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Mutter, Vater, Kind, aber wer ist der Seehund? Ein geheimnisvolles Bilderbuch mit aufregenden Bildern des "Meisters Heidelbach". Noch nie wurde die Geschichte von der magischen Verwandlung so bildgewaltig, zärtlich und gegenwärtig erzählt.
Obwohl Mama nie ins Wasser geht, weiß sie, was es unter Wasser alles gibt: Neunaugen, Hofdugongs, Tintenprinzen, Meertrolle und Heringskönige. Und Seehunde, die an Land gehen, ihr Fell abstreifen und Menschen werden. Das Fell hüten sie wie einen Schatz, damit sie wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug Mensch gewesen sind. Als der Junge plötzlich…mehr

Produktbeschreibung
Mutter, Vater, Kind, aber wer ist der Seehund? Ein geheimnisvolles Bilderbuch mit aufregenden Bildern des "Meisters Heidelbach". Noch nie wurde die Geschichte von der magischen Verwandlung so bildgewaltig, zärtlich und gegenwärtig erzählt.

Obwohl Mama nie ins Wasser geht, weiß sie, was es unter Wasser alles gibt: Neunaugen, Hofdugongs, Tintenprinzen, Meertrolle und Heringskönige. Und Seehunde, die an Land gehen, ihr Fell abstreifen und Menschen werden. Das Fell hüten sie wie einen Schatz, damit sie wieder zurück ins Meer können, wenn sie genug Mensch gewesen sind. Als der Junge plötzlich ein Seehundfell unter dem Sofa entdeckt, glaubt er, sein Papa ist ein Seehund. Doch eines Morgens ist Mama weg ...
Autorenporträt
Nikolaus Heidelbach, geboren 1955, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften und lebt als freischaffender Künstler in Köln. Bei Beltz & Gelberg wurden viele seiner preisgekrönten Bilderbücher veröffentlicht, darunter »Königin Gisela«, das mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Zuletzt erschienen von Heidelbach, der laut Basler Zeitung »nicht mit Gold zu bezahlen ist«, das Bilderbuch »Alma und Oma im Museum« und »Marina«. 2000 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jury: »Wie kaum ein anderer hat er sich - vor allem in seinen eigenen Büchern - mit kindlichen Gefühlen, Wahrnehmungen und Erlebnissen auseinandergesetzt. Ihm gelingt es dabei, aus dem Blickwinkel der Erwachsenen Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Kindern in Wort und Bild festzuhalten (...) Heidelbach hat eine sehr eigenständige Bildsprache entwickelt, in der sich Einflüsse aus der Kunstgeschichte etwa aus dem Surrealismus, den Werken von George Grosz oder Fernando Botero mit eigener Bildfindung verbinden.«
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2011

Das Geheimnis wartet unter der Oberfläche

Jeder Name dieser Fabelwesen ruft eine andere Vorstellung herauf: Nikolaus Heidelbachs Bilderbuch "Wenn ich groß bin, werde ich Seehund".

Von Andreas Platthaus

Es gibt einen kurzen Satz in Nikolaus Heidelbachs neuem Bilderbuch "Wenn ich groß bin, werde ich Seehund", der die entscheidende Verständnishilfe bereithält, um schon frühzeitig zu verstehen, worauf die Geschichte zusteuert. Im Grunde genommen ist es sogar nur eine Frage der Wortstellung. Der Satz lautet: "Das glänzende Ding habe aber ich gefunden." Und wenn Sie jetzt denken, dass es doch besser "habe ich aber gefunden" heißen sollte, dann haben Sie den Schlüssel zur Geschichte schon in der Hand.

Texte zu Bilderbüchern werden gern vernachlässigt. Dabei ist auch das prächtigste Bilderbuch nur so gut wie seine Geschichte. Und wenn die mit einer solchen Ruhe und Knappheit erzählt wird, wie Heidelbach es zu tun pflegt, bleibt ein gewaltiger Imaginationsraum - nicht nur für den Künstler, der in diesem Fall mit dem Autor identisch ist, sondern auch für die Betrachter. Natürlich kommt es Heidelbach zugute, dass er sich als Illustrator am Besten geschult hat, was die Kinderliteratur bietet: an den Märchen der Grimms und Andersens oder an den Kürzestgeschichten von Josef Guggenmos. Alle diese Texte sind auch für erwachsene Leser von größtem Reiz, und so verhält es sich auch mit "Wenn ich groß bin, werde ich Seehund".

Es geht um einen Jungen, der mit seinen Eltern am Meer wohnt. Der Vater ist Fischer und kennt die Gefahren der See, die Mutter versorgt den Haushalt und steckt keinen Fuß ins Wasser. Doch ihr Sohn schwimmt und taucht - eben wie ein Seehund, wenn es nach ihm ginge, den lieben langen Tag. Wo er das wohl her habenmag? Das ist die zentrale Frage der Geschichte, und mehr darf nicht vorweggenommen werden. Außer, dass sich jeder, der das Buch in die Hand bekommen sollte, freuen darf auf Heidelbachs Zeichnermagie. Im Regelfall weist jede Seite ein Bild auf, aber einige kommunizieren über den Falz hinaus miteinander, und wer sich ansieht, was auf welcher Hälfte zu sehen ist, wird schon wieder ein bisschen mehr von der Geschichte verstehen. Und dann kommt ein Bild, das den Höhepunkt von Nikolaus Heidelbachs fabelhafter und gerechterweise schon längst mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für ein Lebenswerk (bei einem heute gerade mal Fünfundfünfzigjährigen!) geehrter Aquarellkunst darstellt. Es ist die Illustration zu den Geschichten, die die Mutter ihrem Sohn vom Meer erzählt: von den Kreaturen, die es darin gibt, also von Meerjungfrauen, Todesquallen, Wasserbischöfen, Palastlurchen, Seeponys und Walen mit ganzen Dörfern auf dem Rücken, wie wir sie aus den alten Mythen kennen.

