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"I want to be myself and not the son." Dieser, nicht zufällig in einer Fremdsprache formulierte Satz Golo Manns charakterisiert das Verhältnis des Sohnes zu seinem Vater. Zentrale Themen des Briefwechsels zwischen Marcel Reich-Ranicki und Golo Mann sind die Literatur und der Einfluss des übermächtigen Vaters Thomas Mann. Mit großer Offenheit diskutiert Reich-Ranicki über eines seiner Lieblingsthemen. Golo Mann antwortet detailliert, schreibt u.a. über das Verhältnis der Geschwister untereinander und über die innere Balance der Familie Mann.

Produktbeschreibung
"I want to be myself and not the son." Dieser, nicht zufällig in einer Fremdsprache formulierte Satz Golo Manns charakterisiert das Verhältnis des Sohnes zu seinem Vater. Zentrale Themen des Briefwechsels zwischen Marcel Reich-Ranicki und Golo Mann sind die Literatur und der Einfluss des übermächtigen Vaters Thomas Mann. Mit großer Offenheit diskutiert Reich-Ranicki über eines seiner Lieblingsthemen. Golo Mann antwortet detailliert, schreibt u.a. über das Verhältnis der Geschwister untereinander und über die innere Balance der Familie Mann.
Autorenporträt
Angelus Gottfried Mann, gen. Golo, geb. am 27.3.1909 nach Erika und Klaus Mann als drittes Kind von Thomas Mann und seiner Frau Katia geb. Pringsheim in München. Von 1927-32 studierte er Philosophie und Geschichte in München, Berlin und Heidelberg und promovierte bei Karl Jaspers über Hegel. 1933 folgte er seiner Familie in die Emigration, zunächst in die Schweiz, anschließend nach Frankreich. Golo Mann arbeitete anfangs als Lektor für deutsche Literatur und Geschichte an der Ecole Normale Superieure in St. Cloud. Anschließend wurde er Dozent an der Universität Rennes. Von 1937-40 arbeitete er als Redakteur bei der Zeitschrift 'Maß und Wert' in Zürich. 1940 gelang ihm zusammen mit seinem Onkel Heinrich Mann die Flucht über die Pyrenäen nach Spanien und weiter in die USA. Dort lehrte er von 1942-58 als Professor für Geschichte an verschiedenen Universitäten.
958 kehrte er nach Europa zurück, wo er sich in Kilchberg bei Zürich, dem letzten Aufenthaltsort seiner Eltern, niederließ. 1960 übernahm Mann den Lehrstuhl für Politische Wissenschaften an der Universität Stuttgart. Aus gesundheitlichen Gründen legte er das Amt 1964 nieder. Ab 1964 widmete sich Golo Mann seinen Publikationen, in denen er vor allem als literarischer Historiker hervortrat. In den großen Debatten der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit ergriff er immer wieder das Wort. So setzte er sich Anfang der 70er Jahre in der Debatte um die Ostpolitik für die Friedenspolitik von Bundeskanzler Willy Brandt ein und bezeichnet den Terrorismus als 'neue Art von Bürgerkrieg'. Mitte der 80er Jahre plädierte Mann im Historiker-Streit für die Sichtweise der historischen Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Verbrechen. 1965 wurde er mit dem Mannheimer Schillerpreis ausgezeichnet. Seit 1967 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1968 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 1974 bekam Mann als Nachfolger von Günter Gaus seine eigene Fernsehsendung unter dem Titel 'Golo Mann im Gespräch mit . . .'. Am 7.4.1994 starb Golo Mann unverheiratet in Leverkusen.
Weitere Auszeichnungen: Literaturpreis der deutschen Freimaurer (1972), Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main (1985), Bodensee-Literaturpreis (1987).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Günter Ohnemus findet den Titel des Buches "etwas irreführend", weil unzutreffend. Denn selten werde hier über Literatur geredet, und schon gar nicht enthusiastisch. Dafür macht der Rezensent zwei andere Schwerpunkte aus: Zum einen hebt er hervor, wie sehr Reich-Ranicki (über den Ohnemus nicht nur Schmeichelhaftes berichtet) immer wieder Golo Mann als Autor für die FAZ umworben und ihn zum Schreiben motiviert hat. Zum anderen stehe - wer hätte dies gedacht? - in diesem Briefwechsel das schwierige Verhältnis Golo Manns zu seinem Vater Thomas im Vordergrund. Golo Mann verteidigt ihn (z. B. seinen Antisemitismus), er hasst ihn (hat ihm gar den Tod gewünscht) und findet: `Mich erwähnt nie jemand`. Reich-Ranicki hingegen "macht das Visier an keiner Stelle auf", findet Ohnemus, der dennoch zu dem Schluss kommt, dass Mann sich bei Reich-Ranicki - zumindest was den Briefwechsel betrifft - "geborgen gefühlt" hat. Ohnemus weist darüber hinaus darauf hin, dass neben dem Briefwechsel auch zahlreiche Gedichtinterpretationen Manns für die "Frankfurter Anthologie", Aufsätze von ihm und auch drei Beiträge von Reich-Ranicki über den Autor abgedruckt wurden.

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