14,95 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Eine Freundschaft in Brooklyn
Ali hat sich fast sechzehn Jahre von allem Ärger und den miesen Typen in seiner Gegend, Brooklyn, ferngehalten. Schon aus Angst vor seiner Mutter, die, was den Umgang ihres Sohnes betrifft, die Null-Toleranz-Politik vertritt. Dann ergibt sich die Gelegenheit, mit seinem Freund Noodles und dessen Bruder Needles nicht nur so richtig cool zu sein, sondern auch mit den großen Jungs zu spielen. Gefährlich, wenn man selbst jedem Streit aus dem Weg geht, der Freund nur eine Riesenklappe, aber sonst nicht viel hat, und der dritte durch sein Tourette-Syndrom unberechenbar ist, sobald er sein Strickzeug nicht parat hat. …mehr

Produktbeschreibung
Eine Freundschaft in Brooklyn

Ali hat sich fast sechzehn Jahre von allem Ärger und den miesen Typen in seiner Gegend, Brooklyn, ferngehalten. Schon aus Angst vor seiner Mutter, die, was den Umgang ihres Sohnes betrifft, die Null-Toleranz-Politik vertritt. Dann ergibt sich die Gelegenheit, mit seinem Freund Noodles und dessen Bruder Needles nicht nur so richtig cool zu sein, sondern auch mit den großen Jungs zu spielen. Gefährlich, wenn man selbst jedem Streit aus dem Weg geht, der Freund nur eine Riesenklappe, aber sonst nicht viel hat, und der dritte durch sein Tourette-Syndrom unberechenbar ist, sobald er sein Strickzeug nicht parat hat.
Autorenporträt
Jason Reynolds studierte Literaturwissenschaften an der University of Maryland. Seine Bücher sind in den USA nicht nur Bestseller, sondern auch vielfach ausgezeichnet. Sein Buch ¿Long Way Down¿ wurde nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis. Für den Kinderroman ¿Ghost¿ erhielt er den LUCHS des Jahres. Jason Reynolds ist in den USA ein Literaturstar. Er lebt in Washington, D.C.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2016

Was geht, Mann?
Jason Reynolds' Debütroman über einen Ali aus Brooklyn, der auch mal
versucht, der Größte zu sein
VON SIGGI SEUSS
Als säße man neben Allen „Ali“ Brooks auf der obersten Stufe des alten Brownstonehauses und lauschte seinen Erzählungen, während ein paar Meter weiter unten, auf der Straße, das Leben vorbeirauscht. Schneller als vermutet wird man hineingezogen in den Debütroman des jungen schwarzen Autors Jason Reynolds über das Leben in einem von Schwarzen bewohnten Block in Brooklyns Stadtviertel Bedford-Stuyvesant. Für die Leser von Coole NummerAls ich der Größte war verflüchtigen sich bald sämtliche Hautfarben. Man fühlt sich als Teil einer wahrhaftigen Geschichte und nicht als Bustourist auf Sightseeingtour zu den sozialen Brennpunkte Brooklyns.
 Der fünfzehnjährige Ali nimmt uns Leser ohne Umschweife und ohne jedes Misstrauen an der Hand und führt uns freimütig zu Malloy, seinem alten Boxtrainer, ins quirlige Treiben auf der Ladenmeile an der Atlantic Ave/Ecke Courtstreet, in Brothers Frisiersalon, zu einer abgefahrenen Fete im besseren Teil des Viertels jenseits von Decatur Street und Lewis Avenue, und zu kleineren und größeren Anekdoten aus seinem Leben. Vor allem aber öffnet er die Türen zu seiner Wohnung, die er mit seiner Mom, einer taffen Sozialarbeiterin mit zwei Jobs, und seiner gewitzten elfjährigen Schwester Jazz teilt. So wie er uns über die zerrüttete Beziehung zwischen seiner Mom und seinem Dad – einem nicht unsympathischen Kleinkriminellen – ins Vertrauen zieht, erzählt er auch vom miesen Leben seines besten Freundes und dessen Bruder, der unter dem Tourettesyndrom leidet. Die beiden hausen, von der Mutter vernachlässigt, im heruntergekommenen Nachbarhaus.
 Das Milieu lebt aus den Erfahrungen des realen Lebens, in das uns Reynolds durch seinen Ich-Erzähler Ali führt. Ein Milieu, in dem sich banales und normales Alltagsgeschehen in der engen Welt eines Häuserblocks mit brutalen, tragischen, hoffnungslosen Ereignissen und Zuständen vermischt und verstrickt. Das Wunderbare an der Geschichte von Reynolds ist, dass nicht eine der klischeebeladenen schwarzen Gangsta-Rap-Stories entsteht, sondern das Gegenteil. Der Roman ist, trotz der steten Präsenz von drohendem Unheil und ausweglosen Verhältnissen, eine herzensgütige, ja heitere Hymne an die Hoffnung. Die Geschichte erinnert an einen Mut machenden, endlosen Rap, der von der obersten Stufe eines Brownstonehauses in irgendeinem schwarzen Viertel New Yorks ins Freie fliegt, wie einst Leonard Bernsteins Melodien aus den Häuserschluchten der West Side. Er reißt einen auch durch den Rhythmus seiner Sprache mit, durch seine „Yos“ und „Jeps“ und „Heys“ und „Was geht, Mann“, die der Erzählung des sensiblen, gewitzten und gelegentlich von seinem Gewissen geplagten jungen Mannes im richtigen Augenblick den richtigen Groove geben. Bewundernswert, wie Klaus Fritz diese leidenschaftliche Sprachmelodie ohne Reibungsverlust ins Deutsche überträgt.
  Was aber ist das Geheimnis der optimistischen Grundstimmung des Buches? Es ist die Glaubwürdigkeit der Motive des Erzählers. Jason Reynolds' Ali – mit autobiografischen Zügen des Autors – ist ein lebensbejahender, neugieriger junger Mensch, weil er sich der Quellen einer substantiellen Geborgenheit sicher sein kann: Er wird von Eltern und Schwester geliebt, seine Mom ist verantwortungsbewusst, verlässlich, couragiert und vom Willen beseelt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Wie sonst, wenn nicht so, könnte man die raue Welt von Bedford-Stuyvesant oder Wo-auch-immer menschenwürdig überleben? (ab 13 Jahre)
Jason Reynolds: Coole Nummer. Als ich der Größte war. Aus dem Englischen von Klaus Fritz. dtv, Reihe Hanser 2015. 260 Seiten, 14,95 Euro.
VERANTWORTLICH:
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Siggi Seuss betont mehrfach, dass Jason Reynolds' Jugendroman "Coole Nummer" zwar von einem jungen, schwarzen Autor aus Brooklyn geschrieben wurde, dass das Buch auch dort spielt und es biografische Parallelen zwischen dem Protagonisten Allen 'Ali' Brooks und Reynolds selbst gibt - dass man es sich gerade deshalb aber nicht als Versammlung billiger Klischees über das Leben in diesem Milieu vorstellen darf. Brooks' Realität ist hoffnungsvoller, erklärt der Rezensent, und das liege wie überall sonst auch vor allem an seiner liebevollen Familie. Auch dem Übersetzer Klaus Fritz spricht Seuss ein Lob dafür aus, dass dieser den "Groove" der Umgangssprache im Deutschen erstaunlich gut erhalten hat.

© Perlentaucher Medien GmbH
Der Roman ist spannend geschrieben und kann als eine für Jugendliche verständliche 'Sozialstudie' Booklyns gelesen werden. Kolibri 20161024