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Heine und sein Werk hatten es in Deutschland lange Zeit und aus fatalen Gründen schwer. Bernd Kortländer zeigt in seiner umfassenden Werkmonographie, wie man den ganzen Heine, den lyrischen und den politischen, verstehen und nur umso mehr schätzen kann.
Die Annäherung an Heinrich Heine wird leichter und schwieriger zugleich. Leichter, weil die intensive Forschung der letzten Jahrzehnte eine Fülle neuer Fakten und Interpretationsergebnisse erbracht hat, die uns seine Person und sein Werk noch vbesser kennen und begreifen helfen. Schwieriger deshalb, weil mit jedem weißen Fleck, der aus der…mehr

Produktbeschreibung
Heine und sein Werk hatten es in Deutschland lange Zeit und aus fatalen Gründen schwer. Bernd Kortländer zeigt in seiner umfassenden Werkmonographie, wie man den ganzen Heine, den lyrischen und den politischen, verstehen und nur umso mehr schätzen kann.
Die Annäherung an Heinrich Heine wird leichter und schwieriger zugleich.
Leichter, weil die intensive Forschung der letzten Jahrzehnte eine Fülle neuer Fakten und Interpretationsergebnisse erbracht hat, die uns seine Person und sein Werk noch vbesser kennen und begreifen helfen.
Schwieriger deshalb, weil mit jedem weißen Fleck, der aus der Biographie verschwindet, mit jedem gelösten Verständnisproblem scheinbar ein Stück jener Offenheit, jener Verheißung verloren geht, für die Heine doch gerade steht.
Autorenporträt
Bernd Kortländer ist stellvertretender Direktor des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.09.2003

Atta Troll hat auch sein Recht
Mit Überblick: Bernd Kortländer führt durch Heinrich Heines Werk

Die Feste zur zweihundertsten Wiederkehr des Geburtstages von Heinrich Heine sind längst verrauscht, die Saturnalien der Heine-Forschung gehen weiter. Da sind Sichtung und Überblick vonnöten. Im Unterschied zu Joseph A. Kruses Insel-Taschenbuch, das mit einer biographischen Skizze sowie mit Zitaten und Bildern informiert, zu Christian Liedtkes Einführung, die dem Prinzip von "rowohlts monographien" folgt, oder zu Ralf Schnells Darstellung, die thematisch auf "Heines poetische Theodizee" zusteuert, schreitet Bernd Kortländers Einführung kundig und nüchtern die Fakten und Perioden des Lebens und die Stationen und Gattungen des Werks ab. Die Forschungsergebnisse sind in die Darstellung eingegangen, werden nicht ausdrücklich vorgetragen. Das unterscheidet diese Einführung von Gerhard Höhns umfassendem "Heine-Handbuch". Abstand hält Kortländer zu mystifizierenden und überspitzt "postmodernen" Deutungsversuchen.

Er zeigt einen Autor, der wie keiner seiner Zeitgenossen die Zerrissenheit der modernen Welt verkörpert, der schon die Gesetze des Marktes kennt und seine literarische Ware mit geschickter Eigenwerbung dem Verleger und dem Publikum anbietet, auch die Zeugnisse seines Leidens in der "Matratzengruft". Sein "Buch der Lieder" wird zum meistvertonten Buch deutscher Sprache, und sein "Loreley"-Gedicht bleibt so unverwüstlich, daß es sogar (wenn auch ohne Verfasserangabe) in Liederbüchern der Hitler-Jugend noch auftaucht. Gegen den Favoriten der Heine-Rezitatoren und des heutigen gymnasialen Lektürekanons, "Deutschland. Ein Wintermärchen", setzt Kortländer das Versepos "Atta Troll" als eines der virtuosesten Werke Heines ins Recht.

Das Kapitel zu den Prosaschriften geht von den "Reisebildern" aus, mit denen der junge Heine seinen Ruhm vermehrte, und stellt den Autor des Erzählungsfragments "Der Rabbi von Bacherach" als einen - wie sich Heine selbst bezeichnet - "neujüdischen Dichter" vor. Den Essay "Ludwig Börne" sieht Kortländer vom Verdacht der Schmähschrift im jüdischen Bruderzwist endgültig befreit, seitdem Thomas Mann die hohe Prosakunst der Denkschrift rühmte. Überblick über die traurige Geschichte der Heine-Denkmäler, die erst seit der Nachkriegszeit keine Geschichte der Verhinderungen ist, gibt der "Epilog". Dieses Buch empfiehlt sich Studierenden und einem breiteren Lesepublikum als Wegweiser für sinnvolle Heine-Lektüre.

WALTER HINCK.

Bernd Kortländer: "Heinrich Heine". Reclam Verlag, Stuttgart 2003. 367 S., br., 8,80 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Dieses Buch empfiehlt sich Studierenden und einem breiten Lesepublikum als Wegweiser für sinnvolle Heine-Lektüre.
Walter Hinck in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"

Die bei Reclam erschienene Einführung in Werk und Leben Heinrich Heines glänzt durch Einfachheit. Das ist um so erstaunlicher, als ihr Verfasser, Bernd Kortländer, ein ausgewiesener Heine-Kenner ist und somit mit allen Verzweigungen und Nischen der Forschung aufs Beste vertraut. Sein Wissen in die Form eines handlichen Destillats zu gießen, ist kein geringes Verdienst. "Viel zu gut" seien Reclam-Einführungen, ist ein nicht selten zu hörendes Bonmot unter Dozenten der Literaturwissenschaft. Ihren Studenten bleibe nichts mehr aufzudröseln. Auch wenn Kortländers Werk nicht zu besagter Reihe gehört, kommen ihm die gleichen Verdienste zu. Auf den ersten 70 Seiten erzählt er Heines Leben. Daraufhin wendet er sich den einzelnen Gattungen des Werks, der Lyrik, den Briefen, den Dramen, Reisebildern und den politischen Schriften dieses sensiblen Streitbaren zu. Gelassen und profund gelingt es ihm, Heines Stellung in seiner Zeit zu beschreiben.
Frankfurter Neue Presse

Das Buch gibt einen sorgsamen Überblick über Leben und Werk des Dichters - über den ganzen Heine, und keinen Deut weniger.

