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Wie kann die Ökonomik als Wissenschaft zur Lösung politischer Probleme beitragen, wenn diese in der demokratischen Öffentlichkeit Gegenstand wertstrittiger Auseinandersetzungen sind? Die Ökonomik kann nur dann zur Problemlösung beitragen, wenn sie wertstrittige Frontstellungen der öffentlichen Auseinandersetzung nicht fraglos akzeptiert und sich zu eigen macht, sondern wenn sie mit Hilfe einer positiven Analyse die Wahrnehmung der Konfliktsituation verändert: Es geht um eine veränderte Sicht der Dinge, um einen wertfreien Umgang mit Werten im Sinne Max Webers.
Hierzu entwickelt Ingo Pies
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Produktbeschreibung
Wie kann die Ökonomik als Wissenschaft zur Lösung politischer Probleme beitragen, wenn diese in der demokratischen Öffentlichkeit Gegenstand wertstrittiger Auseinandersetzungen sind? Die Ökonomik kann nur dann zur Problemlösung beitragen, wenn sie wertstrittige Frontstellungen der öffentlichen Auseinandersetzung nicht fraglos akzeptiert und sich zu eigen macht, sondern wenn sie mit Hilfe einer positiven Analyse die Wahrnehmung der Konfliktsituation verändert: Es geht um eine veränderte Sicht der Dinge, um einen wertfreien Umgang mit Werten im Sinne Max Webers.

Hierzu entwickelt Ingo Pies einen ökonomischen Ansatz diskursiver Politikberatung. Daraus lassen sich drei wichtige Argumente herleiten: erstens ein Argument für die Legitimation des Wettbewerbsprinzips, demzufolge Märkte darauf abzielen, Konkurrenz in den Dienst gesellschaftlicher Kooperation treten zu lassen; zweitens das Argument einer 'Sozialpolitik für den Markt', das nicht Umverteilung, sondern die Überwindung sozialer Dilemmata zur Aufgabe demokratischer Sozial(ordnungs)politik erklärt; sowie drittens das Argument einer 'Sozialpolitik für den Arbeitsmarkt', demzufolge es gerade die konfligierenden Handlungsinteressen zwischen Outsidern und Insidern sind, die ein gemeinsames Regelinteresse an einer Reform der Arbeitslosenversicherung begründen, so daß Fehlanreize behoben werden, die gegenwärtig zu einer Arbeitslosigkeitsfalle führen.

Ingo Pies zeigt damit, wie die Denk- und Argumentationsfigur sozialer Dilemmata eingesetzt werden kann, um zur Rationalisierung politischer Diskurse beizutragen und so die Zustimmungsfähigkeit demokratischer Ordnungspolitik zu erhöhen.

Democratic Politics of Institutional Order. An Economic Approach to Discursive Policy Advice. By Ingo Pies.

In pluralistic democracies, political problems are often the object of controversial value disputes. Therefore, the question arises how economics can give scientific policy advice. Clearly, in order to do so economics must refrain from value judgments. But models of social dilemmas may help to identify common rule interests where public discussion is obsessed with conflicting action interests. Thus, economic analyses of institutional incentives may generate arguments in favour of win-win-solutions which are in accordance with Max Webers 'Wertfreiheit' and thereby promote democratic consensus about the appropriate rules for economic and social order.

Wie kann die Ökonomik als Wissenschaft zur Rationalisierung wertstrittiger Politikdiskurse beitragen? Ingo Pies zeigt, wie die Ökonomik die Wahrnehmung der Konfliktsituation verändern und so zu einer Rationalisierung politischer Diskurse beitragen kann.

Ebenfalls von Ingo Pies:
Normative Institutionenökonomik, 1993

Autorenporträt
Geboren 1964; 1989 Diplom-Volkswirt, Universität Münster; 1992 Dr. rer. pol., Katholische Universität Eichstätt; 1999 Dr. rer. pol. habil., Universität Münster; seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Obwohl Markus C. Kerber an diesem Band auch einiges auszusetzen hat, so lobt er ihn dann schließlich doch als "insgesamt sehr lesenswert". Kritik bringt er vor allem dort an, wo er bei Pies eine stärkere Argumentation erwartet hätte, etwa wenn es um die Anwendung der "'orthogonalen Positionierung' auf konkrete Fragen" geht. Hier bietet der Band nach Ansicht des Rezensenten nur wenig Neues, außerdem bleibt der Autor für Kerbers Ansprüche oft etwas zu vage. Ähnliches gilt für Pies' Darstellung der 'orthogonalen Positionierung' in Bezug auf die Arbeitsmarktpolitik, wo Kerber offenbar unter anderem eine stärkere Miteinbeziehung des Faktors der Nachhaltigkeit vermisst. Insgesamt hatte sich der Rezensent- trotz insgesamt positivem Gesamteindruck - mehr empirische "Belege und Beispiele" in diesem Band gewünscht.

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