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Ist das Internet noch zu retten?
Das Internet, entstanden als Plattform für den ungehinderten Informationsaustausch und als Forum freier Meinungsbildung, degeneriert zunehmend zu einem globalen Überwachungsnetz, wobei sich die verschiedenen staatlichen Akteure um die lohnendsten Fischgründe streiten. Peter Schaar zeigt auf, dass es ohne Datenschutz keine Meinungsfreiheit gibt und wie der Ausstieg aus der globalen Überwachungsspirale gelingen kann.
Edward Snowden war nur der Bote: Geheimdienste haben seit den Terroranschlägen von 2001 das Internet so umfassend unterwandert, dass selbst
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Produktbeschreibung
Ist das Internet noch zu retten?

Das Internet, entstanden als Plattform für den ungehinderten Informationsaustausch und als Forum freier Meinungsbildung, degeneriert zunehmend zu einem globalen Überwachungsnetz, wobei sich die verschiedenen staatlichen Akteure um die lohnendsten Fischgründe streiten. Peter Schaar zeigt auf, dass es ohne Datenschutz keine Meinungsfreiheit gibt und wie der Ausstieg aus der globalen Überwachungsspirale gelingen kann.

Edward Snowden war nur der Bote: Geheimdienste haben seit den Terroranschlägen von 2001 das Internet so umfassend unterwandert, dass selbst Verschwörungstheoretiker erblassen. Weltweit wird alles durchgerastert, was das digitale Netz hergibt. Im Visier stehen nicht nur Terroristen oder Kriminelle, sondern wir alle. Im Blickfeld der Datenfischer stehen persönliche Informationen, Staats-, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse - je mehr desto besser. Das Sicherheitsversprechen der westlichen Welt droht in ein totalüberwachtes Internet zu führen. Peter Schaar zeigt auf, dass dieser Prozess nur durch radikales Umsteuern gestoppt werden kann, denn ohne den umfassenden Schutz unserer Daten gibt es keine Demokratie im Informationszeitalter.

" Zu Hochform läuft Schaar in der Schilderung der politischen Reaktionen auf die Snowden-Enthüllungen [...] auf. " Uwe Ebbinghaus,

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2014

" Aus der Zusammenschau [Schaars Widerworte] ergibt sich [...] eine neue Wucht. "

SPIEGEL Online, 14.07.2014

" [V]ergessene Überwachungs-Mechanismen kenntnisreich in Erinnerung zu rufen, ist ein Verdienst von Schaars Buch. "

Deutschlandfunk, 23.06.2014

" Das, was das Buch lesens- und empfehlenswert macht sind vor allem die Ausführungen zu dem, welche Überwachungsmechanismen auch ohne die NSA existieren - sei es staatlich, wirtschaftlich oder anderweitig motiviert. " Netzpolitik.org, 07.07.2014
Autorenporträt
Schaar, Peter
Peter Schaar, geboren 1954 in Berlin, Diplom-Volkswirt, ist seit gut 25 Jahren in verschiedenen Funktionen im Bereich des Datenschutzes beschäftigt, von 2003 bis 2013 Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit.Buchveröffentlichungen: Datenschutz im Internet (2002) und Das Ende der Privatsphäre. Der Weg in die Überwachungsgesellschaft (2007).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das meiste, was Peter Schaar in seinem Buch "Überwachung Total" über (mangelnden) Datenschutz schreibt, hat Uwe Ebbinghaus schon andernorts gelesen, leider hat er auch einiges wiedergefunden, was seit einiger Zeit überholt ist, bedauert der Rezensent. Auch rechnet er Schaar dessen Quellentransparenz zwar hoch an, bei genauerer Betrachtung der Fußnoten fällt ihm allerdings auf, dass der Autor sich hauptsächlich auf Pressebeiträge beruft. Es entsteht das Bild einer "gut formulierten Presseschau", die ihr Gewicht hauptsächlich dem Renommee des Autors verdanken dürfte, so Ebbinghaus. Großartig gelungen findet der Rezensent dann aber Schaars Ausführungen über die politischen Reaktionen auf die Snowden-Enthüllungen, pointiert und gnadenlos, freut sich Ebbinghaus.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.2014

Der Warner will's wissen
Peter Schaar über den Dauerbrenner Datenschutz

Brauchen wir ein weiteres Buch, das uns erklärt, wie umfassend wir im digitalen Zeitalter überwacht werden? Glenn Greenwald hat über "Die globale Überwachung" doch bereits einen Bestseller vorgelegt, der sich auf dem Stand der Technik befindet, und laufend bringt der Autor im "Guardian" und anderswo neue Beweise für die Richtigkeit seines Buchtitels ans Licht. Viele Details sind inzwischen sogar von der amerikanischen Regierung bestätigt, auch gibt es eine Reihe von Nachrichtenwebsites, welche Snowdens Enthüllungen in Tabellenform sammeln. Einen großen Teil von Peter Schaars neuem Buch "Überwachung total" hat man daher schon an anderer Stelle gelesen.

Und so hoch es dem Autor, der über ein Jahrzehnt hinweg den digitalen Wandel als Deutschlands oberster Datenschützer begleitet hat, anzurechnen ist, dass er in seinem Buch mit mehr als 300 Fußnoten für Quellentransparenz sorgt - über weite Strecken erweist es sich als gut formulierte Presseschau. Immerhin: Begriffe und Regelungen wie Swift oder Safe Harbor werden bei Schaar so erklärt, dass sie wirklich jeder versteht.

