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Hans-Joachim Gelberg hat einmal gesagt, dass die beste Forderung an ein Kindergedicht ist, dass es wahr sein muss. Edward van de Vendel, ein junger Autor aus den Niederlanden, scheint dies kongenial verinnerlicht zu haben: Sein Gedichtband Superguppy macht Lust auf Wörter: Spielerisch und federleicht kommen seine Texte daher, sie beziehen sich auf Dinge des Alltags, sind im besten Sinne Gebrauchslyrik für Kinder. So findet sich ein Gedicht über Turnschuhe neben einem über Opas Augenbrauen, einen Sonnenbrand oder über die Morgendusche. Edward van de Vendels Sprachlust und meisterschaft ist…mehr

Produktbeschreibung
Hans-Joachim Gelberg hat einmal gesagt, dass die beste Forderung an ein Kindergedicht ist, dass es wahr sein muss. Edward van de Vendel, ein junger Autor aus den Niederlanden, scheint dies kongenial verinnerlicht zu haben: Sein Gedichtband Superguppy macht Lust auf Wörter: Spielerisch und federleicht kommen seine Texte daher, sie beziehen sich auf Dinge des Alltags, sind im besten Sinne Gebrauchslyrik für Kinder. So findet sich ein Gedicht über Turnschuhe neben einem über Opas Augenbrauen, einen Sonnenbrand oder über die Morgendusche. Edward van de Vendels Sprachlust und meisterschaft ist ansteckend und voller Musikalität Fleur van der Weel hat diesen Ton genau getroffen und zeichnet ihn in ihren Bildern fort.
Gedichte für neugierige Kinder

Überbordende Sprachlust und ansteckendes Spiel mit den Worten
Beginn einer neuen Reihe mit moderner Lyrik für Kinder
"Die Besten 7 - Bücher für junge Leser" (Dezember 2008)

Schaum
Männer müssen sich rasieren.
Männer müssen sich beschmieren:
Die Finger voll mit weißem Schaum.
Ihren Mund, den sieht man kaum.
Männer denken ohne Worte
jeden Morgen:
Sahnetorte.

Dieser Gedichtband macht Lust auf Wörter: Spielerisch und federleicht kommen seine Texte daher, sie beziehen sich auf Dinge des Alltags, sind im besten Sinne Gebrauchslyrik für Kinder. So findet sich ein Gedicht über Turnschuhe neben einem über Opas Augenbrauen, einen Sonnenbrand oder über die Morgendusche.

Edward van de Vendels Sprachlust und -meisterschaft ist ansteckend und voller Musikalität - Fleur van der Weel hat diesen Ton genau getroffen und zeichnet ihn in ihren Bildern fort. Ein wunderbarer Start unsere neuen Reihe "Gedichte für neugierige Kinder".
Autorenporträt
Edward van de Vendel, geboren 1964 in Leerdam/Holland, tätig als Lehrer, bevor er anfing zu schreiben. Mehrfache Auszeichnungen für seine Kinder- und Jugendbücher, Bilderbuchtexte und Gedichte mit u.a. Übersetzungen ins Französische und Deutsche. Der Autor lebt heute in Rotterdam.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.02.2009

