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Wie ist der Ratingmarkt organisiert? Wie verläuft die bestmögliche Vorbereitung auf ein Rating? Wie kann man Ratings benutzen und verbessern? Namhafte Experten weisen den Weg zur optimalen Bonitätsbeurteilung und günstigen Kreditkonditionen.

Produktbeschreibung
Wie ist der Ratingmarkt organisiert? Wie verläuft die bestmögliche Vorbereitung auf ein Rating? Wie kann man Ratings benutzen und verbessern? Namhafte Experten weisen den Weg zur optimalen Bonitätsbeurteilung und günstigen Kreditkonditionen.
Autorenporträt
Professor Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner ist Inhaberin des DtA-Stiftungslehrstuhls für Entrepreneurial Finance und Wissenschafltiche Direktorin des Center for Entrepreneurial and Financial Studies an der TU München, Honorarprofessorin an der European Business School und Privatdozentin für Finanz- und Rechnungswesen an der Universität St. Gallen.Dr. Oliver Everling ist Gründer und Geschäftsinhaber der Everling Advisory Services, Frankfurt am Main, Anbieter von Beratungsleistungen, Publikationen und Veranstaltungen zu Ratingfragen. Er ist Herausgeber und Autor von zahlreichen Büchern und Fachbeiträgen zum Thema Rating.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.07.2005

Rating und Risiko
Ein Handbuch und eine Monographie zur Sicherung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs

Ann-Kristin Achleitner/Oliver Everling (Herausgeber): Handbuch Ratingpraxis. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2004, 952 Seiten, 139,90 Euro.

Detlef Keitsch: Risikomanagement. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2004, 286 Seiten, 39,95 Euro.

Die beiden Bücher ergänzen sich: Die Themenfelder Rating und Risikomanagement sind eng miteinander verwoben. Ziel des Ratings ist es, basierend auf einer intensiven Unternehmensanalyse, die auch die eingegangenen Risiken umfaßt, eine fundierte, aggregierte Aussage über die künftige Fähigkeit eines Unternehmens zur vollständigen und termingerechten Rückzahlung seiner Verbindlichkeiten zu machen. Das Ziel des Risikomanagements wiederum besteht darin, die Nachhaltigkeit des unternehmerischen Erfolges und eines entsprechenden Cash-flows abzusichern.

Einem Rating werden sich in Zukunft nahezu alle Unternehmen unterziehen müssen. Dies bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung. Hieran fehle es aber bisher in den Unternehmen, meinen die beiden Herausgeber des dickleibigen und leider auch reichlich redundanten Handbuches Ratingpraxis, das sich an Ratingberater und Unternehmer wendet. Ann-Kristin Achleitner (TU München) und Oliver Everling (Ratingberater) haben zu ihrem Werk selbst leider nur ein dünnes Vorwort beigesteuert. Sie überlassen das Feld einer Schar von Beratern sowie einigen Bankern und Hochschullehrern, die ihre Meinungen und auch Erkenntnisse zum Rating präsentieren. So liest man viel Grundsätzliches über das Thema. Allerdings ist es etwas ermüdend, wenn man zum x-ten Mal erfährt, was Rating ist und warum es so wichtig ist.

Interessanter wäre es gewesen, einiges über das Leben nach dem Rating von leibhaftigen Unternehmern zu erfahren. Unter den zahlreichen Autoren findet sich nur ein weißer Rabe: der bei Ratingveranstaltungen häufiger in Erscheinung tretende Geschäftsführer der Pumpenfabrik Wangen GmbH. Für ein als Handbuch der Ratingpraxis betiteltes Werk darf man dies getrost als zuwenig bezeichnen. Der Mehrzahl der Autoren geht es darum, den vor der Herausforderung Rating stehenden Unternehmern die Vorzüge einer dem eigentlichen Rating vorgeschalteten spezifischen Beratung, die sie als "Rating Advisory" bezeichnen, schmackhaft zu machen. Bekanntlich ist guter Rat meistens teuer; dies dürfte auch für die Rating-Beratung gelten. Wie teuer diese spezifische Beratung wird, verschweigen die Berater allerdings. Das Handbuch schwimmt auf der Woge der mittlerweile recht umfangreichen Rating-Leitfäden mit. Der Leser sollte sich gezielt einzelne Beiträge heraussuchen. Ausgehend von dem gut strukturierten, detaillierten Stichwortverzeichnis am Schluß des Buches, sollte er sich auf Schatzsuche begeben.

