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Schweigen über Deutschland? "Ja, bitte!" möchte man rufen, wenn man an rechte Schläger und linke Holocaust-Anbeter, an Harald Schmidts Schwulenwitze, an Ulrike Meinhofs stetig wachsende Popularität oder bloß an die alltägliche Rempelei in der U-Bahn und die sonstige notorische Unhöflichkeit in unserem Land denkt. Deutschland ist nicht nur für seine Nachbarn, sondern auch für viele seiner eigenen Bürger eine einzige Peinlichkeit besonders seit 1990, seit es von den Alliierten in die politische und kulturelle Unabhängigkeit entlassen wurde. Deshalb muß man einem Kritiker dankbar sein, der diesem…mehr

Produktbeschreibung
Schweigen über Deutschland? "Ja, bitte!" möchte man rufen, wenn man an rechte Schläger und linke Holocaust-Anbeter, an Harald Schmidts Schwulenwitze, an Ulrike Meinhofs stetig wachsende Popularität oder bloß an die alltägliche Rempelei in der U-Bahn und die sonstige notorische Unhöflichkeit in unserem Land denkt. Deutschland ist nicht nur für seine Nachbarn, sondern auch für viele seiner eigenen Bürger eine einzige Peinlichkeit besonders seit 1990, seit es von den Alliierten in die politische und kulturelle Unabhängigkeit entlassen wurde. Deshalb muß man einem Kritiker dankbar sein, der diesem Land beharrlich den Spiegel vorhält. Maxim Biller, der leidenschaftliche Kosmopolit, der vor keiner Polemik zurückschreckt, zeigt im "Deutschbuch", daß Kritik immer aus Zuneigung und Anteilnahme erwächst. Seine Reportagen und Kolumnen, die von unseren kleinen und großen Dummheiten der vergangenen Dekade handeln, erzählen zugleich die Geschite ihres Autors, der als Zehnjähriger nach Deutschland gekommen ist und hier seitdem heimisch zu werden versucht. Seine Geschichte ist die Geschichte einer schwierigen Liebe, aber einer mit Happy End.
Autorenporträt
Biller, Maxim
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Seine Erzählungen, Reportagen, Kolumnen und Kritiken veröffentlicht er u. a. in 'Tempo', 'Spiegel', 'Weltwoche', in der 'Süddeutschen Zeitung' und in der 'Zeit'. Mit der 1991 herausgegebenen Sammlung seiner journalistischen Arbeiten gelang ihm eine rasant-literarische Fibel der 80er Jahre. Der vorliegende Erzählband 'Wenn ich einmal reich und tot bin ' wurde bereits ins Französische, Holländische, Dänische und Amerikanische übersetzt. Von Biller sind außerdem erschienen: 'Die Tempojahre' (1991), Essays; 'Harlem Holocaust' (1998), Erzählungen; sowie 'Die Tochter'(2000), Roman
Rezensionen
"Maxim Biller hat Mut. Er attackiert Zeitgenossen und Zeitströmungen in einer frechen, angriffsbetonten Sprache, der es nicht an stilistischer Furore, aber an Respekt fehlt." Der Standard

"Für einen nachdenklichen und objektiven Blick auf Deutschland nach der Wende ist dieses Buch unverzichtbar. Nicht ohne Grund erinnert der Titel wohl auch ein wenig an Siegfried Lenz Buch 'Deutschstunde'." Buch Journal online

"Mit herrlich triefender Ironie und frisch gewetztem Messer beschreibt Biller - er darf ja, schließlich ist er in Prag geborener Kosmopolit - dieses komische Deutschland nach der Wiedervereinigung; diese von zerissenen Seelen und inkonsequenten Menschen besiedelte Fläche." 'Neue Westfälische'

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

So richtig begeistern mag sich Wolfgang Lange für Maxim Billers Artikel und Vorträge über die Deutschen nicht. Den Autor hält er zwar für einen Journalisten "reinsten Kalibers" - "neugierig, ausgebufft und auf den Effekt bedacht" - aber der Rezensent fühlt sich von dem frechen, schlauen und eigenbrötlerischen Verfasser dieser Tiraden belehrt. Dabei, findet Lange, ist auch bei Biller vieles heiße Luft. Der Erkenntnisgewinn seiner Tiraden gehe oftmals gegen Null. Billers Stärken verortet Lange in seinen Karikierungen der Deutschen, seine Schwächen aber in der Auseinandersetzung mit den Dingen. Und so haben seine Attacken bei dem Rezensenten den Beigeschmack einer Plattitüde hinterlassen. Für Lange ist Biller Provokateur und Windei zugleich: "ein Enfant terrible und ein Aufschneider, ein charmanter Plauderer und eine unmögliche Figur, ein Aufrührer und Hochstapler".

© Perlentaucher Medien GmbH