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2 Kundenbewertungen

Chicagoa 1881: Mit einundzwanzig weiteren Waisen sitzt Rodzina im Zug gen Westen. Dort sollen sie alle neue Eltern finden - heißt es ...
Mit einundzwanzig weiteren Waisen sitzt Rodzina im Zug gen Westen. Dort sollen sie alle neue Eltern finden - heißt es ...
Chicago, 1881: Zweiundzwanzig Waisenkinder in steifen neuen Kleidern steigen in den Zug gen Westen, in der Hoffnung dort eine neue Familie zu finden. Unter ihnen ist auch Rodzina Brodski, Tochter polnischer Einwanderer. Mit ihren zwölf Jahren ist sie älter als die meisten anderen und zudem besonders groß und kräftig. Gleich zu Beginn…mehr

Produktbeschreibung
Chicagoa 1881: Mit einundzwanzig weiteren Waisen sitzt Rodzina im Zug gen Westen. Dort sollen sie alle neue Eltern finden - heißt es ...
Mit einundzwanzig weiteren Waisen sitzt Rodzina im Zug gen Westen. Dort sollen sie alle neue Eltern finden - heißt es ...

Chicago, 1881: Zweiundzwanzig Waisenkinder in steifen neuen Kleidern steigen in den Zug gen Westen, in der Hoffnung dort eine neue Familie zu finden. Unter ihnen ist auch Rodzina Brodski, Tochter polnischer Einwanderer. Mit ihren zwölf Jahren ist sie älter als die meisten anderen und zudem besonders groß und kräftig. Gleich zu Beginn der Reise vertraut ihr daher die gestrenge Miss Doktor, die den Waisenzug begleitet, einen Teil der jüngeren Kinder an. Als ob Rodzina mit ihren eigenen Ängsten, Erinnerungen und Sehnsüchten nicht schon genug zu tun hätte! Nur allzu schnell erkennt sie, dass viele der adoptierten Kinder nichts weiter als unbezahlte Arbeitskräfte sein werden. Aber Rodzina hat ein Ziel: Sie will ein echtes Zuhause!

Ein bewegendes Mädchen-Schicksal vor historischem Hintergrund: in den Jahren zwischen 1850 und 1929 wurden fast 250 000 verarmte und meist elternlose Kinder aus den großen Städten im Osten in den Westen geschickt.
Autorenporträt
Ernst, Alexandra
Alexandra Ernst hat Literaturwissenschaften studiert. Sie ist derzeit als Journalistin, Übersetzerin, Gutachterin und Buchkritikerin tätig. Alexandra Ernst lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Mainz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2005