Eimerchen voll Meer
Edward van de Vendels Gedichtband: „Superguppy”
Die ganze Welt ist in Gedichten zu finden. Alles, was unsere Augen und Ohren begehren. Alle Augenblicke, gute und schlechte, glückliche und traurige.” Diese Zeilen stammen aus Patricia Mac Lachlans Schere, Stein, Papier, einer großartigen kleinen Erzählung, deren Sprache eindrucksvoll beweist, dass der Satz wahr ist. Wahr ist aber auch, dass Lyrik ein schlechtes Geschäft ist. Dementsprechend selten werden Gedichte publiziert, sieht man von vereinzelten Anthologien ab, die oft nicht sehr einfallsreich zusammengestellt sind. Dass der Kölner Boje Verlag im Herbst mit Gedichte für neugierige Kinder trotzdem eine Lyrik-Reihe gestartet hat, ist ihm hoch anzurechnen.
Superguppy heißt der erste Band mit Gedichten des Niederländers Edward van de Vendel, der mit Bilderbüchern und Romanen für Kinder und Jugendliche (darunter dem großartigen Was ich vergessen habe) bekannt wurde. Jetzt erzählt er in gut fünfzig Gedichten von ebenso vielen Augenblicken aus dem Leben eines Jungen – und also von dessen ganzer Welt. Was das für ein Junge ist und wie er in der Welt steht, macht schon das Sommer-Sonne-Meer-und-Strand-Gedicht klar, mit dem Superguppy beginnt: „Ich steh hier / mit meinem Eimerchen voll Meer / und denke nach.” Drei Zeilen später schlagen dann sechs nasse Mütter Krach. Im Bild sehen wir einen kleinen schwarzen Hund in Badehose mit einem Eimer in der Hand und einem Grinsen im Gesicht das Weite suchen. Und wir blättern um und um und wollen nicht aufhören zu lesen von diesem Ich, das in Gedichten über seinen Alltag berichtet: Von Zwiegesprächen mit Fischen beim Tauchen, von einer Amsel, die „hingefaltet / tot im Bahnhof liegt” (vielleicht an jenem, an dem sich auch „Das Huhn” von Morgenstern herumtreibt?), vom Gute-Nacht-Kuss der Mutter und vom Nicht-einschlafen-können, vom Nikolaus im Winter und vom Sonnenbrand im Sommer („Jetzt schält sich meine Außenwand / und das vor allen Leuten”), vom Duschen und von Omas Runzeln.
Van de Vendel baut seine Gedichte zwar einfach, aber er geht souverän mit den dichterischen Mitteln um. Bei wechselnden Reimformen liegt seine Stärke in Ton und Rhythmus: meist zärtlich und fast immer humorvoll, manchmal wild und insgesamt sehr selbstbewusst. Wie wunderbar der Rhythmus der Gedichte funktioniert, selten glatt und bisweilen ganz schön wild holpernd, erweist sich – wie meist bei Gedichten –, wenn man sie vorliest, was in diesem Fall ein Genuss ist. An ihm ist neben dem Autor jedenfalls auch Rolf Erdorf schuld, der die Gedichte (wie auch schon alle Prosatexte van de Vendels) in deutscher Sprache nachgedichtet hat und also die Schwelle des Übersetzens ohne Stolpern überwunden hat, die bei Lyrik bekanntermaßen ausgesprochen hoch ist. Wir staunen, wie der Fisch in einem der Gedichte: „menschenstimmenstill”! Schade eigentlich, dass der Name Erdorfs nicht auf dem Cover steht wie der von Fleur van der Weel. Die Illustratorin hat aus dem lyrischen Ich den kleinen Hund mit großer Schnauze gemacht, und hat man ihn gesehen, ist es nicht mehr anders vorstellbar, so gut passen die beiden zusammen. Wie wirkungsvoll eine Reduzierung der Mittel sein kann, zeigt das Buch im Übrigen eindrucksvoll: Es kommt mit den Farben Schwarz, Weiß und einem hellen Grün aus. Schön, dass mit Superguppy ein Gedichtband zu den Höhepunkten des letzten Bücherherbstes zählt. Und sollte jetzt ein Leser kommen und wie Larkin, die Heldin von Schere, Stein, Papier, an Gedichten zweifelnd sagen: „Gedichte sind bloß Wörter”, dann erwidern wir wie ihr Freund Lalo: „Das ist alles, was wir haben.” Und das ist wahr. FRANZ LETTNER
EDWARD VAN DE VENDEL: Superguppy. Illustriert von Fleur van der Weel. Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Boje 2008, 64 Seiten, 9,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Viel Vergnügen hat Boris Halva die Lektüre der sprachspielerischen und dabei auf kindlicher Augenhöhe bleibenden Gedichte des Niederländers Edward van de Vendel bereitet, die von ebenso gelungenen Illustrationen begleitet werden. Lediglich das vorherrschende Knallgrün hat die Augen des Rezensenten anfänglich geschmerzt. An den Gedichten schätzt er die aus dem Leben gegriffenen und zu Poesie gewordenen Alltagssituationen aus dem Universum eines Kindes, die Verarztung eines zerbrochenen Brillenglases etwa, oder die Bestattung eines Vogels während einer Zugreise.

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