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Mit diesem Buch hält unser Planet seine eigene Geschichte fest, gesehen durch die Augen eines seiner ältesten Lebewesen, den Trilobiten, aufgeschrieben von einem sachkundigen Erzähler. Richard Forteys Buch lässt uns an der Entstehung und Entwicklung der Erde ebenso teilhaben wie an den Geheimnissen der Evolution des Lebens. Auf ebenso unangestrengte wie humorvolle Weise zeigt er, wie man die versteinerten Zeugen der Erdgeschichte zum Erzählen bringt und worin die eigentliche Faszination der Fossilien besteht.
"Dann endlich stieß ich auf einen Trilobiten. Rund um das Tier teilte sich das
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Produktbeschreibung
Mit diesem Buch hält unser Planet seine eigene Geschichte fest, gesehen durch die Augen eines seiner ältesten Lebewesen, den Trilobiten, aufgeschrieben von einem sachkundigen Erzähler. Richard Forteys Buch lässt uns an der Entstehung und Entwicklung der Erde ebenso teilhaben wie an den Geheimnissen der Evolution des Lebens. Auf ebenso unangestrengte wie humorvolle Weise zeigt er, wie man die versteinerten Zeugen der Erdgeschichte zum Erzählen bringt und worin die eigentliche Faszination der Fossilien besteht.
"Dann endlich stieß ich auf einen Trilobiten. Rund um das Tier teilte sich das Gestein, so als käme es zu einer Offenbarung ... Ich stand da mit zwei Felsstücken in meinen Händen ... Die langen, dünnen Augen des Trilobiten schauten mich an, und ich erwiderte seinen Blick. Gebannter als es bei irgendeinem blauen Augenpaar je sein könnte, erschauderte ich vor einem Erkennen über 500 Millionen Jahre hinweg." Ein Exzentriker? Gar ein Verrückter? Weder noch, sondern schlicht das Zeugnis begeisterten Erstaunens, das am Anfang jeglichen wissenschaftlichen Forschens steht. Richard Fortey verliebte sich in die Trilobiten, kleine krebsartige Tiere, als er sein erstes Fossil, und damit rund 500 Millionen Jahre Geschichte, in den Händen hält. Damals war er 14 Jahre alt, inzwischen ist er 56 und eine weltweit anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Paläontologie. In seinem neuen Buch Trilobiten! läßt uns Fortey an der Geschichte der Erde aus den Augen eben jener seltsamen Tiere teilnehmen. Forteys beneidenswerte Erzählkunst bringt uns auf ungewohnt plastische Weise untergegangene Welten nahe. Wir erleben die Bewegung der Kontinente, betrachten Eiszeiten und Vulkanausbrüche, sehen, wie sich Gebirgsketten auftürmen und wieder verschwinden. Ein einmaliges Buch über die wunderbare Entstehung der Erde und ihre Lebewesen, eine Zeitreise unter der Führung eines Meisters seines Faches.
Autorenporträt
Richard Fortey ist Leitender Paläontologe am Natural History Museum in London und seit 1997 Mitglied der Royal Society. Sein Buch "The Hidden Landscape" wurde 1993 als "Natural World Book of the Year" ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.02.2003