Gut und günstig
Taschenbücher
ESTHER HAUTZIG: Die endlose Steppe. Aus dem Englischen von Ulrike A. Pollay. Beltz & Gelberg TB (97), 2005. 248 Seiten, 6,90 Euro
„ An dem Morgen, an dem mein sorgloses Leben aufhörte, habe ich nicht einmal mehr den Fliederbusch gegossen, der draußen vor dem Arbeitszimmer meines Vaters stand.” Mit diesen Worten beginnt Esther Hautzig ihren erschütternden, autobiographischen Roman, in dem sie ein weiteres düsteres Kapitel jüdischer Schicksalsgeschichte beleuchtet, das hierzulande wenig bekannt ist.
Bis zu ihrem 10. Lebensjahr lebte Esther behütet und verwöhnt inmitten ihrer großen, fröhlichen Familie in der polnischen Stadt Wilna, und der Krieg, der seit zwei Jahren tobte, schien irgendwie vor dem Tor ihres großen schönen Gartens Halt zu machen. Doch 1941 wird Esthers glückliche Kindheit von der russischen Besatzungsmacht jäh beendet. Die Familie wird als „jüdische Kapitalisten und Feinde des sozialistischen Volkes” festgenommen und zusammen mit unzähligen anderen polnischen Juden in Viehwagen verfrachtet. Sechs schreckliche Wochen lang sind sie bei großer Hitze und unter unsäglichen Strapazen unterwegs, bis sie schließlich in Sibirien in ein Lager gebracht werden, wo alle, auch die Kinder, hart arbeiten müssen. Fünf Jahre dauert dieses Martyrium, doch die Familie überlebt, weil sie einander mit großer Tapferkeit unterstützen und nie ihre Würde und ihren Humor verlieren. Als sie schließlich befreit werden, nimmt Esther fast wehmütig Abschied von der „endlosen Steppe”, die ihr Zuhause geworden ist. Ein ergreifender zeitgeschichtlicher Roman, dem man viele jugendliche Leser wünscht. (ab 12 Jahre. Als Schullektüre geeignet)
KAREN CUSHMAN: Rodzina. Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst. Dtv junior extra (70901) 2005. 192 Seiten, 7,50 Euro. Deutsche Erstausgabe.
In Karen Cushmans vielfach preisgekrönten, historischen Romanen stehen immer starke Mädchen im Mittelpunkt. Mit Rodzina hat die Autorin erneut eine zwar spröde und eigenwillige, aber auch sehr liebenswerte Heldin geschaffen, die ungemein lebendig und spannend von ihrer unfreiwilligen Reise in den Westen der USA erzählt.
Man schreibt das Jahr 1881, als Rodzina zusammen mit 21 anderen Waisenkindern aus Chicago in einen Zug verfrachtet wird, der sie in eine ungewisse Zukunft bringen soll. Begleitet werden die Kinder von einem Vermittlungsagenten, der die Kinder wie Ware behandelt, und einer zunächst kalt und unfreundlich wirkenden Frau, einer arbeitslosen Ärztin, wie sich später herausstellt. Rodzina, die Älteste der Gruppe, bekommt von ihr die Aufgabe, sich um die Kleinen zu kümmern, was sie widerwillig, aber sehr geschickt tut. Ein besonders hübsches kleines Mädchen, Lacey, sucht ihre Nähe, aber Rodzina, die sich als hässlich und grob empfindet, wehrt sich zunächst heftig gegen diese Zuneigung. Das Reisen ist äußerst mühsam, und die so zufällig in eine Schicksalsgemeinschaft gezwungenen Kinder müssen irgendwie miteinander auskommen, was zu dramatischen, aber auch lustigen Szenen führt. Bei einem Zwischenstopp in Nebraska werden dann die größeren unter ihnen von Farmern mitgenommen, und spätestens hier wird ihnen klar, dass sie als unbezahlte Arbeitskräfte vorgesehen sind. Der Rest der Gruppe setzt die Reise fort und landet schließlich in Uhta, wo die kleine Lacey ein wirkliches Zuhause findet. Am Ende bleiben nur noch Rodzina und die Ärztin übrig, die sich im Laufe der Reise miteinander angefreundet haben. Zusammen machen sie sich auf nach Berkeley, wo man der Ärztin eine Anstellung versprochen hat, und die beiden beschließen, es miteinander zu versuchen. (ab 12 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Ungemein lebendig und spannend" lesen sich die Abenteuer des Waisenmädchens Rodzina, die sie vor dem Hintergrund des amerikanischen Westen im späten 19. Jahrhunderts zu bestehen hat, freut sich Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel. Von Chicago nach Kalifornien geht die Reise der "spröden und eigenwilligen, aber auch sehr liebenswerten" kleinen Protagonistin, auf der sie zusammen mit 21 anderen Waisenkindern die Widrigkeiten und Vorzüge einer "Schicksalsgemeinschaft" erfährt. Im emotionalen Spektrum des Lesers werden dabei von "lustig" bis "tragisch" alle Töne angeschlagen, kann Menzel hochzufrieden berichten. Demnach hat die mehrfach mit Preisen verwöhnte Karen Cushman den Erwartungen, die die Rezensentin an eine routinierte Erzählerin wie sie gestellt haben mag, wohl in vollstem Umfang entsprochen.

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