Bei der Neuauflage der in sich geschlossenen Monographie von Detlef Keitsch haben zwei Gründe Pate gestanden: Das zukunftsorientierte Rating zur Beurteilung von Bonität, Risiko, Sicherheit und unternehmerischem Chancenpotential ersetzt die klassische Kreditwürdigkeitsprüfung. Zudem gelten künftig für rund fünf Millionen nicht börsennotierte Unternehmen in der EU neue Vorschriften für die Rechnungslegung, die unter anderem vorsehen, daß die Unternehmen in ihren Jahresberichten ausdrücklich auf Risiken und Unsicherheiten hinweisen und ihre Schulden beziffern müssen. Der Autor zieht daraus zu Recht den Schluß, daß ein konsequentes Risikomanagement auch für kleine und mittlere Unternehmen zu einem wesentlichen Bestandteil der Unternehmensführung werde und gleichzeitig die Informationsgrundlage für das Rating liefere.

Keitsch wendet sich an Unternehmer und skizziert die Ausgestaltung eines Risikomanagements in der Praxis. Dies erscheint dringend geboten, denn der zielgerichtete Umgang mit Geschäfts-, Finanz- und Betriebsablaufrisiken ist in den meisten Unternehmen trotz der Existenz des KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) noch unterentwickelt. Der Risikoexperte zeigt systematisch, wie ein Risikomanagementsystem aufgebaut werden sollte, das über eine bloße Risikobuchhaltung hinausgeht. Hierzu gehören drei Elemente: ein Frühwarnsystem für derzeitige und künftige Risiken, ein internes Überwachungssystem sowie ein begleitendes Controlling.

Die gut aufbereitete Schrift verzichtet bewußt auf mathematische Modelle. Statt dessen erhält der Leser praktikable Checklisten und Fragebögen. Diese durchzuarbeiten kann für Unternehmer hilfreich sein, um sich einen Überblick über die Risikosituation zu verschaffen. Die Stärken des Buches liegen dabei eindeutig in der Behandlung der Risiken des Finanzbereiches. Hier kennt sich der Autor am besten aus. Demgegenüber sind die Ausführungen zu den operativen Betriebsrisiken deutlich weniger kenntnisreich.

Keitsch ist der festen Überzeugung, daß sich das Risikomanagement zum strategischen Faktor eines jeden Unternehmens entwickeln wird. Treiber dieser Entwicklung sind nach seiner Auffassung weniger die gesetzlichen Vorschriften als vielmehr die Kapitalgeber, die von den Unternehmen in zunehmendem Maße mehr Transparenz über die Chancen und Risiken der Unternehmen erwarten. Für diese interessante These spricht viel. Es lohnt sich, in Risikomanagementsysteme zu investieren - vor allem Nachdenken. Die Rendite besteht in einem besseren Rating sowie in Vorteilen bei der Finanzierung.

ROBERT FIETEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Cash.-Fazit: Sowohl für Finanzierer als auch Mittelständler werden gleichermaßen nützliche Informationen zur Ratingpraxis geliefert." Cash., 03/2005

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das von Ann-Kristin Achleitner und Oliver Everling herausgegebene "Handbuch Ratingpraxis" hat Rezensent Robert Fieten insgesamt zufriedengestellt. Allerdings hätte er sich den "dickleibigen" Band etwas konziser und weniger redundant gewünscht. Viel Grundsätzliches erfahre man über das Thema Rating. Immer wieder zu lesen, was Rating sei und warum es so wichtig sei, findet Fieten auf die Dauer allerdings "etwas ermüdend". Für interessanter hätte er gehalten, "einiges über das Leben nach dem Rating von leibhaftigen Unternehmern zu erfahren". Der Mehrzahl der Autoren gehe es indes darum, den vor der Herausforderung Rating stehenden Unternehmern die Vorzüge einer dem eigentlichen Rating vorgeschalteten spezifischen Beratung, die sie als "Rating Advisory" bezeichnen, schmackhaft zu machen. Wie teuer diese spezifische Beratung wird, werde allerdings verschwiegen. Fieten rät dem interessierten Leser, sich gezielt einzelne Beiträge herauszusuchen.

© Perlentaucher Medien GmbH