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Battling Mendez, der einbeinige Kampfhahn, ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Philippinen, ein Fernsehstar, der für eine Biermarke wirbt und die Bänder bei Supermarkteröffnungen durchtrennt. Mit von der Partie sind: ein anscheinend Irrer, der mit Stinkbomben reiche Touristen attackiert; ein gesitteter Kopfjäger mit Plastikbeilchen, der japanische Touristen erschreckt; eine Piratenbande, die durch die Boatpeople im chinesischen Meer reich wurde und inzwischen beste Verbindungen in höchste Kreise hat. Kein Wunder, dass die Nerven des feingeistigen Lieutenant Elizalde von der Police of Manila blank liegen.…mehr

Produktbeschreibung
Battling Mendez, der einbeinige Kampfhahn, ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Philippinen, ein Fernsehstar, der für eine Biermarke wirbt und die Bänder bei Supermarkteröffnungen durchtrennt.
Mit von der Partie sind: ein anscheinend Irrer, der mit Stinkbomben reiche Touristen attackiert; ein gesitteter Kopfjäger mit Plastikbeilchen, der japanische Touristen erschreckt; eine Piratenbande, die durch die Boatpeople im chinesischen Meer reich wurde und inzwischen beste Verbindungen in höchste Kreise hat.
Kein Wunder, dass die Nerven des feingeistigen Lieutenant Elizalde von der Police of Manila blank liegen.

Autorenporträt
Marshall, William
William Marshall, geboren 1944 in Australien, lebte mit wechselnden Jobs beinahe überall auf der Welt, was sich in seinem literarischen Schaffen niedergeschlagen hat. Seine Jahre in Hongkong fanden ihren Widerhall in der Yellowthreadstreet-Serie; die Jahre auf den Philippinen in den Krimis Manila Bay und Whisper, die beide laut Gisbert Haefs »zum Besten gehören, was in den letzten hundert Jahren an Krimis produziert wurde«.