Dass sie anschließend in einem Glossar versammelt werden, verleiht dem Unternehmen eine gewisse Hausbuchhaftigkeit. Vor allem aber ist das Geschriebene von der Glaubwürdigkeit eines Autors gedeckt, der bereits 2007 in einem Buch das "Ende der Privatsphäre" vorausgesagt hatte und sich international großer Anerkennung erfreut. Den "Target-Test" besteht Schaar hingegen nicht. Wie so viele andere Autoren zum Thema Datenschutz verzichtet auch er nicht auf die inzwischen abgedroschene Geschichte von dem amerikanischen Vater, der erst durch Spezial-Sonderangebote der bekannten Supermarktkette von der Schwangerschaft seiner Tochter erfährt.

Wieso fragt eigentlich niemand, ob Target diese Praxis immer noch pflegt und welche neuen Überwachungsbeispiele der Einzelhandel hergibt? Und auch ein anderes bei Schaar vorkommendes Beispiel müsste aus dem Big-Data-Dämonisierungsfundus gestrichen werden, denn die Voraussagbarkeit von Grippewellen durch Google ist weitgehend widerlegt. So beunruhigend die Massendatenanalyse ist, viele Erkenntnisse erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Flop, was sie freilich nicht weniger gefährlich macht.

Zu Hochform läuft Schaar in der Schilderung der politischen Reaktionen auf die Snowden-Enthüllungen des vergangenen Sommers auf. Wahrscheinlich hat er sich hier von der Seele geschrieben, was er über Jahre hinweg an politischer Tatenlosigkeit beobachten und in sich hineinfressen musste. Köstlich, wie pointiert er Obamas Kehrtwende in Sachen Datenschutz schildert, gnadenlos, mit welcher Schärfe er die einstigen deutschen Überwachungsverharmloser Hans-Peter Friedrich und Ronald Pofalla als arme Tröpfe dastehen lässt. Zu klaren Gedanken, so legt Schaar nahe, scheinen im Datenschutz nur noch die jeweiligen Oppositionsparteien und das Europäische Parlament in der Lage zu sein.

Dennoch setzt Schaar auch weiterhin auf globale Rechtsnormen - Datenschutz wird sich in digitaler Zeit nur mit weltweiten Standards wirksam durchsetzen lassen. Und auch das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte der Vereinigten Staaten hat sich Schaar bewahrt. Mit einigem Recht - denn so gering die Auswirkungen der angeblichen NSA-Reform bis dato ausfallen, die Berichte der von Obama beauftragten Clark-Kommission und des Privacy and Civil Liberties Board sind derart vernichtend, dass schwer vorstellbar ist, sie könnten auf Dauer ohne Folgen bleiben (F.A.Z. vom 22. Juli).

Angesichts der geplanten europäischen Datenschutzreform zeigt sich Schaar überraschend zurückhaltend. Die vergleichsweise hohen Standards, die der Entwurf einer Grundverordnung anlegt, sieht er nicht so sehr als wirtschaftliches Druckmittel gegenüber Amerika, sondern hält ihre Durchsetzbarkeit offenbar für unrealistisch. Allerdings konnte Schaar in seinem Buch, das den verwendeten Quellen zufolge Ende April abgeschlossen wurde, noch nicht auf das Vergessens-Urteil des Europäischen Gerichtshofs eingehen. Dieses verhalf dem sogenannten Marktortprinzip der Grundverordnung zum Durchbruch, das sich noch als wichtiger Hebel zur Durchsetzung europäischer Datenschutzregeln gegenüber den amerikanischen Internetriesen erweisen könnte.

Die im Anhang formulierten Tipps für digitalen Selbstschutz sind nützlich, aber keinesfalls originell. Den Untertitel "Wie wir in Zukunft unsere Daten schützen" lösen sie jedenfalls nicht ein. Beeindruckend hingegen ist das betont menschliche Schlusswort, in dem Schaar eine Lanze für Edward Snowden bricht: "Letztlich beweist sich am Umgang mit dem einzelnen Menschen, wie ernst es den Verantwortlichen mit den Grund- und Menschenrechten ist." Eine Aussage, die durch Schaars wiederholten Hinweis auf die Amnestie-Regelungen, mit denen der "Patriot Act" abgesichert wurde, besonderes Gewicht erhält.

UWE EBBINGHAUS

Peter Schaar: "Überwachung total". Wie wir in Zukunft unsere Daten schützen. Aufbau Verlag, Berlin 2014. 301 S., geb., 17,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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" Zu Hochform läuft Schaar in der Schilderung der politischen Reaktionen auf die Snowden-Enthüllungen [...] auf. " Uwe Ebbinghaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2014

" Aus der Zusammenschau [Schaars Widerworte] ergibt sich [...] eine neue Wucht. " SPIEGEL Online, 14.07.2014

" [V]ergessene Überwachungs-Mechanismen kenntnisreich in Erinnerung zu rufen, ist ein Verdienst von Schaars Buch. " Deutschlandfunk, 23.06.2014

" Das, was das Buch lesens- und empfehlenswert macht sind vor allem die Ausführungen zu dem, welche Überwachungsmechanismen auch ohne die NSA existieren - sei es staatlich, wirtschaftlich oder anderweitig motiviert. " Netzpolitik.org, 07.07.2014