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Die zwölfjährige Larkin lebt auf einer Insel. Eines Tages, die letzten Sommergäste sind gerade abgereist, findet sie auf der Verandatreppe ein Körbchen mit einem Baby. Auf einem angehängten Zettel bittet dessen Mutter Larkins Familie, eine Zeitlang für das Kind zu sorgen. Bald ist Sophie, so heißt die Kleine, der Liebling aller. Eine Furcht nur beherrscht die Familie: Sophies Mutter könnte kommen und ihr Kind zurückfordern.

Produktbeschreibung
Die zwölfjährige Larkin lebt auf einer Insel. Eines Tages, die letzten Sommergäste sind gerade abgereist, findet sie auf der Verandatreppe ein Körbchen mit einem Baby. Auf einem angehängten Zettel bittet dessen Mutter Larkins Familie, eine Zeitlang für das Kind zu sorgen. Bald ist Sophie, so heißt die Kleine, der Liebling aller. Eine Furcht nur beherrscht die Familie: Sophies Mutter könnte kommen und ihr Kind zurückfordern.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2005

Band 6
Das Glück einer behüteten Kindheit
Patricia MacLachlan: „Schere, Stein, Papier”
Die Kinderbücher, die wir ein Leben lang lieben, hatten immer einen doppelten Boden, das heißt, unter der Geschichte, die für Kinder geeignet war, floss etwas anderes mit, das uns auch später nie aus dem Kopf ging. Pinocchio gehört dazu oder Dr. Dolittle. Diese Kinderbücher, und nur diese, wurden uns zu Lebensbüchern. So ein Buch ist Schere, Stein, Papier. Es erzählt die Geschichte des Findelkindes Sophie, das eine Mutter in Not auf einer Insel bei einer Familie zurücklässt, die sie lange beobachtet und als geeignet befunden hat. Das Baby hat ein behütetes Jahr in dieser Familie, lernt laufen, sprechen, dann taucht die Mutter plötzlich auf und nimmt ihr Kind wieder mit.
Das ist schnell erzählt, aber unsichtbar in diese Geschichte verwoben ist alles, was unser Leben ausmacht: das Glück einer behüteten Kindheit, Eltern, die einander lieben, die Weisheit einer Großmutter, die schmerzliche Erfahrung von Verlust und sogar der Tod und wie man damit fertig wird: die Familie, bei der Findelkind Sophie landet, hat ein halbes Jahr zuvor ein Kind verloren, einen kleinen Jungen, der nur einen Tag lebte. Sophie füllt diese Lücke, und doch fürchten alle, Sophie zu sehr zu lieben, weil der Verlust so weh tut, wenn man liebt. Aber der Liebe kann man nicht befehlen: bleib da! oder: geh weg! Das ist wie mit dem Tod. Liebe und Tod geschehen, gehören zum Leben wie der Schmerz und das Lachen, und auch diese Geschichte erzählt dieses erstaunliche, ruhige, bewegende Buch mit den melancholischen Bildern von Quint Buchholz. Über das verlorene Kind kann diese Familie erst sprechen, weil es Sophie gibt, und alle können Sophie, obwohl sie sie so sehr lieben, am Ende wieder loslassen, denn das Loslassenmüssen haben sie schon einmal gelernt.
Schere, Stein, Papier ist ein großes, kleines Buch. Seinen Titel verdankt es dem Kinderspiel, mit den Händen rasch Schere, Stein, Papier anzudeuten, und das Kind Sophie, das nach zehn Jahren die Familie wieder besucht, gibt sich damit zu erkennen - Schere, Stein, Papier, das hat der Vater mit dem Baby gespielt, und das hat das Kind sein Leben lang behalten - liebende, spielende Hände. Auch davon erzählt Patricia MacLachlan: wie sich Glück, Schmerz und Liebe tief in uns einbrennen, und dass das gut so ist, denn sonst wären wir nicht in der Lage, zu fühlen, zu begreifen und zu lieben. Wir alle wären gern - wenigstens für ein Jahr! - Kind in einer solchen Familie gewesen. Was für ein Rüstzeug für ein gutes, erfülltes Leben! Und das Buch wird uns begleiten durch siebzig Jahre, wenn wir es mit zwölf Jahren lesen.
ELKE HEIDENREICH
Spiele am Meer
Illustration: Quint Buchholz
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Eine besondere literarische Kostbarkeit" ist dieses Buch nach Ansicht von Hilde Elisabeth Menzel. Ihr hat es offensichtlich nicht nur der Inhalt der Geschichte angetan, in der das ausgesetzte Baby Sophie eine Familie aus der Sprachlosigkeit nach dem Tod ihres eigenen Jungen befreit und dennoch - oder gerade deswegen - auch damit zurecht kommen kann, als Sophie später von ihrer Mutter wieder abgeholt wird. Wirklich erstaunt zeigt sich die Rezensentin, dass die Autorin hier "so viel Gefühl ohne jede Sentimentalität" ausgedrückt hat. Darüber hinaus lobt sie Hanna Johansens "hervorragende" Übersetzung und die nicht minder beeindruckenden Bilder von Quint Buchholz.

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