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Am Anfang gab es keine Planeten, keine Sterne, keine Galaxien. Nichts, wo Leben hätte Fuß fassen können. Aber es gab einige fundamentale Naturgesetze wie die Gravitationskraft, die die Evolution des Kosmos nach dem Urknall lenkten. Sie sorgten dafür, daß sich nach und nach in unserem Universum die komplexen Strukturen bildeten - von winzigen chemischen Molekülen bis zu großen Himmelskörpern -, die Voraussetzung sind für die Entwicklung von Leben, seien das Bakterien oder eben die Spezies Mensch. Fred Adams nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Reise durch Raum und Zeit und erläutert klar und…mehr

Produktbeschreibung
Am Anfang gab es keine Planeten, keine Sterne, keine Galaxien. Nichts, wo Leben hätte Fuß fassen können. Aber es gab einige fundamentale Naturgesetze wie die Gravitationskraft, die die Evolution des Kosmos nach dem Urknall lenkten. Sie sorgten dafür, daß sich nach und nach in unserem Universum die komplexen Strukturen bildeten - von winzigen chemischen Molekülen bis zu großen Himmelskörpern -, die Voraussetzung sind für die Entwicklung von Leben, seien das Bakterien oder eben die Spezies Mensch. Fred Adams nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Reise durch Raum und Zeit und erläutert klar und verständlich die neuesten Erkenntnisse über die Entstehung von Leben, auf der Erde und - wahrscheinlich - anderswo.
Autorenporträt
Fred Adams ist Professor für Physik an der University of Michigan und einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Kosmologie. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Rezensionen
Dieses Buch ist originell, wunderbar und strotzt vor Ideen." (Robert P. Kirshner, Professor an der Harvard University)
"Adams und Laughlin nehmen uns mit auf die ultimative Reise durch Raum und Zeit und berühren die Grenzen des Wissens." (The New Scientist)
"Ihre Gedankenflüge führen in Räume und Zeiten, welche die menschliche Vorstellungskraft bei weitem übersteigen" (Der Spiegel)
"Ein phantastisches, faszinierendes Buch. Eine Sternstunde guter Wissenschaftsprosa." (Booklist)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2004

Wie alles mit fast allem zusammenhängt
Von der dunklen Materie ausgehöhlt: Fred Adams berichtet vom Urknall des Universums

Ohne die Sonne gäbe es das Leben nicht, hätte es keinen Bestand. Das weiß jeder. Aber auch ohne die anderen Sterne und die Milchstraße wäre die Existenz von Leben auf der Erde nicht möglich. Wir alle sind sozusagen Kinder der Milchstraße, ja Kinder des gesamten Universums. Die vielfältigen Abhängigkeiten des Lebens vom All sind im Laufe der Jahre immer deutlicher geworden. Der amerikanische Physiker Fred Adams hat aufbauend auf dieser Erkenntnis ein lesenswertes Buch über die Entstehung, die Entwicklung und den Aufbau des Kosmos verfaßt, das leider den irreführenden Titel "Leben im Universum" erhalten hat.

Auch um Leben geht es zwar in dem Buch, um Einzeller und höher entwickelte Kreaturen, aber weit mehr noch um die unbelebten Welten, die die Astronomen am Himmel beobachten, und um die Gesetze, die das Universum beherrschen. Wohin man schaut - wären diese Gesetze nur geringfügig anders aufeinander abgestimmt, sähe die Welt anders aus. Um ein Beispiel zu nennen: Wäre die sogenannte starke Kernkraft etwas stärker, wären alle Protonen im Kosmos in schweren Atomkernen eingeschlossen worden. Es wäre kein Wasserstoff übriggeblieben und folglich kein Wasser entstanden, das wesentlicher Bestandteil des Lebens in der uns bekannten Form ist.

Ein anderes Beispiel für das Wechselspiel des Universums mit dem Leben sind die chemischen Elemente. Beim Urknall sind nur Wasserstoff und Helium sowie Lithium in den Kosmos gelangt. Die schwereren Elemente werden von Sternen produziert, zunächst durch die Verschmelzung von leichten Elementen. Vor allem Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff sind den Prozessen zu verdanken. Diese lebensnotwendigen Zutaten werden in die Umgebung geblasen. Die schwersten Elemente werden bei der Explosion wasserreicher Sterne produziert.