Burger, Anke Caroline
Anke Caroline Burger, geboren 1964 in Darmstadt, übersetzt seit vielen Jahren Romane und Kurzgeschichten mit den Schwerpunkten amerikanische Minderheitenliteratur und Kriminalromane. 2003 erhielt sie den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis.
Rezensionen
Waren Sie schon mal in Manila?
In dieser Millionen-Metropole, in der es ganz normal ist, sich aus seinem Taschentuch einen Atemschutz zu basteln, weil die Abgase von Bussen, Jeepneys, Autos, Motorrädern und allem, was sich mit einem Motor zum Fahren versehen lässt, dafür sorgen, dass die Luft auf den achtspurigen Strassen schon morgens um halb sieben zum Schneiden ist?
Dort, wo grellbunte, haushohe gemalte Plakate die Menschen in die Kinos locken, um sie für eine Weile die Realität vergessen zu lassen.
Wo fliegende Händler auf Busse aufspringen, um die (angeblich potenzsteigernde) Köstlichkeit "Balut" - lauwarme, angebrütete Enteneier - zu verkaufen.
Ein wunderbarer, unglaublicher Ort
Einer Stadt, in der die Reichen und Mächtigen in stacheldrahtgeschützen Siedlungen wohnen, an deren einzigem Ausgang bewaffnete Sicherheitskräfte stehen, während Bauarbeiter in den Rohbauten, auf denen sie tagsüber schuften, nächtigen und die Ärmsten der Armen auf der städtischen Mülldeponie hausen.
Hier in Manila, an diesem wunderbaren, unglaublichen Ort pulsierenden Lebens dreht sich das Karussell der verschiedenen Handlungsstränge immer schneller und schneller, bis es in ein furioses Finale an Emotionen und Action mündet.
Was geschieht - Verfolgungsjagden, Morde und andere Verbrechen - ist aberwitzig, skurril und treibt dem Leser im einen Moment die Lachtränen in die Augen, während er sich im nächsten darüber entsetzt, dass wieder ein Toter in Kleinstpartikeln vom Bürgersteig gekratzt werden muss.
Die Akteure sind ein Sammelsurium aus verkannten Helden, korrupten Subjekten, verkrachten Existenzen, machtgierigen Emporkömmlingen, vor allem aber bedauernswerten Gestalten - um einen letzten Rest von Würde bemüht, gekränkt, unterdrückt, äußerlich und innerlich verletzt ....
Stinkbomben-Attentäter
Es geht um Geld (geht es nicht immer um Geld - oder wahlweise Liebe?). Um Rache. Aber auch um Ehre und um das Besiegen einiger innerer - und diverser äußerer - Schweinehunde.
Dies zu tun, sind sie angetreten, unsere drei Protagonisten: Detective Sergeant Jesus-Vincente Ambrosio, ehemaliger Streifenpolizist. Auf seinem verzweifelten Weg nach oben, der keine Anstrengung und Mühe, ja nicht einmal eine Reihe von Peinlichkeiten scheut, um den Stinkbomben-Attentäter dingfest zu machen.
Sergeant Bontoc, intelligent, gut ausgebildet, studiert - nur mit einem klitzekleinen, aber leider für niemanden zu übersehenden Handicap geschlagen.: der Kleinwüchsigkeit des Kopfjäger-Bergvolkes von dem er abstammt. Als Vertreter einer ethnischen Minderheit hat er fast ständig mit Vorurteilen zu kämpfen - wie gut, dass es da seine inneren Stimmen gibt, die ihn bestärken, wenn er kurz davor ist, aufzugeben.
Und natürlich Lieutenant Felix Elizalde von der Western District Police, trotz seines Jobs so menschlich und mitfühlend geblieben, dass er Tod eines unschuldigen jungen Mannes persönlich und zum Anlass nimmt, bei seinen Ermittlungen in Verbindung mit den Vorgängen rund um den einbeinigen Kampfhahn Battling Mendez nicht locker zu lassen.
Rasant und witzig
Der Roman ist rasant, witzig, das Geschehen zuweilen fast grotesk anmutend und doch wieder so spannend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, bevor nicht auch das letzte Rätsel gelöst, der allerletzte Schurke entlarvt worden ist.
Gerade zur sommerlichen Reisezeit
So sei dieser Roman, gerade zur sommerlichen Reisezeit, denn jedem ans Herz gelegt, der aufgrund von Ebbe in der Urlaubskasse den Flug Frankfurt - Manila (selbst in der komfortablen Obhut von "Emirates Airlines") scheut, aber doch nicht auf einen Abstecher nach Asien verzichten möchte.
Großes Lob an dieser Stelle dem Unionsverlag und Herausgeber Thomas Wörtche, dem es mit seiner Reihe UT metro gelungen ist, den deutschsprachigen Leser regelmäßig mit Krimikost aus aller Welt zu versorgen: Südamerikanische Schurken stehen dabei ebenso auf dem Speiseplan wie afrikanische Spitzbuben, Umweltsünder aus Alaska - oder eben wie in "Manila Bay" asiatische Attentäter.
Und wer jetzt bei seinem Lesevergnügen mit William Marshalls grandiosem Buch ganz viel Wert auf ein rundherum authentisches Feeling legt, der kann sich ja immer noch ins Bad setzen, das heiße Wasser laufen lassen und warten, bis die Luftfeuchtigkeit auf 95 Prozent gestiegen ist ... (Michaela Pelz, krimi-forum.de)

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Großes Vergnügen scheint er Lutz Krützfeldt bereitet zu haben, der neue Krimi von William Marshall. Und in der Tat hat sich das, was der Rezensent anfangs als dessen Plot mitteilt, ganz gehörig gewaschen. Marshall ist nämlich, so erfährt man, Vertreter einer ganz bestimmten Tradition von Krimiautoren, der von Julian Symons sogenannten "Farceurs". Diese verschmelzen den Detektivroman mit Elementen der Komödie und der Posse, erklärt Krützfeldt. Dabei entstehe eine chaotische Welt voller Bizarrerien, deren Wahnwitz dennoch bei der Auflösung der Krimihandlung diszipliniert im Erklärbaren bleibe. So seien gerade auch Marshalls Krimifarcen von widerstreitenden Zeitebenen und Kulturen beherrscht. Dazwischen sich zurechtzufinden, sei der stetige Kampf seiner Figuren, aber mittels einer adäquaten Erzählform und Sprache auch eine reizvolle Herausforderung an die Leser. Auch am Roman "Manila Bay" sieht der Rezensent eingelöst, dass er die genretypischen Formen nicht als starre Vorgaben benutzt, sondern veränderten Erfahrungen flexibel anpasst.

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