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Frauen aus dem Katalog. Man kann sie bestellen, ausprobieren, umtauschen, alles ganz offiziell. Das Dienstmädchen, die Pflegekraft, eine Fremde. Was geschieht, wenn eine Fremde in die Familie kommt? In ihrem neuen Buch kreist die Autorin, literarisch und psychologisch gleichermaßen differenziert, um ein nicht nur in Israel weit verbreitetes Phänomen. Junge, unerfahrene Frauen aus dem Ausland, meist anpassungsfähig und opferbereit, kommen in Familien, um dort zu arbeiten. Doch ihre eigentliche, unausgesprochene Rolle ist die, den Katalysator für die vielfach verzahnten Familienkonflikte zu…mehr

Produktbeschreibung
Frauen aus dem Katalog. Man kann sie bestellen, ausprobieren, umtauschen, alles ganz offiziell. Das Dienstmädchen, die Pflegekraft, eine Fremde. Was geschieht, wenn eine Fremde in die Familie kommt? In ihrem neuen Buch kreist die Autorin, literarisch und psychologisch gleichermaßen differenziert, um ein nicht nur in Israel weit verbreitetes Phänomen. Junge, unerfahrene Frauen aus dem Ausland, meist anpassungsfähig und opferbereit, kommen in Familien, um dort zu arbeiten. Doch ihre eigentliche, unausgesprochene Rolle ist die, den Katalysator für die vielfach verzahnten Familienkonflikte zu spielen.

Eine Rechtsanwältin und alleinerziehende Mutter erhofft sich von Brigitta, der Philippinin, die sie zur Pflege ihres Vaters anstellt, endlich Entlastung. Doch das Gegenteil tritt ein. Der jahrzehntelang schwelende Dissens zwischen ihren Eltern, die Mutter Aschkenasin, der Vater aus dem Irak, bricht offen aus ...

Schulamith, eine starke, engagierte Hebamme, die täglich arabischen Kindern ins Leben verhilft, verliert jeden Halt, als Ethan, ihr Sohn, von einem Araber ermordet wird. Als die von ihm schwangere Diana auftaucht, die Ethan nie auch nur erwähnt hatte, stürzt sie in einen heftigen, folgenreichen Rivalitätskonflikt...

Pola Ostropowitsch hat die Shoa überlebt. Als die junge polnische Christin Valentina als Pflegekraft in ihr Haus kommt, ist sie glücklich, mit jemanden in ihrer Muttersprache sprechen zu können. Immer hatte sie sich eine Tochter gewünscht, nun ist sie da. Valentina bestiehlt sie, fühlt sich bedrängt von der Intimität, die Pola ihr aufzwingt. Doch alle Bemühungen sich zu befreien schlagen fehl. Pola setzt ihnen ein tragisches Ende.

Autorenporträt
Liebrecht, Savyon
Savyon Liebrecht wurde 1948 in München als Tochter polnisch-jüdischer Holocaustüberlebender geboren. Sie wuchs auf in Israel, studierte Philosophie und Literaturwissenschaft. Während ihres Militärdienstes begann sie zu schreiben, Theaterstücke und vier mit mehreren wichtigen Preisen ausgezeichnete Erzählungsbände. Ein Sammelband 'Äpfel aus der Wüste' liegt auf deutsch im Fischertaschenbuch Verlag (1995) vor. »Mein Schreiben ist das Ergebnis des Schweigens zwischen mir und meinen Eltern«, sagt Savyon Liebrecht und brach damit ein Tabu: sie fand eine Sprache für das Unsagbare. 'Ein Mann und eine Frau und ein Mann', ihr erster Roman, stand in Israel monatelang auf der Bestsellerliste.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.05.2002

Brigitta ist Philippinin und eine Frau aus dem Katalog. Eine Rechtsanwältin hat sie nach Israel geholt, zur Pflege ihres Vaters. Auch Valentina wurde bestellt – von Pola, die sich immer schon eine Tochter gewünscht hat. Während Brigitta – ohne es zu wollen – einen Dissens in ihrer Gastfamilie auslöst, fühlt sich Valentina von Pola eingeengt. In Die fremden Frauen (dtv) erzählt die israelische Bestseller-Autorin („Ein Mann und eine Frau und ein Mann”) Savyon Liebrecht von einem weit verbreiteten Phänomen: Ausländische Frauen werden zum Katalysator für Familienkonflikte. Savyon Liebrecht stellt ihre Erzählungen am Mittwoch, 8. Mai, um 20 Uhr in der Stadtbibliothek im Gasteig (Rosenheimer Straße 5, Telefon 480982 15) vor.
frie
SZ BUCH-TIPP
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
"Magén und Liebrecht erzählen von Frauenschicksalen, aber die Mittel, die sie dabei benutzen, sind verschieden. Während Magén die Charakterdarstellung in den Mittelpunkt ihrer erzählerischen Anstrengung stellt, konzentriert sich Liebrecht auf die Handlung. Dabei pflegen beide einen Realismus, der zugleich einen Eindruck von der Gesellschaft vermittelt, in der sich die Frauenschicksale abspielen." Neue Zürcher Zeitung International

"Savyon Liebrecht sagt, daß Erzählen für sie weniger poetische, vielmehr soziale Bedeutung habe. Eine Erzählung teilt etwas mit. Der Erzähler erzählt eine bestimmte Geschichte, damit der Leser die Geschichte erfährt. Er erzählt sie auf eine genaue, bestimme Weise, damit der Leser sie liest und aufnimmt. Aus diesem unpersönlichen, trockenen Grundsatz sind klassische hebräische Erzählungen entstanden (und wahrhaftige Mitteilungen aus Israel). Savyon Liebrecht wünscht sich deutsche Leser. Vor allem im Gespräch mit Deutschland und Deutschen, sagt sie, kann die Erstarrung, die sie erfuhr, gelöst werden."Die Zeit

"Über ein feines Gespür für unterschiedlichste Charaktere, für deren verästelte Struktur und Psychodynamik hinaus hat die Autorin auch diese wunderbar humorvolle und gleichzeitig spannungssteigernde Erzählgabe, die schon ihren letzten Roman auszeichnet: ja, das neue Buch stellt diesen noch weit in den Schatten. Tiefe und Intensität des Geschehens sind enorm, trotz der unter die Haut gehenden ernsten Inhalte liest es sich ganz leicht und ist für Menschen jeden Alters sehr zu empfehlen."'Weser Kurier'…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Nicht die Charakterdarstellung und psychologische Ausleuchtung ihrer Figuren steht bei Savyon Liebrecht im Mittelpunkt, sondern die pure Handlung, die farbigen Charaktere ihrer drei Novellen, behauptet Stefana Sabin. Drei Frauenschicksale schildere Liebrecht: eine Anwältin, die familiäre Spannungen und beruflichen Stress zu bewältigen lernt; eine Krankenschwester, die um ihren ermordeten Sohn trauert und Trost in einer Beziehung zu dessen Freundin sucht; eine alte Immigrantin, die ihre Pflegerin zur Ersatztochter erklärt. Praktische Lebenshilfe, die schlicht und schnörkellos erzählt wird, "ohne psychologisches Raffinement", meint die Rezensentin. Was die Figuren empfänden, drückten sie auch durch ihr Verhalten aus, ihr Verhalten erkläre sich wiederum nur durch die Handlung, charakterisiert Sabin Liebrechts Schreibweise, ohne zu sagen, ob ihr diese gefällt oder nicht. Drei exemplarische Frauenschicksale, die Rückschlüsse auf die israelische Gesellschaft von heute zulassen, äußert Sabin.

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