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Russia has lived through years of radical change. This book provides a multidisciplinary analysis of developments in Russia since the disintegration of the Soviet Union. It offers new insights into recent developments and possible future trends in Russia which, for many observers in the 'West and , remains the big enigmatic neighbour in the 'East and . Numerous researchers and diplomats from Austria and Russia have contributed to this volume. Key subjects are internal Russian politics, economic developments, social issues and regional particularities in the Russian Federation. Russia's…mehr

Produktbeschreibung
Russia has lived through years of radical change. This book provides a multidisciplinary analysis of developments in Russia since the disintegration of the Soviet Union. It offers new insights into recent developments and possible future trends in Russia which, for many observers in the 'West and , remains the big enigmatic neighbour in the 'East and . Numerous researchers and diplomats from Austria and Russia have contributed to this volume. Key subjects are internal Russian politics, economic developments, social issues and regional particularities in the Russian Federation. Russia's relations with the 'Near Abroad and , the EU and the World form another important part of this practice-oriented analysis. A source of information for leaders in politics, the business community as well as to the media.

Table of contents:
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Autorenporträt
Gerald Hinteregger, Institut für den Donauraum und Mitteleuropa, Vienna, Austria / Hans-Georg Heinrich, University of Vienna, Austria
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.08.2005

Stetigkeit und Wandel
Ein Blick auf Rußland

Gerald Hinteregger/Hans-Georg Heinrich (Herausgeber): Russia. Continuity and Change. Verlag Springer, Berlin 2004, 560 Seiten, 104,86 Euro.

Wenn von Rußland die Rede ist, verfallen Beobachter oft in Extreme. Das gilt auch für die Bewertung der neuesten russischen Geschichte, also der Regierungszeiten von Boris Jelzin und Wladimir Putin. Gerade über letzteren sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Putin wird für die Stabilisierung des Landes und Reformen vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet gepriesen, aber auch als Herrscher kritisiert, der an autoritäre Traditionen anknüpft und systematisch die Menschenrechte verletzt. Derartige Verallgemeinerungen helfen nicht weiter, wenn man sich ein differenziertes Bild des modernen Rußland machen will.

So liegt der große Wert des vorliegenden Buches auch nicht in allgemeingültigen oder originellen Thesen, sondern in dem Überblick, den es über ein breites Spektrum von Themen gibt. Wer heute mit Rußland zu tun hat - sei es politisch oder geschäftlich -, findet in diesem Sammelband ein Kompendium, das in vier Abschnitte zu Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und den Regionen Rußlands gegliedert ist und kein wichtiges Problem ausläßt.

Unter den Autoren, die allesamt aus Österreich und Rußland stammen, sind sowohl Wissenschaftler als auch Diplomaten und Beamte. Bei aller Verschiedenheit der Herangehensweisen wird durchweg der Versuch unternommen, Aktualität mit dezidierten Bewertungen zu kombinieren. Zuweilen wäre allerdings die Verwendung aktuelleren Datenmaterials angeraten gewesen.

Das Buch widerlegt den verbreiteten Irrtum in der Diskussion über Rußland, aufgrund seiner Traditionen sei dieses Land nicht mit westlichen Maßstäben zu messen, Rechtsstaat und Marktwirtschaft hätten dort keine Basis. Es zeigt sich, daß ganz im Gegenteil ein Verständnis der Prozesse in Rußland mit all seinen historischen Besonderheiten ohne einen festen Maßstab unmöglich ist. Darin unterscheiden sich die russischen nicht von den österreichischen Autoren. So demonstriert Lilia Shevtzova in ihrer Bewertung der bisherigen Regierungszeit von Präsident Putin, daß er und seine Unterstützer bis jetzt auf eine "imitierte" Demokratie setzen. Die kommenden Jahre werden zeigen, inwieweit sie willens und in der Lage sind, den riskanteren Weg einer wirklichen Demokratie zu gehen. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Kann der Konflikt in Tschetschenien, den Alfred Missong analysiert, gelöst werden? Wird es intensivere und fruchtbarere Beziehungen zur Europäischen Union geben? Martin Sajdik bezweifelt das in seinem Beitrag, während Vadim Lukov vergleichsweise optimistisch ist. Wie gelingt es, ein Gleichgewicht zwischen Zentrum und Regionen zu finden? Welche Auswirkungen wird die große ethnische und religiöse Vielfalt haben? Dazu sind die Beiträge von Nikolaj Petrov und Valentin Mikhailov besonders lesenswert.

Entscheidend für die Zukunft Rußlands und seiner Beziehungen zum Rest der Welt wird die ökonomische Entwicklung sein. Bis jetzt sind die Wohlstandssteigerungen fast ausschließlich den hohen Weltmarktpreisen für Rohstoffe geschuldet. Nur bescheidene Fortschritte gibt es dagegen bei allen notwendigen Rahmenbedingungen für dauerhaftes Wirtschaftswachstum, von rechtsstaatlichen Institutionen über gesunde Banken bis hin zu einer innovationsfähigen Wissenschaft. Die Probleme Rußlands sind bekannt. Welche Konsequenzen die Herrschenden daraus ziehen, bleibt abzuwarten.

SASCHA TAMM

Liberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung, Potsdam

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Schwierigkeit, einen differenzierten Blick auf Russland zu werfen, ist sich der Rezensent Sascha Tamm bewusst. Zu seiner Freude wollen die Autoren dieses Sammelbands - Wissenschaftler, Diplomaten und Beamte aus Österreich und Russland - auch gar nicht mit einfallsreichen Thesen brillieren, sondern einen Überblick liefern. In vier Abschnitten wird über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Regionen Russlands diskutiert, und dabei werde, wie Tamm betont, "kein wichtiges Problem" ignoriert. Allerdings vermisst der Rezensent bisweilen aktuelle Daten. Zufrieden zeigt sich Tamm dann wieder mit der Grundüberzeugung der Autoren, dass demokratische oder marktwirtschaftliche Kriterien auf Russland nicht angewendet werden könnten. "Ganz im Gegenteil" werde deutlich gemacht, dass sowohl aktuelle als auch historische Prozesse in Russland nicht "ohne einen festen Maßstab" verstanden werden können.

© Perlentaucher Medien GmbH