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Mit einem Satz in eine andere Welt
Der Belgrader Student Adam erhält ein ungewöhnliches Angebot: Er soll ein Jahrzehnte zuvor erschienenes Buch umarbeiten. Ein scheinbar harmloser Auftrag. Doch bei der Lektüre macht Adam eine sonderbare Erfahrung: Unversehens findet er sich mitten in dem Roman wieder und begegnet anderen Lesern, die über dieselbe Gabe verfügen. Nicht alle haben ein unschuldiges Interesse an dem Buch. Als ein Mord geschieht, muss Adam sich entscheiden: Will er seinen Auftrag erfüllen oder verhindern, dass dieser imaginäre Zufluchtsort unwiederbringlich verloren…mehr

Produktbeschreibung
Mit einem Satz in eine andere Welt

Der Belgrader Student Adam erhält ein ungewöhnliches Angebot: Er soll ein Jahrzehnte zuvor erschienenes Buch umarbeiten. Ein scheinbar harmloser Auftrag. Doch bei der Lektüre macht Adam eine sonderbare Erfahrung: Unversehens findet er sich mitten in dem Roman wieder und begegnet anderen Lesern, die über dieselbe Gabe verfügen. Nicht alle haben ein unschuldiges Interesse an dem Buch. Als ein Mord geschieht, muss Adam sich entscheiden: Will er seinen Auftrag erfüllen oder verhindern, dass dieser imaginäre Zufluchtsort unwiederbringlich verloren geht?

"Eine wundervolle Variation über die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, von Traum und Wirklichkeit." Lire

"Ein im Wortsinn bezauberndes Buch" Doris Akrap, 'taz'

Ausgezeichnet mit dem NIN-Preis, dem bedeutendsten serbischen Literaturpreis.
Autorenporträt
Petrovic, Goran
Goran Petrovic, geboren 1961 in Kraljevo (Serbien), studierte Literatur in Belgrad und arbeitet als Verlagslektor. Er gehört zu den bemerkenswertesten und meistgelesenen zeitgenössischen Autoren in Serbien. Seine Romane und Erzählungen wurden mit nahezu allen bedeutenden nationalen Literaturpreisen ausgezeichnet, für 'Die Villa am Rande der Zeit' erhielt er 2000 den NIN-Preis. Der Roman ist ein literarischer Bestseller in Serbien und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2012 wurde Goran Petrovic zu einem Korrespondierenden Mitglied der serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt. Goran Petrovic lebt in Belgrad.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.04.2011

Auf Sehnsucht eingerichtet

Der serbische Autor Goran Petrovic errichtet in "Die Villa am Rande der Zeit" ein Haus aus Literatur - für Liebende, Leser und alle, die der Realität entkommen wollen.

Kann Literatur die Wirklichkeit verändern? Sie ersetzen und gegen eine bessere austauschen? Auf dieses Gedankenexperiment lässt sich der serbische Autor Goran Petrovic in seinem neuen Roman "Die Villa am Rande der Zeit" ein und rückt dabei das alles vergessen machende Lesen ins Zentrum der Handlungskette: als Exit-Strategie, die erlaubt, sich von den banalen Trivialitäten des Lebens galant zu verabschieden.

Adam ist Slawistikstudent an der Belgrader Universität und erhält von einem unbekannten Mann den Auftrag, ein mysteriöses Buch zu lektorieren. Autor des Wälzers mit dem Titel "Mein Vermächtnis" ist ein unbekannter Schriftsteller namens Anastas S. Branica, der - wie sich später herausstellen wird - ein passionierter Beschreibungskünstler ist. Einer, der den Mut hat, in einem literarischen Konvolut von gigantischer Größe und Erhabenheit eine Geschichte ganz ohne Handlung und handelnde Personen, ohne Leitmotiv und dramatischen Knotenpunkt zu konstruieren. Er beschreibt nichts weiter als eine Villa, in der edles Mobiliar und feinste Pflanzen in purer Schönheit versammelt sind. Doch für wen ist dieser Ort gestaltet? Warum wird Adam das Gefühl nicht los, auf andere Menschen und Mitleser zu treffen, just dann, wenn er sich in den Beschreibungen des Buches verliert?