Jeder Name dieser Fabelwesen ruft eine Vorstellung herauf, bei uns als Lesern und vor allem bei dem kleinen Jungen, der des Nachts von diesen sagenhaften Tieren träumt. Doch wie Heidelbach seine Träume zeichnet, das übersteigt jede Phantasie: Ein Bild mit dem gewaltigen Zug all der maritimen Lebewesen erstreckt sich über sieben ganze Buchseiten. Es fängt mit der Flossenspitze einer Meerjungfrau an und hört mit der Nasenspitze eines Seeponys auf. Der Wal aber ist so groß, dass er nicht nur Dörfer auf dem Rücken hat, sondern sein Körper sich über alle sieben Seiten verteilt, und der grandioseste Einfall des Zeichners ist ein Ungeheuer namens Plumeauktopode, dessen Leib sich in die Steppdecke verwandelt, die den träumenden Jungen bedeckt. Was für ein wundersames Panorama!

Natürlich hatte Heidelbach sich diese auch in seinem immens weitgefächerten Werk noch nie gesehene Komposition auf einer Ausklappseite vorgestellt. Aber so, wie er selbst das Bild auf mehreren Blättern angelegt hat (diese Originalzeichnungen werden vom 4. Dezember an im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover als Teil einer großen Heidelbach-Restrospektive zu sehen sein), weil er mit dem Überquerformat anders gar nicht zu Rande gekommen wäre, so musste auch der Verlag Beltz & Gelberg, der seit 1982 die künstlerische Heimat dieses Ausnahmeillustrators ist, Kompromisse eingehen. Egal, die sieben Einzelseiten, von denen sich immerhin sechs zu drei großartigen Doppelseiten addieren, sind immer noch der reinste Augenschmaus.

Dieses Sehvergnügen findet sich früh im Buch, jedoch muss der Höhepunkt bereits hier gesetzt werden, um visuell den Zauber des Meeres zu beschwören, der sich zuvor noch in einer eher zurückhaltenden Strandlandschaft erschöpfte. Das wahre Geheimnis wartet unter der Oberfläche - wie der Schrecken, den die See bereithält. Aus dieser Spannung entsteht das weitere Geschehen, und dass es am Ende eine Wendung nimmt, die alles erklärt, ohne dass es ausgesprochen werden müsste, ist der letzte Geniestreich in diesem Bilderbuch. Und nun staunen Sie selbst.

Nikolaus Heidelbach: "Wenn ich groß bin, werde ich Seehund".

Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2011. 32 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Eine raffiniert erzählte Verwandlungsgeschichte.« Deutschlandfunk »Je öfter man das von Sagen inspirierte Buch mit den außergewöhnlichen Aquarellen aufklappt, desto mehr Gefühls- und Gedankenebenen öffnen sich. Ein echtes Lieblingsbuch!« dpa »Wieder einmal hat der raffinierte Bild-Komponist ein hintergründig-verrätseltes Meisterwerk geschaffen.« SR Kinder- & Jugendbuchliste »Ein Meisterwerk, rätselhaft, bezaubernd, ach was: unbeschreiblich.« Stern »Der Bub ist geborgen in seiner Welt, die Irritation findet in unseren Köpfen statt und im Bruch mit allzu braven Erwartungen ans Bilderbuch, denn Nikolaus Heidelbachs doppelbödige Bildwelten sind eine Klasse für sich.« NZZ am Sonntag »In Nikolaus Heidelbachs Bildgeschichten kann sich die Tür zum Reich der Fantasie wie eine Falltür öffnen. In dieser findet ein Fischerjunge ein rätselhaftes Seehundfell - Vorbote einer Metamorphose wie bei Ovid. Oder ist diese herrlich illustrierte kleine Erzählung doch eine Familiengeschichte? So kommt man ins Schwimmen. Und so soll es sein.« Die WELT »In der schönsten Sequenz des Buchs zieht sich über acht Seiten eine Parade von Meeresbewohnern, die von einer gewöhnlichen Makrele bis zu einem Plumeauktopus reicht, unter welchem unser Held so selig schläft, dass er nicht einmal mehr spürt, dass ein Seepony ihn auf die Nase küsst. (Diese Seiten würde man sich als Leporello wünschen, so umwerfend schön sind sie aquarelliert.)« Tages-Anzeiger »Poetisches Farbenspiel für Tage am Meer.« ELTERN family »In begeisternder farb- und formengewaltiger Pracht breitet Heidelbach diese Wasserwelt aus. (...) In seinen einfühlsamen Bildern versteht es Heidelbach jedoch, die Traurigkeit der letzten Seiten in einem tröstlichen Schluss aufzulösen.« Augsburger Allgemeine »In seiner neuen mystischen Bildergeschichte erzählt [Heidelbach] ebenso farbenprächtig und fantasiereich von einer ungewöhnlichen Wandlung: Die Mutter eines Jungen verschwindet eines Tages, denn ihr wahres Ich ist das einer Robbe (...).« Westdeutsche Allgemeine Zeitung/Wochenende…mehr