Der Geschmack einer ausgestorbenen Krabbe
Als die Erde noch jung und das Meer voll seltsamen Getiers war: Richard Forteys große Liebe zu versteinerten Trilobiten
Über 300 Millionen Jahre lang haben sie die Erde bevölkert, doppelt so lange wie die Dinosaurier, waren aber weit vor ihnen da. Ihre Anfänge reichen rund 550 Millionen Jahre, also weit ins Paläozoikum zurück. Unter Paläontologen sind die einstigen Meeresbewohner ein begehrtes Forschungsobjekt, dennoch haben es die Trilobiten – ihren Namen verdanken sie den drei Teilen ihres Körpers – bis heute auch nicht annähernd zur Popularität der Riesenechsen gebracht. Richard Fortey scheint an diesem Defizit zu leiden; voller Enthusiasmus versucht er den Nachweis zu erbringen, dass nicht marginal sein kann, was uns heute Aufschlüsse über die Beschaffenheit des Erdaltertums liefern kann.
Trilobiten sind nicht nur der Lebensmittelpunkt des Wissenschaftlers, er nennt sie seine „erste Liebe” und verspricht: „Ich will, dass der Leser die Welt mit den Augen der Trilobiten sieht. Ich will ihm dabei helfen, eine Reise anzutreten, die ihn Hunderte von Jahrmillionen zurückführt. Wir werden entdecken, wie das Vertrauen in die Trilobiten nicht nur Berge versetzt, sondern ganze Kontinente driften lässt.”
Fortey führt in die Terminologie ein, in die mühsame Kleinarbeit des Sammelns von Fossilien, des Präparierens und Auswertens und gibt einen Überblick über die häufigsten der rund 1500 Trilobiten-Arten, deren Größe von wenigen Millimetern bis zu den Maßen eines veritablen Hummers reicht. Er referiert die wichtigsten Stationen und Leistungen in der Geschichte der Forschung, rekonstruiert und untersucht Beine und Augen der Gliederfüßer, beschreibt nicht ohne Stolz und Glücksgefühle seine eigene Tätigkeit im Londoner Natural History Museum. „Ich gehöre zu den wenigen Leuten, die das Privileg haben, einer neuen Trilobitenart einen Namen zu geben.”
Fortey ist ein Forscher mit Leib und Seele. Um zu erfahren, wie die Objekte seiner Studien geschmeckt haben könnten, verspeist er in Thailand einen Limulus – die Krabbenart ist der nächste noch lebende Verwandte der Trilobiten – und gesteht: „Ich liebe die Vorstellung, dass Trilobiten einen zarteren Geschmack gehabt hätten.” Mit seiner Leidenschaft gelingt dem Autor das Kunststück, den Leser für Tiere zu interessieren, deren Namen er vielleicht noch nie gehört hat und die nur noch als versteinerte Schalen oder indirekt als Abdrücke aus uraltem Gestein herausgeschlagen werden können.
Nur selten übertreibt Fortey die Bemühungen, sein Publikum nicht nur zu belehren, sondern auch zu unterhalten. Wenn er uns auf den ersten Seiten seines Buchs zu den Schiefer- und Quarzfelsen von Cornwall führt, so kommt er erst über den Umweg eines Pubs zum Thema. Er liebt das Anekdotische und setzt immer wieder den human touch gegen alle Versteinerungen. Und er möchte auf keinen Fall als Fachidiot erscheinen, und stellt in seinen Vergleichen und Analogien allerlei fachfremde Prominenz, von Thomas Hardy bis Clint Eastwood, in den Dienst seines Werks. Manchmal wäre er auch gern ein Dichter: „Auf die Botschaft der Schalen zu hören, war, als versuchte man, die Geräusche eines weit entfernten Meeres zu hören, das noch weiter von uns entfernt ist als unsere Kindheit.”
Am aufschlussreichsten ist „Trilobiten!”, wenn sich der Autor den Fragen nach dem eigentlichen Zweck seiner Forschung widmet. Wozu also von Spitzbergen bis Nordafrika, von China bis Amerika, in den Gesteinen des Kambriums, des Ordoviziums und anderer Erdzeitalter stochern? Nur um die Reste längst ausgestorbener Kleintiere zu bestimmen und Hunderte oder Tausende von Arten zu benennen und damit unter Fachkollegen als Kapazität zu gelten?
Am Beispiel der ausgestorbenen Gliederfüßer erzählt Fortey, verbunden mit auch dem Laien zugänglichen gentechnischen Hinweisen, ein spannendes Kapitel der Evolutionsgeschichte, vor allem wenn es um die Entwicklung der Augen unterschiedlicher Trilobiten-Arten geht. Und er leitet aus ihren fossilen Resten eine Urzeit-Geographie ab, um versunkene Ozeane und auseinander gedriftete Superkontinente zu orten. Muss man das wissen? Vermutlich nicht, und doch öffnet und erweitert es unser Verständnis für das Werden und Vergehen und für die Welt, auf der sich dieses abspielt. Oder, wie Fortey schreibt: „Man arbeitet sich sorgsam vor, um aufeinander folgende Gesteinslagen ausfindig zu machen, und es ist, als gerate man dabei immer tiefer in einen Text hinein, der die evolutionären Änderungen im Verlauf der geologischen Zeit Buchstabe für Buchstabe wiedergibt.”
H. G. PFLAUM
RICHARD FORTEY: Trilobiten! Fossilien erzählen die Geschichte der Erde. Deutsch von Kurt Beginnen und Sigrid Kuntz. Verlag C.H. Beck, München 2002. 275 Seiten, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

H. G. Pflaum lässt sich von der "Leidenschaft" und dem Enthusiasmus des britischen Forschers anstecken, wenn dieser über die vor 550 Millionen Jahren entstandenen Trilobiten, kleine krebsartige Tierchen, erzählt. Fortey macht die Leser nicht nur mit der "Terminologie" der Trilobiten bekannt, er berichtet auch vom Sammeln und Präparieren der versteinerten Funde, referiert die Forschungsgeschichte und untersucht die Anatomie der Gliederfüßer, fasst der Rezensent den Inhalt zusammen. Pflaum hebt hervor, dass es der Autor mit seiner Begeisterung schafft, für Tiere zu interessieren, von denen man bis dahin wahrscheinlich noch kaum etwas gehört hat und die nur noch als Abdrücke oder Schalenreste existieren. Auch weiß er zu würdigen, dass Fortey sich bemüht, seine Forschungsergebnisse unterhaltsam aufzubereiten. Manchmal allerdings "übertreibt" er dabei, moniert der Rezensent. Insgesamt aber lobt er die Einführung in ein "aufschlussreiches Kapitel der Evolutionsgeschichte", wobei er besonders betont, dass das Buch das Verständnis von der Welt "öffnet und erweitert".

© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Steine zum Sprechen bringen - das ist eine Kunst, die Fortey beherrscht." (Die Zeit)

"Dieses geistreich-spritzige Buch erinnert uns daran, um was es in den Wissenschaften eigentlich geht ... Einfach großartig!" (The New York Times)