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Höllenfahrt ins Seelenleben Pikanter geht es kaum - als mit seiner Therapeutin an einem Freitagabend im Lift stecken zu bleiben. Dabei ist Julia Beer durchaus attraktiv und Paul Dujardin ein alter Hase, was die Tricks und Kniffs der Seelenklempner angeht. Nicht umsonst führte er viele Jahre lang eine eigene Praxis. Bevor es derart abwärts mit ihm ging, dass er sich selbst auf die Couch legen musste.
Zwei Psychoanalytiker stecken im Lift fest. Im ersten Schreck versuchen sie dem unfreiwilligen tete- -tete mit allen Mitteln ein Ende zu setzen. Als sie einsehen müssen, dass es kein Entkommen
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Produktbeschreibung
Höllenfahrt ins Seelenleben
Pikanter geht es kaum - als mit seiner Therapeutin an einem Freitagabend im Lift stecken zu bleiben. Dabei ist Julia Beer durchaus attraktiv und Paul Dujardin ein alter Hase, was die Tricks und Kniffs der Seelenklempner angeht. Nicht umsonst führte er viele Jahre lang eine eigene Praxis. Bevor es derart abwärts mit ihm ging, dass er sich selbst auf die Couch legen musste.
Zwei Psychoanalytiker stecken im Lift fest. Im ersten Schreck versuchen sie dem unfreiwilligen tete- -tete mit allen Mitteln ein Ende zu setzen. Als sie einsehen müssen, dass es kein Entkommen gibt, als sich Hysterie und Angst in einer folie erotique entschärft haben, beginnt Paul Dujardin seiner Therapeutin Julia Beer zu erzählen, was sie schon längst hätte erfahren müssen: wie er in seine derzeitige persönliche Misere geraten ist. Nach dem Tod seines Vaters und einem Totschlag in seiner Praxis verlor er nach und nach die Kontrolle über seine Arbeit und die Fähigkeit des alles verstehenden Analytikers. Am Ende seiner Beichte erwartet ihn allerdings eine gehörige Überraschung - als er nämlich feststellt, dass die makellose Julia an der Leiche in seinem Keller nicht ganz unbeteiligt ist.
Autorenporträt
Jürg Acklin, 1945 geboren, studierte und promovierte in den Sozialwissenschaften, arbeitete als Lehrer mit alternativen Schulmodellen, als Redakteur beim Schweizer Fernsehen (u.a. als Gastgeber der 'Sternstunde Philosophie') und führt heute eine psychoanalytische Praxis in Zürich. Für sein literarisches Werk erhielt er u.a. den C.-F.-Meier-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Buchpreis der Stadt Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Liest man Gieri Caveltys Inhaltsbeschreibung des Romans - Psychoanalytikerin und Analysand sind im Fahrstuhl eingesperrt, aber nicht der Fahrstuhl ist defekt, sondern der Sohn der Analytikerin, der seine Mutter erschießt, weshalb der Analysand nun im doppelten Sinne "befreit" den Fahrstuhl verlassen kann -, schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen und denkt: Sowas können sich nur Psychoanalytiker ausdenken. Stimmt: der Autor übt diesen Beruf tatsächlich aus, wie Cavelty mitteilt. Und schon mehrfach hat sich der Autor auch literarisch mit dem Ödipuskomplex auseinandersetzt. Literarisch nicht überzeugend, urteilt Cavelty. Als Psychothriller funktioniere "Defekt" nicht, dafür seien die Figuren zu ungenau gezeichnet. Die Spannung bleibe dem Leser verwehrt, der sich mehr in die Rolle eines Therapeuten versetzt fühle und sich "biografische Belanglosigkeiten" anhören müsse. Dadurch tritt zwar ein gewisser Authentitizitätseffekt für Cavelty ein, der aber letztlich langweilt. Der Roman gewinne höchstens durch die Durchschaubarkeit der Bilder und gelegentlich durchschimmernde Ironie einen gewissen Reiz.

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