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Auch gut zehn Jahre nach dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens bleibt der Balkan im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Ob das Kosovo, Montenegro, Makedonien oder Bosnien-Herzegovina - die dort noch immer schwelenden Konflikte können jederzeit wieder zum Ausbruch offener Gewalt und sogar zu Krieg führen. Und auch an der Konzeptlosigkeit westlicher Balkan-Politik hat sich bis heute wenig geändert. Viktor Meier, der in "Wie Jugoslawien verspielt wurde" den Zerfall des Tito-Staates so scharfsichtig wie kein zweiter analysiert hat, ist nun erneut vor Ort gewesen und hat beobachtet, welchen Weg die…mehr

Produktbeschreibung
Auch gut zehn Jahre nach dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens bleibt der Balkan im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Ob das Kosovo, Montenegro, Makedonien oder Bosnien-Herzegovina - die dort noch immer schwelenden Konflikte können jederzeit wieder zum Ausbruch offener Gewalt und sogar zu Krieg führen. Und auch an der Konzeptlosigkeit westlicher Balkan-Politik hat sich bis heute wenig geändert.
Viktor Meier, der in "Wie Jugoslawien verspielt wurde" den Zerfall des Tito-Staates so scharfsichtig wie kein zweiter analysiert hat, ist nun erneut vor Ort gewesen und hat beobachtet, welchen Weg die Nachfolgestaaten genommen haben. Entstanden ist dabei ein Buch, das die gegenwärtigen Konfliktfelder ebenso prägnant analysiert, wie es die künftigen politischen Möglichkeiten und nicht zuletzt das Versagen der westlichen Politik im ehemaligen Jugoslawien thematisiert.
Autorenporträt
Viktor Meier war über dreißig Jahre lang Südosteuropa-Korrespondent für die "Neue Zürcher Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Er gilt als einer der besten Kenner dieser Region. Bei C.H.Beck ist von ihm erschienen: Wie Jugoslawien verspielt wurde (bsr 1141).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2001

Sichere Zukunft?

JUGOSLAWIEN. "Auf dem Weg in eine unsichere Zukunft" - so ist zwar nur ein Kapitel dieser Essaysammlung überschrieben. Aber die Überschrift könnte auch das Motto für das ganze Buch sein. Viktor Meier, ehemals Südosteuropa-Korrespondent dieser Zeitung, beschreibt, was aus dem ehemaligen Jugoslawien wurde. Der gegenwärtige Zustand der Nachfolgestaaten könnte kaum unterschiedlicher sein. Schon im alten Jugoslawien gab es ein Nord-Süd-Gefälle, zum Beispiel beim Wohlstand. Dieses hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre aber zu einem Abgrund geweitet. Meier offenbart sich als eine Art Biograph, der seine Sympathie für "seine" Region nicht verbirgt. Das kommt zum Beispiel bei der Schilderung der Bemühungen Sloweniens um die EU-Mitgliedschaft zum Ausdruck. Besonders mit Österreich geht der Autor in diesem Zusammenhang hart ins Gericht und äußert sogar den Verdacht, es gehe darum, die Ost-Erweiterung der Union zu verhindern. Kritisch bewertet der engagiert urteilende Autor aber auch Akteure im ehemaligen Jugoslawien, vor allem den Gründungspräsidenten Kroatiens, Franjo Tudjman. Dessen "fast in einer Katastrophe" endende Wirtschaftspolitik wird ebenso genannt wie sein nicht immer schonender Umgang mit Andersdenkenden im eigenen Land. In einigen Passagen des Buches kommt der Zeitungsmann Meier zum Vorschein, der den bei Redaktionsschluß gerade noch aktuellen Sachstand liefert. Das führt bei einem Buch, das bei allen Fortschritten bei der Produktion doch einen beträchtlichen Vorlauf hat, nicht immer zu optimalen Ergebnissen. Trotzdem wird auf begrenztem Raum eine beeindruckende Vielfalt an aktuellen Informationen und fundiertem Hintergrundwissen ausgebreitet. Dazu gehört zum Beispiel der historisch eingehend erläuterte "Serbozentrismus" westlicher Außenpolitik. Während zum Beispiel Kroatien auch nach dem Ende der Ära Tudjman noch mißtrauisch betrachtet wurde, erhielt Serbien nach dem Sturz Milosevics quasi auf Vorschuß umfangreiche Hilfe. Insgesamt muß sich "der Westen" immer wieder vorhalten lassen, daß er im ehemaligen Jugoslawien politische Fehler gemacht hat. Solches sagt sich zwar aus der Rückschau stets leicht. Aber viele der im Buch angeprangerten Fehler sind inzwischen auch in den westlichen Staatskanzleien als solche akzeptiert. Das wiederum schützt allerdings nicht zwangsläufig vor Wiederholung. (Viktor Meier: Jugoslawiens Erben. Die neuen Staaten und die Politik des Westens. Verlag C. H. Beck, München 2001. 156 Seiten, 19,80 Mark.)

pes.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Der Rezensent mit dem Kürzel "PES" äußert sich beeindruckt von "der Vielfalt der aktuellen Informationen" und "dem fundierten Hintergrundwissen" über die Nachfolgestaaten Jugoslawiens, die Victor Meiers Buch liefern. Der ehemalige Südosteuropa-Korrespondent der FAZ mache dabei aus der Sympathie für diese Region keinen Hehl. Deshalb prangert er sowohl die politischen Fehler, die der Westen im ehemaligen Jugoslawien gemacht hat, als auch die seiner Meinung nach offensichtlichen Bestrebungen einer Verhinderung der Osterweiterung der EU an. "Auf dem Weg in eine unsichere Zukunft", nur eine Kapitelüberschrift des Buches, könne auch als "Motto für das ganze Buch" gelten, findet PES.

© Perlentaucher Medien GmbH"