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Er nimmt uns mit auf eine Reise an die Grenzen unseres Willens und zeigt uns, wie wir andere dazu bringen, zu tun, was sie eigentlich nie tun wollten.
Ständig will uns jemand von irgendetwas überzeugen. Statistisch betrachtet mindestens einige Hundert Mal am Tag, auch wenn wir dies gar nicht mehr wahrnehmen. Oder doch? Manchmal ist es ganz anders. Dann wird von einer Sekunde zur anderen Schwarz zu Weiß. Warum fallen wir auf manche Mittel oder Tricks herein, auch wenn wir es eigentlich besser wissen? Welche »psychologischen Keulen« werden eingesetzt? Wie kommt es, dass wir manipulierbar…mehr

Produktbeschreibung
Er nimmt uns mit auf eine Reise an die Grenzen unseres Willens und zeigt uns, wie wir andere dazu bringen, zu tun, was sie eigentlich nie tun wollten.
Ständig will uns jemand von irgendetwas überzeugen. Statistisch betrachtet mindestens einige Hundert Mal am Tag, auch wenn wir dies gar nicht mehr wahrnehmen. Oder doch? Manchmal ist es ganz anders. Dann wird von einer Sekunde zur anderen Schwarz zu Weiß.
Warum fallen wir auf manche Mittel oder Tricks herein, auch wenn wir es eigentlich besser wissen? Welche »psychologischen Keulen« werden eingesetzt? Wie kommt es, dass wir manipulierbar sind? Diese Fragen beantwortet Kevin Dutton. Er erklärt, dass sich unser Gehirn, der komplexeste Computer der Welt, manchmal in das komplexeste »Furzkissen« (O-Ton Dutton) verwandelt - auch ein Ergebnis der Evolution.
Autorenporträt
Dutton, Kevin
Kevin Dutton, geboren 1967 in London, ist promovierter Psychologe, er forscht an der University of Oxford und ist Mitglied der British Psychological Society. Er veröffentlicht regelmäßig in führenden internationalen Wissenschaftsmagazinen und spricht weltweit bei Konferenzen. Seine Bücher 'Gedankenflüsterer' und 'Psychopathen' sind internationale Bestseller.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.06.2011

Möchten Sie wissen, wie Sie andere beeinflussen können?
Kevin Dutton rekapituliert, was im Gehirn passiert, wenn es sich einer Einflüsterung öffnet oder versperrt

Es war nicht der angenehmste Teil von San Francisco, wo das Hotel stand. Am Kiosk davor versammelten sich die Bettler mit ihren Schildern: "Hungrig und obdachlos", "Vietnamveteran", "Noch sechs Wochen zu leben". Kevin Dutton hatte aufgehört, ihnen etwas zu geben, weil sie das Geld doch nur vertranken. Eines Abends war ein Neuankömmling dabei: "Warum lügen? Ich will Bier." Diese dreiste Ehrlichkeit begeisterte Dutton so, dass er nicht anders konnte, als reichlich zu spenden.

Dutton ist ein Psychologie-Forscher an den Universitäten in Cambridge und Perth. Sein Fachgebiet ist die soziale Beeinflussung. Deshalb dachte er gleich darüber nach, wie der Bier-Schnorrer ihn so perfekt manipuliert hatte. Aus vielen solchen Überlegungen entstand sein Werk "Gehirnflüsterer - die Fähigkeit, andere zu beeinflussen". Das Buch kostet nur 1490 Cent und Sie sollten es sofort kaufen. Entschuldigung, das war jetzt auch so ein Beeinflussungstrick. Wenn man seine Opfer erst verwirrt (Cent statt Euro), dann glauben sie einem anschließend alles. In Wirklichkeit ist das kein Buch für jedermann. Es polarisiert, wie man zum Beispiel an den Kommentaren auf Amazon.co.uk sehen kann.