Dass die Darstellung angenehm unaufgeregt ist, entspringt wohl Kortländers Einsicht, dass Heines Leben und Heines Dichten selbst genug Aufgeregtes bieten. ... Ein Buch, das Heine uneitel beim Wort nimmt. Das viel erklärt, aber nie doziert, das Unmengen an Informationen reicht, sich aber nicht im Detail verliert. ... Bernd Kortländer, stellvertretender Leiter des Heine-Instituts der Landeshauptstadt, hat aus seinem Buch kein akademisches Schaulaufen fabriziert. Es ermuntert vielmehr, sofort zum alten Heine zu greifen, der sich dann als erstaunlich junger erweist, als unerhört lesenswichtig. Viel offener kann man eine Annäherung an Heine wohl nicht gestalten.
Rheinische Post

Der Verfasser versteht es anschaulich, mit leichter Ironie versetzt, heutigen Lesern geschichtlich komplexe Zusammenhänge zu erläutern, die Varianz der lyrischen Formen und Texte zu präsentieren und jeweils Schwerpunkte der Forschung zu referieren. Durch die Verweise auf die Gegenwart, etwa beim Wintermärchen, wird gleichzeitig die zeitgenössische Relevanz dieser Texte deutlich.
Germanistik

Hat sich die Sekundärliteratur so ins Unüberblickbare ausdifferenziert, wurde das Bedürfnis nach einer neuen Synthese immer dringlicher. Woran sich seit längerer Zeit keiner gewagt hat, das verdanken wir jetzt Bernd Kortländer: Auf 366 kleinen Reclam-Seiten ist ihm eine aktuelle, den letzten Stand der Forschung berücksichtigende und gut lesbare Gesamtdarstellung mehr als gelungen. Angesichts der inflationär anwachsenden Forschung ein wahrer Parforceritt, dem man die Anspannung aller philologischen Kräfte nicht anmerkt.

Als ausgewiesener Heine-Forscher, Werk-Herausgeber (z. B. der gesamten Lyrik im selben Verlag) sowie Editor von Interpretations- und Kongressbänden konnte der Verfasser aus einem großen Fundus schöpfen. Die Bände der Universal-Bibliothek zwingen jedoch jeden Autor zu einer strengen Ökonomie: Er muss sich auf das Wesentliche konzentrieren. ... Gerade mit der Akzentuierung von Heines kritischen Potentialen ist es Bernd Kortländer geglückt, eine so anregende Gesamtdarstellung vorzulegen. Für Studenten, Schüler und Heinefans wird sie unentbehrlich sein, denn mit Geschick hat Kortländer alles "nur" Wissenschaftliche klein und mit genauer Werkkenntnis alles Wichtige groß gehalten. So mündet sein ausgefeiltes Porträt des größten deutschen politischen Dichters des 19. Jahrhunderts in dem einzig gültigen Imperativ: Heine lesen!
Forum Vormärz - Jahrbuch 2003

Der Widerspruch aus direkter, politischer Attacke und höchstem Kunstanspruch durchzieht das gesamte Heine'sche Werk, Kortländer skizziert das sehr anschaulich und feinfühlig. Vor dem Hintergrund dieser zugrunde liegenden Schaffensmaxime zeigt er Heines Dichtung in ihrer historisch-zeitlichen Einbettung.

Als stellvertretender Leiter des Heine-Instituts und Mitarbeiter der großen Düsseldorfer Werkausgabe ist Kortländer mit dem Nachlass wohlvertraut. Er vermag so eine Vielzahl von Detailinformationen etwa über die ökonomischen Rahmenbedingungen zu liefern, Heines Verhandlungen mit seinen Verlegern, oder über die erbitterten publizistischen Auseinandersetzungen mit damaligen Kritikern. Die verschiedenen Versionen und Bearbeitungsschritte der Manuskripte werden ebenso schlüssig eingebracht, wie Heines Kommentare und Selbsteinschätzungen. Alles in allem eine grundsolide Übersichtsdarstellung zu Heines Gesamtwerk, Biografie und historischem Umfeld. Obwohl Kortländers Arbeit durch ihren ansprechenden Stil sehr geeignet erscheint, auch Laien und Studierenden einen Zugang zu Heines Weltsicht zu ermöglichen, gibt sie gleichermaßen den momentanen Stand der Heine-Forschung wieder.
Deutschlandfunk
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit Zustimmung widmet sich Walter Hinck dieser Einführung in Leben und Werk Heinrich Heines. In seiner kurzen Kritik betont er angetan, wie "kundig und nüchtern" der Herausgeber die wichtigsten Eckdaten im Leben des Schriftstellers zusammenfasst. Gerade angesichts der Flut der Heine-Forschungsliteratur begrüßt der Rezensent diese Darstellung, die die Ergebnisse der Forschung berücksichtigt, und empfiehlt sie ohne Einschränkung allen Studenten wie auch dem interessierten Laien.

© Perlentaucher Medien GmbH