Der Leser begibt sich mit Adam auf eine Spurensuche, die quer durch die turbulente Geschichte dieser vertrackten Erzählung und damit durch die Geschichte eines von Irrungen und Wirrungen gezeichneten Landes führt. Adam erfährt, dass der Autor des "Vermächtnisses" ein reicher Erbe war, der kein anderes Ziel im Auge hatte, als die perfekte Welt im Reich der Literatur zu errichten.

Adam erhält den Auftrag, das Buch aufzufrischen, das heißt, als redigierender Restaurator tätig zu werden und das Interieur des Romans auf Vordermann zu bringen. Die Politur der Möbel muss aufgehellt, neue Gardinen sollen ausgewählt werden. Dabei verstärkt sich der Eindruck, dass der zu lektorierende Text nicht nur ein subtil konstruiertes Kunstwerk ist, sondern ursprünglich dafür gedacht war, zum Flucht- und Aufenthaltsort zweier Liebender zu werden. Anastas Branica hat diese Villa aus Worten und Sätzen für seine große Liebe, für Nathalie Houville, errichtet, eine in Belgrad lebende Französin, der er 1923 nach einer gemeinsamen Lektüre hoffnungslos verfallen ist. Die Liebe zur Literatur hat sie zusammengeführt, eine Liebe, die so idealistisch und schöngeistig erscheint, dass nicht einmal das Bedürfnis, sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, die in gemeinsamen Briefen errichtete fiktive Parallelwelt aufzulösen, geschweige denn zu ersetzen vermag. Wozu die veredelte Fiktion denn zerstören? Es reicht doch, das gleiche Buch zu lesen, die gleichen Zeilen wahrzunehmen und gemeinsam durch die wohlfeil proportionierte Welt der Literatur zu schlendern, so, als ob es kein Morgen, ja keine Wirklichkeit mehr gäbe.

Dass dieser eskapistische Bücher-Hedonismus nur so lange funktioniert, bis die Realität an die Tür klopft, wird Anastas leidvoll erfahren müssen, so wie auch der Lektor Adam mit der dringlichen Frage konfrontiert wird, was Literatur angesichts historischer, politischer und persönlicher Katastrophen nun eigentlich ausmacht: Einfluss auf die Welt auszuüben oder jeden Einfluss auf alles Weltliche zu negieren?

Der 1961 in Kraljevo geborene Goran Petrovic hat einen Roman geschrieben, der gekonnt (und in hervorragender, von Susanne Böhm-Milosavljevic realisierter Übersetzung) auf dem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Fiktion entlangspaziert. Es ist eine magisch-realistische Liebeserklärung ans Lesen, an die Kraft der fiktionalen Energie geworden. Dabei geschehen viele merkwürdige Dinge in der "Villa am Rande der Zeit": Morde werden verübt, Generationen lösen sich ab, Liebschaften werden vernichtet - nur die Artefakte der Literatur überleben das Gewirr aus Handlungen und historischen Verwerfungen.

So ist Goran Petrovics von der serbischen Kritik gefeierter Roman auch eine Selbstbesprechung: Literatur über Literatur und ihre maßgeblichen Verfahren. Dabei scheut sich der serbische Autor nicht, komplexe sprachphilosophische Fragen aufzuwerfen: Ist ein Möbelstück in einem Roman nur ein Wort oder schon ein Ding? Wird Wirklichkeit geschaffen, indem sie gelesen wird? Diese Aufstellung von literaturwissenschaftlich anmutenden Problemkonstruktionen wird mit einem Aufwand betrieben, der die Orientierung zwischen erster und zweiter Ebene - zwischen Buch und Buch im Buch - beizeiten erschwert.

Aber gerade die sich allmählich einstellende Überbrückung der fiktionalen Ebenen beweist, dass gute Literatur gerade in jenen Momenten ihre volle Kraft entfaltet, wenn sich zwischen Lesen und Leben keine klare Trennlinie mehr ziehen lässt.

TOMASZ KURIANOWICZ.

Goran Petrovic: "Die Villa am Rande der Zeit". Roman.