Das ist kein Jetzt-helfe-ich-mir-selbst-Buch. Einer von den Herren bei Amazon.co.uk hat denn auch gleich bemängelt, dass nirgendwo steht, wie man eine bessere Powerpoint-Präsentation macht oder beim Streit mit der Ehefrau obsiegt. Darum geht es hier nicht. Aber wir verstehen nach der Lektüre vielleicht etwas besser, wie das Gehirn dieser sonderbaren dritten Schimpansenart Homo sapiens funktioniert und was die Evolution da so eingerichtet und angerichtet hat.

Auf dem Foto im Buch sieht der Autor weniger wie ein Dozent aus als wie ein Biobauer, der gerade in Monte Carlo eine Million gewonnen hat. Vermutlich will er uns mit dieser Bildauswahl in einen Zustand völliger Verwirrtheit versetzen, so wie es die Doctores der Psychologie gerne bei ihren Tests und Experimenten tun. Sein besonderes Interesse gilt - natürlich nur rein wissenschaftlich - den Psychopathen, die Meister der sozialen Beeinflussung sein können. Darunter Trickbetrüger von großem Format, wie jener, der im Gefängnis zu Gott gefunden hat und jetzt im Auftrag des Herrn unterwegs ist und dabei den Leuten Spenden abluchst.

Das Leben ist ein Nullsummenspiel, es gibt immer Gewinner und Verlierer. Die einen beeinflussen, und die anderen werden beeinflusst. Die Systematik des Buchs orientiert sich eher an den Siegern. Es beschreibt in acht Kapiteln, wie Menschen einander mit psychologischen Mitteln manipulieren. Ein Kapitel befasst sich beispielsweise damit, wie kleine Kinder die Erwachsenen steuern und was man daraus lernen kann. Stichwort Kindchenschema. Ein anderes Kapitel schildert, wie Sekten und ähnliche Gruppen ihre Mitglieder beeinflussen.

Leider erweckt das Buch den Anschein, dass es sehr schnell übersetzt und lektoriert wurde. Ich ärgerte mich über überdurchschnittlich viele sprachliche Patzer, und an manchen Stellen hatte ich kleinere Verständnisschwierigkeiten. Eine Zahl ist etwas anderes als eine Ziffer. H. L. Mencken war kein "Humorist", sondern allenfalls ein bitterböser Satiriker. Douglas R. Hofstadter ist kein "Spieltheoretiker", auch wenn er sich neben tausend anderen Dingen ein paar Spiele ausgedacht hat. Das hat Dutton so bestimmt nicht geschrieben. Und selbst wenn doch, dann hätte es wenigstens der deutsche Verlag korrigieren können.

ERNST HORST

Kevin Dutton: "Gehirnflüsterer". Die Fähigkeit, andere zu beeinflussen.

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011. 351 S., br., 14,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Bei aller Beeinflussung durch dieses Buch. Eines hat Ernst Horst sich nicht sagen lassen: Dass jede Menge sachliche Fehler und eine schlampige Übersetzung sexy sind oder gut fürs Gemüt. So weit seine Kritik an diesem mutmaßlich schnell-schnell für den deutschen Markt übertragenen Werkes von Kevin Dutton. Mit sozialer Beeinflussung, da hat Horst wieder nichts zu meckern, kennt der Autor sich zweifellos aus. So lernt Horst etwas über die Überzeugungskräfte des Kindchenschemas oder die Psychotricks von Psychopathen und Sekten. Wer nicht gerade ein Ratgeberbuch erwartet, sondern ein polarisierendes Stück Wissenschaftsliteratur, populär gefasst außerdem, der, meint Horst, ist hier richtig. Überzeugt?

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der britische Psychologe beschreibt die subtilen Mechanismen der 'Gehirnverführung' vom einfachen Blickkontakt bis zu den Denkfallen, in die selbst die schlauesten Menschen tappen."
P.M. Januar 2012