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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rolf-Bernhard Essig findet es außerordentlich bedauerlich, dass es heute "Persönlichkeiten wie Walther Rathenau nicht mehr gibt": in der Politik ebenso zuhause wie in der Philosophie, Kultur und Wirtschaft. Essig berichtet, dass Rathenau 1918 in der Presse als das 'paradoxeste der Paradoxe' bezeichnet wurde, und der vorliegende Band mache diese Äußerung durchaus verständlich. Nach Essigs Schilderungen hat Rathenau in diesen Essays äußerst unterschiedliche Themen behandelt, wobei der Rezensent allerdings anmerkt, dass der Herausgeber Rathenau mit dem Abdruck des Essays "Im Garten der Hesperiden" keinen Gefallen getan hat. Hier diagnostiziert der Rezensent "bemühte Komik und peinliche Klischeefreudigkeit", etwa wenn Rathenau Portugiesen als 'Neger, Malaien, Mongolen' bezeichnet und von ihren 'Bastardschädeln' spricht. Doch die Texte, die von Politik und Philosophie handeln, haben Essig überaus beeindruckt, vor allem durch die polemische Zuspitzung, die "zum Selberdenken" zwinge, aber auch durch die ausgetüftelten Argumentationsstränge. Vor allem aber sehe man "bewundernd einen brennenden Intellekt am Werk, befeuert von einer kraftvollen 'Seele'".

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