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Der Band vereinigt 39 gedruckte, bisher meist kaum zugängliche Texte, deren historischer Kontext durch Einleitungen und Anmerkungen erschlossen wird. Sie zeigen den jungen Schweizer Pfarrer, der die geltende Wirtschaftsordnung in Frage stellt und die religiöse Deutung des Krieges angreift, und den Professor in Deutschland, der die neue Theologie Gegnern und Anhängern in Grundlagen und in Einzelheiten verdeutlicht. Der Bogen spannt sich von der Auseinandersetzung mit den einflussreichen liberalen Theologen Martin Rade und Adolf von Harnack zu der scharfen Kritik am Programm der Deutschen…mehr

Produktbeschreibung
Der Band vereinigt 39 gedruckte, bisher meist kaum zugängliche Texte, deren historischer Kontext durch Einleitungen und Anmerkungen erschlossen wird. Sie zeigen den jungen Schweizer Pfarrer, der die geltende Wirtschaftsordnung in Frage stellt und die religiöse Deutung des Krieges angreift, und den Professor in Deutschland, der die neue Theologie Gegnern und Anhängern in Grundlagen und in Einzelheiten verdeutlicht. Der Bogen spannt sich von der Auseinandersetzung mit den einflussreichen liberalen Theologen Martin Rade und Adolf von Harnack zu der scharfen Kritik am Programm der Deutschen Christen im Briefwechsel mit Gerhard Kittel, von der kompromisslosen Ablehnung völkischer Thesen Emanuel Hirschs zu der ebenso deutlichen Parteinahme für den von der politischen und kirchlichen Rechten geächteten Günther Dehn, von der Erläuterung seiner Haltung zu Staat und Militär, die Barth in der Schweiz abzugeben hatte, zu den Erklärungen zur Frage des Eides auf den 'Führer', die schließlich zu Barths Vertreibung aus Deutschland führten. Die Offenen Briefe profilieren das Bild des Theologen Karl Barth. Sie korrigieren zugleich das Zerrbild des unpolitischen Professors. Für Barth gehörten die Verteidigung der theologischen Grundlagen und der Kampf gegen kirchliche und politische Irrtümer zusammen. Deshalb stellte sich Barth 1931 neben ein Opfer frühen NS-Terrors und grenzte sich von Anfang an gegen deutsch-nationale und deutsch-christliche Mitläufer Hitlers ab. So leiten diese Texte dazu an, die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den theologischen Grundentscheidungen und deren konkreter Bewährung in Ja und Nein neu zu bedenken.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der offene Brief ist ein schwieriges Genre, stellt der Rezensent Hanno Helbling fest, und die nun veröffentlichen Beiträge zu diesem Genre, die Karl Barths von 1909 bis 1935 und 1935 bis 1942 an diverse Adressaten und - wie es sich eben gehört - zugleich an die Öffentlichkeit schickte, machen da keine Ausnahme. Ziemlich unangenehm ist Helbling nämlich der Ton der Selbstgewissheit aufgefallen, der die Briefe durchzieht. Eher erstaunt ist er, dass kaum einer der Opponenten in den in die Öffentlichkeit getragenen Auseinandersetzungen fähig (oder gewillt) scheint, sich auf Barths Argumente einzulassen. Am deutlichsten wird das nach 1933, als sich Barth zum Unverständnis vieler seiner Kollegen nicht in der Lage zeigt, "die Heilsnotwendigkeit des Nationalsozialismus" einzusehen. Nicht zuletzt wurde seine kritische Position auch als Verstoß gegen die von den Schweizern sich selbst auferlegte Neutralität begriffen. Die beiden besprochenen Bände der Gesamtausgabe lobt der Rezensent als "sorgfältig eingerichtet".

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