Frau verstehen. Im Gegensatz zu Hillary Clinton misstraute Michelle Obama dem Politikgeschäft stets, weshalb sie nie eine politische Agenda verfolgte und stattdessen den Präsidenten gern mit moralischen Fragen zur Systemverlogenheit konfrontierte. Was hat am Ende der Einzelne davon? Dieser Idealismus ist einerseits beeindruckend, andererseits hat er etwas Penetrantes, weil er faktische Zwänge fort wischt, als seien sie lediglich eine lästige Angelegenheit. Kantor zitiert in ihrem Buch einen früheren Berater Obamas, der es so formulierte: "Die Regeln gelten für alle, und sich darüber zu beschweren, wie es in Washington läuft, ist so, als würde man weinen, weil es regnet."

Glaubt man Jodi Kantor, weinte Michelle Obama oft. Etwa darüber, dass ihr Spielplatz, der unbedeutende Ostflügel, über die wahlkampftaktischen Entscheidungen, die man im Westflügel traf, nicht ausreichend informiert wurde. Oder über Barack Obamas Beraterstab, der es ihrer Meinung nach oft nicht fertigbrachte, die Genialität, das Außergewöhnliche des Präsidenten ordentlich in Szene zu setzen. Lief es schlecht für ihn, war er schlecht beraten. Sanken seine Umfragewerte, hatte die Presseabteilung versagt.

Seit Obama die Vereinigten Staaten regiert, stehen diese nicht unbedingt besser da als vorher. Die Wirtschaftskrise ist dramatisch, die Arbeitslosigkeit steigt, und von einem geeinten Land kann keine Rede sein. Zudem wurden die Kongresswahlen 2010 zum Obama-Debakel: Die Demokraten verloren ihre Mehrheit. Und da ist die Gesundheitsreform, die Obama entgegen den Ratschlägen seines damaligen Stabschefs Rahm Emanuel durchboxte und die ihm seither Ärger bereitet. "Im Verlauf seiner Karriere hatte ihn die Begrenztheit dessen, was er erreichen konnte, immer wieder frustriert", heißt es an einer Stelle. "Er hatte sich als ,Sozialarbeiter' engagiert, er hatte Jura studiert, er war in den Senat von Illinois und schließlich in den US-Senat gewählt worden, wo er am Ende kein einziges wichtiges eigenes Gesetz einbringen konnte." Nun erlebte er im großen Stil, wie es ist, permanent gegen Wände zu laufen, und während er einen Rückschlag nach dem nächsten erlitt, sammelte seine Frau Erfolge. "In dem Maße, in dem die persönliche Stimme des Präsidenten verschwand, verschaffte sich die First Lady Gehör." Je unpopulärer ihr Mann wurde, desto mächtiger wurde sie. Michelle Obama startete die Gesundheitsinitiative "Let's Move" gegen Fettsucht bei Kindern, sie engagierte sich für Kriegsveteranen, sprach vor Schülern aus unteren Schichten. Das Volk liebte seine First Lady, irgendwann liebte es sie sogar mehr als seinen Präsidenten.

Jodi Kantor hat für ihr Buch umfangreich recherchiert und mit mehr als zweihundert Freunden, Bekannten, Angestellten, Kongressmitgliedern und politischen Weggefährten gesprochen. Die Obamas selbst traf sie unter anderem im Oval Office, zuletzt allerdings 2009, also vor ihrer Recherche. Diese Tatsache verleiht Kantors Ton, der nicht selten klingt, als hätte sich Michelle an ihrer Schulter ausgeheult wie bei der besten Freundin, etwas unangenehm Anmaßendes. Verständlicherweise distanziert sich das Weiße Haus von Kantors Darstellungen.

Die Verschworenheit von Michelle und Barack Obama, die Kantor schildert, kann man im Sinne einer Seelenverwandtschaft verstehen und es großartig finden, wie da zwei Menschen zusammenstehen, die gemeinsam so viel besser funktionieren als allein. Ebenso gut könnte man sich aber auch beunruhigt fragen, was eigentlich passieren würde, wenn dem Team Obama seine Verschworenheit abhanden käme, wenn irgendetwas ihre Liebe existentiell bedrohte. Was würde aus dem Präsidenten werden? Und was hieße das für Amerika?

MELANIE MÜHL

Jodi Kantor: "Die Obamas". Ein öffentliches Leben.

Aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein u. a. Droemer Knaur Verlag, München 2012. 415 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Jodi Kantors aufsehenerregendes Buch über das Liebesabenteuer der Obamas" -- Die Zeit, 12.01.2012

"Ein Enthüllungsbuch der amerikanischen Journalistin Jodi Kantor soll zeigen, wie groß Michelle Obamas Einfluss auf ihren Mann ist." -- Süddeutsche Zeitung, 11.01.2012

"Ein Buch bietet intime Blicke ins Weiße Haus" -- Die Presse, 10.01.2012

"flott und spannend geschrieben" -- Deutschlandradio, 10.01.2012

"Exklusive Gespräche mit Michelle & Barack Obama führte New York Times-Journalistin Jodi Kantor, die das First Couple in ihrem Buch von seiner privatesten Seite zeigt." -- Madonna, 07.01.2012

"Jodi Kantor gibt (...) Einblicke in das Leben der First Family - und verrät zwischen den zeilen, wer im Weißen Haus wirklich die Hosen anhat." -- Oberösterreichische Nachrichten, 11.01.2012

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schwer zu sagen, was Rezensentin Melanie Mühl von diesem Buch hält oder was sie daran interessiert hat. Wir erfahren, dass Michelle Obama Perfektionistin und die oberste Sparringpartnerin ihres Präsidentenmannes ist. Mühl kann sich auch vorstellen, dass es der First Lady schwerfällt, selbst bei der Maniküre vom Secret Service bewacht zu sein. Dass sie von der Washingtoner "Systemverlogenheit" abgestoßen war, findet Mühl dagegen "penetrant". Und für verfassungsrechtlich bedenklich gar scheint sie die "Verschworenheit" zwischen Michelle und Barack Obama zu halten, die Jodi Kantor offenbar diagnostiziert. Dass die Autorin einen Ton anschlägt, als hätte sich Michelle Obama bei ihr ausgeweint, obwohl sie zuletzt 2009 mit ihr gesprochen haben dürfte, bezeichnet Mühl allerdings als "unangenehm anmaßend".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ihr Buch ragt aus der Flut oberflächlicher oder gar seichter Publikationen über den 44. Präsidenten und seine Frau als subtiles Potrait und politisches Psychogramm der 'First Marriage' heraus" Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20120115