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Die Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt das gesamte graphische Kunstkabinett Johann Caspar Lavaters, dessen Sammlung schon zu seinen Lebzeiten Berühmtheit erlangte. Er baute sie in drei Jahrzehnten zu einem gewaltigen Umfang von 22.065 Kunstblättern nach Kriterien künstlerischer Qualität und als Studienmaterial für seine physiognomischen Untersuchungen auf. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich erwarb die Sammlung 1828 von dem in Konkurs geratenen Wiener Bankier Fries, der sie seit 1802 besessen hatte. So kam ein erstrangiges Zeugnis der Schweizer Kulturgeschichte…mehr

Produktbeschreibung
Die Porträtsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt das gesamte graphische Kunstkabinett Johann Caspar Lavaters, dessen Sammlung schon zu seinen Lebzeiten Berühmtheit erlangte. Er baute sie in drei Jahrzehnten zu einem gewaltigen Umfang von 22.065 Kunstblättern nach Kriterien künstlerischer Qualität und als Studienmaterial für seine physiognomischen Untersuchungen auf. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich erwarb die Sammlung 1828 von dem in Konkurs geratenen Wiener Bankier Fries, der sie seit 1802 besessen hatte. So kam ein erstrangiges Zeugnis der Schweizer Kulturgeschichte nach Wien. Als kaiserlicher Privatbesitz blieb es der Öffentlichkeit verborgen, woran sich allerdings auch zu Zeiten der Republik bisher nicht viel geändert hat. Die Bearbeitung der Sammlung ist ein Desiderat ersten Ranges, sowohl für die Wissenschaft als auch hinsichtlich der Präsentation für eine interessierte Öffentlichkeit.
Autorenporträt
Dr. Gerda Mraz, Historikerin, Ausstellungskuratorin und Autorin bzw. Herausgeberin von Publikationen historischen Inhalts mit einem Schwerpunkt auf österreichischer Geschichte. Beruflich zuletzt als Direktorin des Bildarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Lavater versuchte, wie Margaretha Huber erläutert, der Gesichtsanatomie eine grob gezimmerte Seelenkunde abzugewinnen, mehr noch: daraus eine Sittenlehre zu entwickeln. Seine Physiognomik verwandelte sich zeitweise in eine Art Gesellschaftsspiel, vulgärpsychologisch betrieben von den Laien, mit missionarischem Eifer verfolgt vom Meister selbst, so berichtet Huber weiter in ihrer kundigen Besprechung eines eher katalogähnlich daherkommenden Buches, das einen Teil der Lavaterschen Bildersammlung enthält (insgesamt 20.000 Stiche sollen es sein). Aber Lavater habe nicht nur Bilder gesammelt - zeitgenössische oder historische Stiche, die Fotografie war noch nicht erfunden - , er habe auch Bilder in Auftrag gegeben, Korrekturen verlangt, Bildbeschreibungen gemacht, eine `Physiognomische Rhetorik` angelegt, die die Rezensentin mit großem Vergnügen und Eifer ihrerseits zur Kenntnis genommen hat. Als Einführung in das Lavatersche Werk sei dieser Band gut geeignet, schreibt sie.

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