Aus dem Serbischen von Susanne Böhm-Milosavljevic. dtv, München 2010. 400 S., br., 14,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ein "im Wortsinn bezauberndes Buch" annonciert Doris Akrap mit diesem Roman des serbischen Schriftstellers Goran Petrovic. Bereits die erzählte Geschichte begeistert sie sehr. Dort nämlich erzählt, wie man liest, ein Lektor, wie ein alter Roman, den er zwecks Neuauflage zu überarbeiten hat, plötzlich zu leben beginnt und ihm im wirklichen Leben plötzlich lauter Leser dieses Romans begegnen, deren Schicksale seltsam miteinander verbunden sind. Petrovic gelinge es, so Akrap, die Leidenschaft der fiktiven Leser des Romans auch auf sie als Leserin seines realen Romans zu übertragen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der serbische Autor Goran Petrovic präsentiert uns mit 'Die Villa am Rande der Zeit' einen wunderschönen Roman voller Poesie, Zauber und großer Gefühle. Ohne jede Anstrengung nimmt er seine Leser mit auf eine turbulente und zugleich melancholische Reise zur Villa am Rande der Zeit, die Raum für viele Phantasien und Träumereien lässt." -- Stefanie Rufle, booksection.de 06.12.2010

"(...) ein im Wortsinn bezauberndes Buch. (...) Petrovic führt den Leser in ein abenteuerliches Labyrinth verschiedener miteinander in Verbindung stehender Schicksale, in das man sich von Zeit zu Zeit selber verliert. Petrovic schafft es, dass sich die Leidenschaft, die seine im Roman des Romans lesenden Figuren entwickeln, auch auf seine echten Leser überträgt." -- Doris Akrap, die tageszeitung 27.11.2010

"Ein Spiel mit Traum und Realität von Serbiens Bestsellerautor Goran Petrovic." -- Cosmopolitan Januar 2011

"Fesselnd, brillant geschrieben und ebenso stilvoll übersetzt." -- Wolfgang Moser, SandamMeer 12/2010

"Ein wunderschöner Buch-im-Buch-Roman." -- NEON 01/2011

"[...] für Liebhaber eines lebhaft-romantischen Erzählstils und eines zarten Umgangs mit der Sprache." -- Oldenburgische Volkszeitung 27.12.2010

"Lesestoff für alle, die am liebsten in Büchern verschwinden würden und Tränen vergiessen, wenn ein Roman zu Ende geht." -- annabelle, Zürich 12.01.2011

"[...] ein mitreissendes Porträt des Balkans und seiner turbulenten Geschichte." -- SonntagsZeitung, Zürich 09.01.2011

"In ›Die Villa am Rande der Zeit‹ geht es also um Bibliomanie, um die Macht der Phantasie, um Literatur als Mimesis, um den Leser als Mitschöpfer des Buches." -- Sigrid Löffler, RBB Kultur 17.01.2011

"›Die Villa am Rande der Zeit‹ zeugt von der Liebe zum geschriebenen Wort, aus der Goran Petrovic etwas Besonderes macht - nämlich zu einem schillernden Geflecht der Sprache, in der Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität sich vereinigen. Poetisch, gefühlvoll und trotzdem mit der Erbarmungslosigkeit historischer Wahrheit durchwandert der serbische Autor die Zeiten - vom Putsch 1903 bis zum Zerfall Jugoslawiens ab 1990 - und nimmt dabei den Leser mit auf seine melancholische (literarische) Reise. Damit gehört ›Die Villa am Rande der Zeit‹ definitiv zu den Top Ten der letztjährig erschienenen Romane, die einen ebenso verzaubern wie rühren." -- Susann Fleischer, literaturmarkt.info 10.01.2011

"Was wäre, wenn die Leser eines Buches sich bei der Lektüre desselben in den Gefilden und Landschaften seiner Geschichte begegnen würden? Aus dieser Frage zaubert der serbische Autor Goran Petrovi? eine verschmitzte, vielschichtige (Liebes-)Geschichte [...]. [...] 'Die Villa am Rande der Zeit' ist ein gelungener, satter Unterhaltungsstoff." -- Ulrich Noller, WDR, Funkhaus Europa - Buchtipps 19.01.2011

