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Zweifel an der Kennzeichnung unserer Epoche als »Informationszeitalter« und an der Bekömmlichkeit des Computers für den Bildungsgang sind der Motor der Gedanken dieses Buches. Zwischen blanker Abwehr und erwartungsvoller Hingabe an die Neuen Medien nimmt Hartmut von Hentig, Pädagoge und kritischer Beobachter der Zeit, den schwierigeren, den mittleren Weg: Er zeigt, welcher Fähigkeiten es bedarf, um der »technischen Zivilisation« und ihrer konsequentesten Erscheinung, der elektronischen Virtualität, gewachsen zu sein. Mit »Schulen ans Netz« und einem hohen Rang in den internationalen…mehr

Produktbeschreibung
Zweifel an der Kennzeichnung unserer Epoche als »Informationszeitalter« und an der Bekömmlichkeit des Computers für den Bildungsgang sind der Motor der Gedanken dieses Buches. Zwischen blanker Abwehr und erwartungsvoller Hingabe an die Neuen Medien nimmt Hartmut von Hentig, Pädagoge und kritischer Beobachter der Zeit, den schwierigeren, den mittleren Weg: Er zeigt, welcher Fähigkeiten es bedarf, um der »technischen Zivilisation« und ihrer konsequentesten Erscheinung, der elektronischen Virtualität, gewachsen zu sein. Mit »Schulen ans Netz« und einem hohen Rang in den internationalen Schulleistungsvergleichen ist man es nicht.
"Wir brauchen für eine Welt, in der es Computer gibt, vor allem etwas, was wir an den Computern gerade nicht lernen können - das offene, dialogische, zweifelnde, entwerfende, bewertende, philosophische Denken" - bei diesem Gedanken nimmt das neue Buch von Hartmut von Hentig seinen Ausgangspunkt. Denn die Schlacht selbst ist geschlagen - Computer und Informationstechnologie sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Wie auch andere fragt sich Hartmut von Hentig, was Pädagogik, Politik und Philosophie tun können, um den Menschen zum Herrn seiner Mittelsysteme zu machen. "Schulen ans Netz" - an der Selbstverständlichkeit, mit der diese Entwicklung hingenommen wird, ohne ihre massiven Auswirkungen auf unsere Kinder zu bedenken, setzt die Kritik des Autors an. Nicht, dass er zu einer Welt ohne Computer zurückkehren wollte - er fordert vielmehr, dass wir gegenüber der technischen Zivilisation einen aufgeklärten Willen fassen. Denn die Neuen Medien sind nur deren raffinierteste und umfassendste Ausprägung.
"Meine Pädagogik soll den jungen Menschen den Verhältnissen gegenüber frei machen - frei auch, sie zu ändern, so gut das geht und in voller Kenntnis ihrer Vorzüge, Nachteile, Nebenerscheinungen und Geschichte. Das hat mein Vorgehen im vorliegenden Buch bestimmt und bestimmt auch meine Auffassung davon, was "Medienkomptenz" heißen muss." (Hartmut von Hentig)
Autorenporträt
Hartmut von Hentig, geboren 1925 in Posen, Professor emeritus für Pädagogik an der Universität Bielefeld, war bis 1987 Wissenschaftlicher Leiter der Laborschule und des Oberstufen-Kollegs des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rezensionen
"Erstmalig gibt es in Deutschland nun ein Buch, das messerscharf die Neuen Medien in ihrem gesellschaftlichen und pädagogischen Kontext analysiert. Hartmut von Hentig hat einen bemerkenswert entspannten Abstand zu dem Sujet, referiert luzide über den Auftrag der Pädagogik. Ein ausgesprochen kluges Buch, das zeigt, dass wir neben der gebetsmühlenartig gepriesenen Medienkompetenz vor allem Medienkritik erlernen müssen." (Zeitliteratur)

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In seinem neuen Buch revidiert der Pädagoge und Publizist Hartmut von Hentig seine 1984 vorgetragene These vom "allmähliche Verschwinden der Wirklichkeit", erklärt der mit "upj" zeichnende Rezensent in seiner sehr knappen Besprechung. Hentig spreche nun von der "mutwilligen Vertreibung der Wirklichkeit" aus sozialen Zusammenhängen. Wie der Rezensent verrät, hat die Pädagogik nach Hentig heute vor allem der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die technische Zivilisation dem Menschen in immer höherem Maße das Gesetz ihrer eigenen Funktionalität aufzwingt. Darüber verliere der Mensch, der nach Hentig mehr und mehr zum "Expertensystem" auf zwei Beinen mutiere, die konkrete Welt mit ihren Brüchen und Fragen, so der Rezensent abschließend.

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