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Der letzte Einsatz für Eberhard Mock.
"Breslaus spektakulärster Exportartikel." Der SPIEGEL Breslau, 1937. In einem heruntergekommenen Hotel wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Auf der Jagd nach dem Mörder kommt Mock mit der Unterwelt, aber auch mit höchsten gesellschaftlichen Kreisen in Berührung. Als er zwei Jahre später, mittlerweile nach Lemberg versetzt, zusammen mit Kommissar Popielski ein Ungeheuer jagt, das wie der Minotauros Jungfrauen tötet, kommt ihm sein früherer Fall wieder in den Sinn.

Produktbeschreibung
Der letzte Einsatz für Eberhard Mock.
"Breslaus spektakulärster Exportartikel." Der SPIEGEL
Breslau, 1937. In einem heruntergekommenen Hotel wird eine junge Frau ermordet aufgefunden. Auf der Jagd nach dem Mörder kommt Mock mit der Unterwelt, aber auch mit höchsten gesellschaftlichen Kreisen in Berührung. Als er zwei Jahre später, mittlerweile nach Lemberg versetzt, zusammen mit Kommissar Popielski ein Ungeheuer jagt, das wie der Minotauros Jungfrauen tötet, kommt ihm sein früherer Fall wieder in den Sinn.
Autorenporträt
Marek Krajewski, geboren 1966, ist Altphilologe und war lange Dozent an der Universität Wroclaw. Er lebt in Breslau. Seine höchst erfolgreiche Krimiserie mit dem Antihelden Eberhard Mock wurde u.a. mit dem polnischen "Paszport Polityki"-Preis und dem deutschen Georg-Dehio-Preis ausgezeichnet und in Deutschland mehrmals auf die KrimiWelt-Bestenliste gewählt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.04.2012

Zwei Mann, ein Mord
Der neue und letzte Breslau-Krimi von Marek Krajewski

Diesmal gibt es eine Rahmenhandlung und einen retrospektiven Blick, ansonsten scheint alles wieder so zu sein, wie man es aus Marek Krajewskis früheren Breslau-Krimis kennt: Am ersten Tag des Jahres 1937 wird in einem kleinen, schäbigen Hotel die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Alles deutet darauf hin, dass sie eine Ausländerin gewesen ist, und sie ist so verstümmelt, dass es selbst einem so routinierten Ermittler wie Eberhard Mock die Sprache verschlägt.

"Das Opfer wurde erwürgt. Es wurde vergewaltigt, dann wurde ihm das halbe Gesicht abgebissen, schließlich wurde es erstickt", erklärt ihm der an den Tatort gerufene Arzt. Vermutlich war die Tote eine Polin, zumal sie, wie man bald weiß, mit dem Zug aus Lemberg gekommen ist. War sie womöglich auch eine Spionin? Hat der Mord politische Hintergründe? Das soll Eberhard Mock möglichst schnell herausfinden, und dazu reist er nach Polen.

So beginnt die Haupthandlung des sechsten und letzten Teils von Krajewskis erfolgreicher Krimireihe. Sein Titel "Finsternis in Breslau" hat zwar die übliche Signalwirkung, doch nur teilweise seine Berechtigung, weil die Handlung in erster Linie in Lemberg spielt. Finster geht es hier allerdings in der Tat zu. Es ist die Zeit des beginnenden Faschismus, weswegen Mock diesmal nicht als Polizeiinspektor, sondern als Kapitän der Abwehr fungiert, und in Breslau wimmelt es von politischen Mitläufern, aber auch von allerlei Sadisten, Fanatikern und Spekulanten, die für eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre sorgen. In dieser Hinsicht ist sich Marek Krajewski treu geblieben.

Seine größte Leistung besteht diesmal in der historisch und topographisch genauen Beschreibung Lembergs, die selbst solche Details wie das Stammcafé der berühmten Mathematiker Stefan Banach und Hugo Steinhaus nicht auslässt und gekonnt das vielbeschworene Vorkriegsflair der Stadt wiedergibt. Zuweilen lässt er sie aber auch in dunklen Farben erscheinen.

So hat Mock allen Grund, sich in Lemberg heimisch zu fühlen, zumal ihn dort eine angenehme Überraschung erwartet: Kommissar Edward Popielski, sein polnischer Kollege, spricht perfekt Deutsch und ist ihm in vielen Dingen ähnlich: "Beide waren sie aufbrausend, cholerisch und pedantisch. Beide beherrschten die klassischen Sprachen Latein und Griechisch, spielten leidenschaftlich gerne Schach und Bridge. Beide gaben sie sich der Leidenschaft für Essen und für gefallene Frauen hin."

Diese klonartige Ähnlichkeit ist wiederum eine der Schwächen des Romans. Ein anderer Typus würde sich im Falle Popielskis schon aufgrund seiner Lebensumstände anbieten: Er ist Witwer und Epileptiker, hat eine heranwachsende Tochter und wohnt zusammen mit ihr und seiner unverheirateten Cousine unter einem Dach. Und vor allem: Als deutlicherer Kontrast zu dem Deutschen hätte er für mehr Spannung oder Komik sorgen können. Stattdessen hat man als Leser oft den Eindruck, ein Déjà-vu-Erlebnis zu haben, zumal Mock bei allem Bemühen, sich auf fremdem Terrain anders zu benehmen, ganz der Alte geblieben ist.

So sind es diesmal zwei fast identische Ermittler (und bald ziemlich beste Freunde), die den Mörder jagen. Das menschenfressende Ungeheuer greift nur Jungfrauen an, und irgendwann ist auch Popielskis schöne Tochter Rita in Gefahr. Dass der Autor damit auf einen griechischen Mythos anspielt, kann man schon am Originaltitel erkennen: Das Haupt des Minotaurus. Es bleibt nur, wie es scheint, die Frage, wer zum Schluss als sein Bezwinger Theseus fungieren wird. Als allerdings eine neue Figur - Aristokrat, Mathematikgenie und Sadist in einem - den Plan betritt, beginnt man zu ahnen, dass der Altphilologe Marek Krajewski ein viel einfallsreicherer Mytheninterpret ist als auf den ersten Blick angenommen.

MARTA KJOWSKA.

Marek Krajewski: "Finsternis in Breslau". Kriminalroman.

Aus dem Polnischen von Paulina Schulz. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2012. 350 S., br., 9,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Recht angetan zeigt sich Marta Kjowska vom letztem Teil von Marek Krajewskis erfolgreicher Krimireihe um den Ermittler Eberhard Mock. Ein bestialischer Mord an einer jungen Frau in einem Breslauer Hotel im Jahr 1937 bildet hier den Ausgangspunkt für eine abgründige Krimihandlung, die Mock nach Lemberg führt, wo er zusammen mit seinem polnischen Kollegen nach dem Täter jagt. Kjowska schätzt die düstere Atmosphäre, die Krajewski vor dem Hintergrund des aufkommenden Faschismus erzeugt. Besonders hebt sie die präzise historische und topographische Beschreibung Lembergs hervor. Weniger überzeugend findet sie die Idee, dass Mocks polnischer Kollege eine fast "klonartige Ähnlichkeit" zu diesem aufweist. Ein deutlicherer Kontrast hätte in ihren Augen hier für mehr "Spannung oder Komik" sorgen können.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Mit 'Finsternis in Breslau' ist Marek Krajewski ein spannender Fortsetzungsroman über seinen Kommissar Eberhard Mock gelungen - eine Geschichte, die den Leser fesselt. "
Nordlicht 05.04.2012
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