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Jeden Tag steht Leo vor dem Spiegel: Ich bin zu klein, denkt er. Und so langsam. Meine Beine sind zu kurz. Und mein Kopf ist voller Gedanken. Am liebsten wäre er ein Schmetterling, weiß oder zitronengelb. Er würde einfach seine Flügel ausbreiten und in der Luft tanzen. Alle würden staunen, seine Eltern und die Kinder in der Schule. Und staunen tun sie tatsächlich. Denn eines Tages liegt Leo von Kopf bis Fuß in Wolle eingewickelt auf dem Sofa. Er hat sich verpuppt ... Ein leicht und liebevoll erzählter Kinderroman mit zauberhaften Bildern von Julia Kaergel.

Produktbeschreibung
Jeden Tag steht Leo vor dem Spiegel: Ich bin zu klein, denkt er. Und so langsam. Meine Beine sind zu kurz. Und mein Kopf ist voller Gedanken. Am liebsten wäre er ein Schmetterling, weiß oder zitronengelb. Er würde einfach seine Flügel ausbreiten und in der Luft tanzen. Alle würden staunen, seine Eltern und die Kinder in der Schule. Und staunen tun sie tatsächlich. Denn eines Tages liegt Leo von Kopf bis Fuß in Wolle eingewickelt auf dem Sofa. Er hat sich verpuppt ... Ein leicht und liebevoll erzählter Kinderroman mit zauberhaften Bildern von Julia Kaergel.
Autorenporträt
Lukas Hartmann, 1944 geboren, lebt als freier Schriftsteller und Journalist in Bern. Für seine Romane - wie für seine Kinder- und Jugendbücher - wurde er mehrfach ausgezeichnet, z. B. im Jahr 2010 mit dem ersten Großen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.07.2000

Leo fliegt
Die neue Leichtigkeit bei Lukas Hartmann

Leo ist langsam und ungeschickt. Die anderen Kinder in der Grundschule nennen ihn "Leo Stolperbein" und spielen nicht mit ihm. Das Rezept seines sportlichen Vaters - "du kannst, wenn du nur willst" - hilft ihm nicht beim gefürchteten Sprung ins Schwimmbecken, aber vielleicht taugt es zur Erfüllung seines Wunsches, ein Schmetterling zu werden? Leo will das ganz fest und deshalb isst er so viel wie die Raupe Nimmersatt. Er verpuppt sich auch, aber vergeblich. Ein seltsamer Gast in der Nacht zu seinem Geburtstag erfüllt ihm schließlich doch noch den leidenschaftlichen Wunsch; zwar, wie bei Märchen-Helfern üblich, anders als erwartet, aber zum Besten des Wünschers. Denn will Leo wirklich für immer Schmetterling sein? Viel besser ist der einmalige Flug, solange die Hofpause dauert. Leo spürt ihn noch lange nachher als neue Leichtigkeit. Sogar Manuela, in die er heimlich verliebt ist, lächelt ihn an.

In Lukas Hartmanns neuem Kinderbuch stammt das grüne Geburtstagsmännchen - wie auch manch anderes seiner phantastischen Motive - aus der Requisitenkiste der stereotypen Kinderphantasien, die in den Geschichten auftreten, die Grundschulkinder als "freie Texte" verfassen. Hartmanns Kunst besteht in der Verknüpfung solch trivialer Versatzstücke mit Motiven großer literarischer Traditionen, hier der Metamorphose. Die Illustratorin Julia Kaergel verbildlicht diese Verknüpfung auf ihre Weise: Dem Bild mit dem fernsehgrünen "Alien" in der Mitte lässt sie einen träumerischen Blick in die mondenhelle Weltall-Nacht folgen. Dass die Geschichte anmutig ist wie ein Schmetterlingsflug, liegt an der Haltung des Erzählers, der uns Leos Gefühle nahe bringt und dennoch andere Perspektiven berücksichtigt. Auch diese Haltung hat Julia Kaergel treffsicher ins Bild gesetzt, indem sie den Betrachter sanft zum Perspektivenwechsel nötigt, manchmal in einem einzigen Bild.

Als Leo fliegt, können wir den großen blauen Schmetterling betrachten, als stünden wir auf der Erde, zugleich aber sehen wir, als flögen wir mit ihm, von oben, wie alle verblüfft in den Himmel starren. Betrachter und Leser teilen die Zauberhaltung des Künstlers, die Identifikation und Distanz erlaubt. Sie ermöglicht es Hartmann, die wohlfeilen psychologischen Lösungen zu vermeiden, die Kindergeschichten oft beschweren. Text und Bild gehen eine gelungene Synthese ein, in der die luftige Phantasie ebenso Raum hat wie der reale erdenschwere Ernst des Kinderlebens.

GUNDEL MATTENKLOTT.

Lukas Hartmann: "Leo Schmetterling". Mit Bildern von Julia Kaergel. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2000. 62 S., geb., 24,80 DM. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Ein großes Lob für den kleinen Leo, der zu dick ist und oft stolpert und deshalb lieber so leicht und schön wie ein Schmetterling wäre, von Konrad Heidkamp. Man könnte "tiefschürfendes in diese Geschichte hineinlesen", schreibt Heidkamp, über Kafkas Verwandlung, Esssucht und manches andere, aber dafür findet er das Buch zu leicht und zu luftig. Dass Leo am Schluss wirklich fliegt, darüber sollte man aber weder lachen noch "aus Fantasielosigkeit die Augen schließen", meint der Rezensent, lieber "unsicher werden sollte man".

© Perlentaucher Medien GmbH"
"Text und Bild gehen eine gelungene Synthese ein, in der die luftige Phantasie ebenso Raum hat wie der reale erdenschwere Ernst des Kinderlebens." Gundel Mattenklott, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.07.2000