Die genügende Anreicherung von Ingredienzien für einfaches und höher entwickeltes Leben setzte Generationen von Sternen voraus, die eine gewisse Größe haben mußten. In zu kleinen Himmelskörpern bricht die Verschmelzung von Atomkernen nach der Fusion von Wasserstoff zu Helium ab. Das Universum wäre ohne Wasserstoff und Kohlenstoff und somit ohne Leben geblieben. Auch mit den neuen Elementen hätte sich nicht viel geändert, wären diese nicht durch die Einbindung der Sterne in Galaxien an einer Verflüchtigung im Kosmos gehindert worden. Nur in den Galaxien konnten sie sich anhäufen und weiterverwertet werden.

Wie alles mit fast allem zusammenhängt, zeigt der Urknall, der sich nur quantenmechanisch erklären läßt. In der kosmischen Schöpfungsgeschichte spielt die Quantenmechanik eine wichtige Rolle. Warum sich mit dem Urknall die Gesetze des Universum so einstellten, wie sie sind - so daß sich später Leben formen konnte -, wissen die Forscher nicht. Manches spricht dafür, und auch Adams vertritt diese Meinung, daß das Universum nur ein Teil eines Multiversums ist, in dem viele Kosmen mit anderen Gesetzen entstehen.

Bei der Schilderung, wie sich unser Universum entwickelt hat, weist der Autor nicht ständig auf die Konsequenzen für die Existenz organischen Daseins hin, doch immer steht dieses Leben im Hintergrund. Adams beschreibt auch, wie nach den heutigen Vorstellungen die einfachsten Lebensformen entstanden sind. Er berichtet über Archaebakterien und Eukaryoten und exotische Umweltverhältnisse, wie sie früher auf der Erde herrschten und an einigen Stellen heute noch herrschen. Der Leser hat sich mit Leben auf Eisplaneten und im Untergrund der Erde anzufreunden, und er erfährt, daß wegen des kosmischen Entwicklungsstadiums der größte Teil der biologischen Aktivitäten im Universum in der Zukunft zu erwarten ist und nicht in der Vergangenheit liegt.

Weil die Entwicklung des Universums schon oft dargestellt wurde, ist es nicht leicht, neue Aspekte einzubringen. Der Autor hat es geschafft. Er hat Wert darauf gelegt, mehr Antworten als Fragen zu behandeln, um die Lektüre zu erleichtern. Dabei verfällt er hin und wieder in einen physikalischen Slang, zum Beispiel, wenn er über die Entstehung der ersten Atome berichtet: "Die neu geprägte Atommaterie war endlich in der Lage, in sich zusammenzufallen, und tauchte in die sich vertiefenden gravitativen Potentialtöpfe ab, die bereits von der dunklen Materie ausgehöhlt worden waren."

GÜNTER PAUL

Fred Adams: "Leben im Universum". Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2004. 352 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dem Autor sei es mit seinem "lesenswerten" Buch über den Aufbau des Kosmos und die astrophysikalischen Voraussetzungen des Lebens gelungen, neue Aspekte zum vieldiskutierten Thema der Entwicklung des Universums beizutragen, würdigt Günter Paul das "Leben im Universum" von Fred Adams. Den Titel findet unser Rezensent allerdings etwas irreführend, denn es gehe in Adams Darstellungen zwar darum, wie nach heutigen Vorstellungen die einfachsten Lebensformen entstanden sind. Darüber hinaus vertritt der Autor auch die These, dass "der größte Teil der biologischen Aktivitäten im Universum in der Zukunft zu erwarten ist und nicht in der Vergangenheit liegt", berichtet Paul. Doch hauptsächlich beschäftige sich Adams mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Lebens. In vielen Beispielen überzeuge er den Leser davon, dass selbst bei nur geringen Veränderungen, etwa der starken Kernkraft oder der Größe von Sternen, kein Leben hätte entstehen können. Dabei verfalle der Autor leider gelegentlich in einen "physikalischen Slang", beanstandet Paul an den Darstellungen Adams, der in dem Buch die Auffassung vertritt, dass das Universum nur ein Kosmos unter vielen im "Multiversum" ist.

© Perlentaucher Medien GmbH