20,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Herr Benjamin ist ein Philosoph mit ungewöhnlichen Ideen. Doch eines Tages entscheidet man in seinem Land, dass ungewöhnliche Ideen nicht erwünscht sind. Er muss fliehen und nimmt einen schweren Koffer mit auf seinen Weg. Niemand weiß, was in dem Koffer ist. Leider gelingt Herrn Benjamin die Flucht nicht. Er verschwindet spurlos und mit ihm der Koffer. Aber das Mysterium um den Koffer bleibt bestehen. Es muss etwas ganz Besonderes in ihm gewesen sein. Ein packendes Bilderbuchdebüt einer vielversprechenden Künstlerin zum Thema Flucht.

Produktbeschreibung
Herr Benjamin ist ein Philosoph mit ungewöhnlichen Ideen. Doch eines Tages entscheidet man in seinem Land, dass ungewöhnliche Ideen nicht erwünscht sind. Er muss fliehen und nimmt einen schweren Koffer mit auf seinen Weg. Niemand weiß, was in dem Koffer ist. Leider gelingt Herrn Benjamin die Flucht nicht. Er verschwindet spurlos und mit ihm der Koffer. Aber das Mysterium um den Koffer bleibt bestehen. Es muss etwas ganz Besonderes in ihm gewesen sein.
Ein packendes Bilderbuchdebüt einer vielversprechenden Künstlerin zum Thema Flucht.
Autorenporträt
Pei-Yu Chang, 1979 in Taipeh (Taiwan) geboren, hat Deutsche Kultur und Sprache sowie Deutsche Literaturwissenschaft in Taipeh studiert. Ihre große Leidenschaft gilt der Buchkunst. Daher nahm sie 2012 ein Studium im Fachbereich Kommunikationsdesign und Illustration an der Fachhochschule Münster auf, das sie im Februar 2016 mit dem Kinderbuch »Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin« abschloss. Zurzeit lebt und arbeitet Pei-Yu Chang in Münster.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.06.2017

Der Mann mit dem Koffer
Die Illustratorin Pei-Yu Chang folgt dem Philosophen Walter Benjamin
auf seiner Flucht vor den Nazis durch die Pyrenäen
VON KARIN GRUSS
Verfolgung, Vertreibung, Flucht – die Medien sind voll davon. Auch Kinder werden täglich mit diesen Berichten konfrontiert. Worte, Bilder und Begegnungen haben sichtbar und nachhaltig Wirkung auf eine junge Generation, die sich in Frieden und Wohlstand mit den Folgen von Kriegen auseinandersetzen und gegenüber jenen Menschen eine Haltung entwickeln muss, die bei uns nicht nur Schutz, sondern auch Verständnis suchen.
Die Künstlerin Pei-Yu Chang, in Taiwan geboren, legt mit der Abschlussarbeit ihres Illustrationsstudiums an der FH Münster nun ein höchst bemerkenswertes Bilderbuchdebüt vor, das die wahre Geschichte einer Flucht als Gleichnis erzählt.
„Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin“, der, ein „außergewöhnlicher Mann und Philosoph“ war – mit „brillanten Ideen aller Art“– , nimmt seine Leser mit auf eine Zeitreise in ein Land, in dem „alle Menschen, die solche Ideen hatten, verhaftet werden“. Im Dienste der Mächtigen schickt man bewaffnete Soldaten aus, um diese Menschen und ihre unbequemen Gedanken zu verfolgen und einzusperren. Vielen gelingt die Flucht in ein „Nachbarland, wo man wegen seiner Ideen nicht in Schwierigkeiten geriet“. Auch Herr Benjamin entschließt sich, seine Heimat zu verlassen. Der geheime Wanderweg durch die Berge ist lang und beschwerlich, und ohne die Hilfe der mutigen Frau Fittko nicht zu schaffen. Im Schutze der Nacht warten die Flüchtenden an der Grenze, bis endlich auch Herr Benjamin erscheint – mitsamt einem großen und schweren Koffer. Trotz Ungeduld und Unverständnis aller weigert er sich, seinen Koffer zurückzulassen. „Ich kann nicht, antwortete er. „Was in diesem Koffer ist, kann alles verändern. Er ist mir wichtiger als mein Leben !“
Für das zentrale Motiv des Koffers wählt Chang ein kräftiges Rot, die Farbe des Lebens. Sie arbeitet mit grobem Bleistiftstrich, in Frottage- und Wischtechnik und oft stark kontrastierenden Farben; schneidet Figuren und Requisiten aus, um sie als Collagen in spannungsvolle Bühnenräume zu setzen. Mit ikonografischen Verweisen auf die NS-Zeit und nahezu schemenhafter Darstellung der Verfolgten, die, ihrer Individualität beraubt, geradezu ausradiert erscheinen, gestaltet die Künstlerin die historisch belegte Flucht des Philosophen Walter Benjamin (1892 – 1940) vor der Gestapo als eine aktuelle, für Kinder gut verständliche Geschichte unserer Zeit. Auch der Koffer ist verbrieft; bis heute mutmaßen Forscher und Wissenschaftler über seinen Verbleib und Inhalt.
„Wenn ein so kluger Mann unbedingt einen schweren Koffer über die Berge schleppen wollte, dann hatte er bestimmt einen guten Grund dafür.“ Für Herrn Benjamin misslingt die Flucht an der Grenze zur Freiheit. Seine Spur verliert sich in einem kleinen Pyrenäendorf: „Dann war er verschwunden – und mit ihm der Koffer, der ihm so wichtig gewesen war.“
Was würden wir bei Nacht und Nebel in unseren Fluchtkoffer packen; was in eine ungewisse Zukunft mitnehmen? Kleidung, Nahrung, Erinnerungen? Dinge, die das Überleben sichern, oder Wünsche und Visionen, die unser Leben überdauern? Eine poetische, politisch aktuelle Geschichte über die Werte und Geheimnisse des Lebens – für kluge Frager und neugierige Weiterdenker. (ab 6 Jahre)
Pei-Yu Chang: Der
geheimnisvolle Koffer des Herrn Benjamin.
NordSüd, Zürich 2017.
48 Seiten, 18,00 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.07.2023