"Dieser Roman ist eine Liebeserklärung. Eine Liebeserklärung an die Worte." -- Kathrin Fischer, Büchercheck, HR2 20.01.2011

"Magisch schön!" -- Rupert Sommer, in münchen 02/2011

"Goran Petrovi? hat einen Roman über die imaginäre Kraft des Lesens geschrieben. Sein Roman ist so verschlungen und dicht komponiert wie ein Garten, dessen labyrinthischer Zauber den Leser stellenweise taumeln lässt." -- Olga Hochweis, Deutschlandradio Kultur, Radiofeuilleton 26.01.2011

"Eine fantastische Geschichte aus Serbien." -- Mathias Schnitzler, Rheinische Post 26.01.2011

"Unbedingt lesen!" -- Mein schönes Zuhause Februar - März 2011

"Ganz groß!" -- kulturnews mit citymag Stuttgart 02/2011

"Surrealistisch und subtil!" -- Joy 03/2011

"Der in seiner Heimat hochgeschätzte und ausgezeichnete serbische Autor eröffnet mit diesem Roman eine anregende Variation über den in mehrerer Hinsicht einfühlsamen Umgang mit Büchern, in die naturgemäß vor allem Bibliophile begeistert einstimmen werden, aber ebenso Menschen, die vielleicht das wunderbare Gefühl kennen, zwischen den Zeilen den anderen Leser oder sich selbst zu entdecken." -- Roy Liebscher, Ostthüringer Zeitung 12.02.2011

"Schöner und virtuoser kann man Möglichkeiten der Literatur nicht ausloten." -- Harald Loch, Mannheimer Morgen 16.02.2011

"Aus jeder Zeile springt die Liebe des Autors zum Buch, die er in einfacher, aber detailreicher Sprache in einer faszinierenden Lektüre umsetzt. Dem Erlebnis Lesen setzt er so ein feines Denkmal." -- Tobias Prüwer, : logbuch, Kreuzer, Beilage zur Leipziger Buchemesse März 2011

"Wunderbar spannende, leichtfüssige Literatur mit einer Prise balkanesker Verrücktheit." -- Berner Zeitung, Schweiz 24.02.2011

"In postmoderner Manier spielt er mit den unterschiedlichen Ebenen des Faktischen, Fiktionalen bzw. Imaginierten und thematisiert die Macht der Phantasie, die den Leser zum Mitschöpfer, zum Co-Autor des Buches macht." -- Buchmarkt 03/2011

"Aus jeder Zeile springt die Liebe des Autors zum Buch, die er in einfacher, aber detailreicher Sprache in einer faszinierenden Lektüre umsetzt." -- Tobias Prüwer, Kreuzer - Das Leipziger Stadtmagazin 03/2011

"Schöner und vituoser kann man die Möglichkeiten von Literatur nicht loben." -- Harald Loch, Nürnberger Nachrichten 04.03.2011

"Der serbische Autor Goran Petrovi? hat mit 'Die Villa am Rande der Zeit' einen spannenden, sehr phantasievollen und unterhaltsamen Roman vorgelegt [...]." -- Lena Panzer-Selz, Lesart März 2011

"[...] ein Märchen vor Belgrader Kulisse und ein Plädoyer für eine bedrohte Kulturleistung - die Fähigkeit zu kontemplativer Lektüre." -- Uwe Stolzmann, Neue Zürcher Zeitung Online, nzz.ch 12.03.2011

"[...] eine literarische Meisterleistung. Der Roman ist einfach und kompliziert zugleich, Trivialliteratur fast, literarisch distinguierte ironische und selbstironische Hochromantik." -- Erich Klein, ORF1 Ex libris 13.03.2011

"In postmoderner Manier spielt er mit den unterschiedlichen Ebenen des Faktischen, Fiktionalen, bzw. Imaginierten und thematisiert die Macht der Phantasie, die den Leser zum Mitschöpfer, zum Co-Autor des Buches macht." -- Buchmarkt 03/2011

"Diesen Roman kann man auf ganz unterschiedliche Weise lesen: als Bildungsroman, als Liebesroman, als Verschwörungsroman oder als Kriminalroman." -- Ursula Escherig, rbb, Kulturtermin - Literatur 12.03.2011
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