Auf der Flucht

Was mag wohl in diesem Koffer gewesen sein? Die beste philosophische Idee aller Zeiten? Ein Manuskript über die große Geschichte der Fotografie? Ein fliegender Kampf-Roboter womöglich, der sich in ein U-Boot verwandeln kann? Oder hatte der Mann den Koffer mit 50 Gläsern bester Marmelade von seiner Oma gefüllt?

Eine Antwort darauf gibt es nicht - weder in Pei-Yu Changs Kinderbuch noch in der Geschichtsschreibung. Was der Philosoph Walter Benjamin mit sich trug, als er im September 1940 versuchte, vor den Nazis aus Frankreich nach Spanien zu fliehen, ist ein Geheimnis geblieben. "Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin" heißt das 2017 erschienene Buch der aus Taiwan stammenden Zeichnerin Pei-Yu Chang, das trotz seines düsteren Themas ein großer Erfolg wurde. Das Projekt war Changs Abschlussarbeit an der Fachhochschule in Münster, wo sie Kommunikationsdesign und Illustration studiert hatte, veröffentlicht hat es der renommierte Schweizer Kinderbuchverlag Nord- Süd.

Mit Collagen, in zarten Farben, erzählt Chang darin von Benjamins Flucht auf eine Weise, die auch junge Leser berührt und mitnimmt, ohne sie zu verschrecken. Und sie setzt einer Widerstandskämpferin, der Österreicherin Lisa Fittko, ein Denkmal, die Tausenden auf einem geheimen Weg über die Pyrenäen, der sogenannten "F-Route", zur Flucht verhalf. Allzu grausame Details über die Methoden der Nationalsozialisten und den Selbstmord Walter Benjamins im spanischen Grenzort Portbou erspart Chang ihren jungen Lesern - den Schrecken einer Flucht macht ihr Buch ihnen dennoch deutlich.

Im Jüdischen Museum in Frankfurt steht das außergewöhnliche Buch nun im Mittelpunkt des "Vorlesesonntags". Die Veranstaltung für Kinder im Alter von vier bis etwa sieben Jahren beginnt am 16. Juli um 14 Uhr in der Bibliothek des Museums und dauert etwa eineinhalb Stunden. Der Eintritt zur Lesung ist frei, es wird aber um eine Anmeldung an die E-Mailadresse besuch.jmf@stadt-frankfurt.de bis zum 14. Juli gebeten. Beim "Vorlesesonntag" wird nicht nur aus dem Buch gelesen, sondern auch gemeinsam gebastelt. ALEXANDER JÜRGS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr