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Ein makelloser Sommerabend, eine Villa, versteckt im Grünen, vor den Toren Roms, eine glückliche Familie beim Abendessen. Leo Pontecorvo, ein 48jähriger Kinderonkologe von internationalem Ruf, seine Frau Rachel und die beiden Söhne Filippo und Samuel, die sich in der exaltierten Phase ihrer Pubertät befinden. Da bricht durch eine beiläufige Fernsehmeldung die Katastrophe über sie herein: Leo wird beschuldigt, mit der kleinen Camilla, der Freundin seines Sohnes Samuel, anzügliche Briefe gewechselt zu haben. Eine absurde Anklage. Doch Leo Pontecorvo wehrt sich keineswegs. In Sekundenschnelle von…mehr

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Produktbeschreibung
Ein makelloser Sommerabend, eine Villa, versteckt im Grünen, vor den Toren Roms, eine glückliche Familie beim Abendessen. Leo Pontecorvo, ein 48jähriger Kinderonkologe von internationalem Ruf, seine Frau Rachel und die beiden Söhne Filippo und Samuel, die sich in der exaltierten Phase ihrer Pubertät befinden. Da bricht durch eine beiläufige Fernsehmeldung die Katastrophe über sie herein: Leo wird beschuldigt, mit der kleinen Camilla, der Freundin seines Sohnes Samuel, anzügliche Briefe gewechselt zu haben. Eine absurde Anklage. Doch Leo Pontecorvo wehrt sich keineswegs. In Sekundenschnelle von seiner privilegierten Position in die Opferrolle gedrängt, den Anfeindungen von Freunden wie Feinden ausgesetzt, gleitet er immer tiefer in das Inferno einer fatalen Selbstisolation hinein.
Dieser Roman ist ein Familienkrimi, eine unheimliche, schmerzliche und surreale Familiensaga, furios erzählt und meisterlich in der psychologischen Durchdringung seiner Figuren.
Autorenporträt
Alessandro Piperno, geboren 1972 in Rom, gehört zu den meistausgezeichneten Autoren seiner Generation. Für seinen Debütroman 'Mit bösen Absichten' erhielt er gleich zwei bedeutende Preise, den Premio Viareggio und den Premio Campiello. Sein zweiter Roman 'Die Verfolgung' wurde mit dem Prix du meilleur livre étranger ausgezeichnet. 'Hier sind die Unzertrennlichen' erhielt 2012 den Premio Strega, die höchste literarische Auszeichnung Italiens. Alessandro Piperno lebt in Rom. Zuletzt erschien auf Deutsch 'Die Verfolgung', Frankfurt 2012.

Ulrich Hartmann wurde 1953 geboren, studierte in Heidelberg und war als freier Übersetzer und Lektor tätig.Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören neben anderen Niccolò Ammaniti, Roberto Begnini und Sandro Veronesi. Ulrich Hartmann starb 2012 in Freiburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Etwas zu berechnend erscheint Maike Albath dieser im Original bereits 2010 erschienene Roman von Alessandro Piperno. Dass der Autor gern gnadenlos gesellschaftliche Selbstgewissheiten attackiert, weiß Albath. Die Geschichte eines Absturzes aus den Höhen der römischen Gesllschaft in ein Souterrain, veranlasst durch eine Lolita-Story, findet Albath auch soziologisch gut beobachtet und in das Panorama der Craxi-Jahre gefasst. Die Rasanz des Textes, sein stimmiger Rhythmus und die plausible Konstruktion werden jedoch vom Autor zumindest gegen Ende des als erster Teil einer Familienfortsetzungsgeschichte konzipierten Buches durch überflüssiges Aufblähen der Geschehnisse ausgebremst, meint die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2013

Willkommen in der Ehe, dieser liebevollen Alltagshölle

Alessandro Piperno hat die wichtigsten italienischen Literaturpreise erhalten und gilt als zentraler Autor seiner Generation. Sein neuer Roman "Die Verfolgung" trägt einen Skandal vor sich her.

Manchmal führt eine Geschichte vor, welche Wirkung der Autor ihr wünscht: Eine "Bombe" ist es, die am 13. Juli 1986 im Leben des Helden Leo Pontecorvo einschlägt, und eine Bombe soll "Die Verfolgung. Im Feuer der Erinnerungen" für den Leser sein. Willen zum Skandal hatte Alessandro Piperno bereits im Titel seines Erstlings - "Mit bösen Absichten" (2005) - verkündet. Wie schafft man einen Skandal? Mit Sex. Leo wird erst der Liaison mit, später der versuchten Vergewaltigung von einer Zwölfjährigen beschuldigt. Die Anklage, erhoben von Camilla, der Freundin seines Sohns, wird in Presse und Fernsehen ausgewalzt; Piperno schildert eine mediale Hinrichtung. Insofern zeigt der Roman zugleich das Negativ des Erwünschten: Aufmerksamkeit, ja bitte, Ärger, nein danke.

Das klingt nach Werbemasche, ist aber mehr. Piperno, 1972 in Rom geboren, hat nicht nur Erfolg beim Publikum, sondern mit dem Premio Campiello für "Mit bösen Absichten" und dem Premio Strega für den dritten Roman "Inseparabili" zudem die wichtigsten italienischen Literaturpreise erhalten; er gilt als zentraler Autor seiner Generation. Auch ist sein Beruf Warnung genug: Der Romancier lehrt französische Literatur, ist Proust-Experte - der Untertitel "Im Feuer der Erinnerungen" ist kein Zufall. Tatsächlich ist der schicksalhafte Tag, an dem die 20-Uhr-Nachrichten Leos bisheriges Leben beenden, nur Auslöser einer Rekonstruktion der vergangenen und unwiederbringlich verlorenen Zeit.

Nach der medialen Explosion zieht Leo sich ins Souterrain seiner Villa im römischen Nobelvorort Olgiata zurück, wo er in Scham und Schande schmort. Der Roman holt in vier Abschnitten die Geschichte des Ehepaars Pontecorvo nach, berichtet die Vorgeschichte des Skandals, beschreibt Verhaftung und Verhör, um mit Leos Niedergang in Freiheit zu enden. Hintergrund ist die Geschichte des bürgerlichen Judentums im Italien der Nachkriegszeit, dem Leo und Rachel angehören. Piperno betont die Parallele von Zeit- und Familienpanorama, da er den Roman als Teil eins von dreien anlegt: Teil zwei, "Inseparabili" ("Unzertrennlich"), handelt von den zwei Söhnen.

Ihre Eltern repräsentieren Gegensätze. Leo, achtundvierzig Jahre alt, ist in behüteten, großbürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen. Der attraktive Mann, dessen Lippen - "sinnlich, ironisch, schmollend" - die Paarung von gutem Aussehen und scharfem Intellekt resümieren, ist die Karriereleiter hinaufgefallen: Als Pionier der Kinderonkologie ist er erfolgreich, wohlhabend und durch seine Zeitungskolumne bekannt; sein Leben bewegt sich zwischen Klinik und Villa, Rom und der Schweiz. Es ist ein Spiel: "Meinst du, es kommt mal der Tag, an dem du keinen Spaß mehr machst?", wirft Rachel ihm vor. Ihr Hintergrund - eine kleinbürgerliche Familie, die nicht einfach vor den Nationalsozialisten in die Schweiz fliehen konnte - ist vom Ernst des Lebens und des Glaubens bestimmt. Im ehelichen Kleinkrieg schlagen sich "auf parodistische Art und Weise" die Differenzen zwischen Groß- und Kleinbürgertum, laizistischem und religiösem Judentum nieder. Das klingt konzeptlastig, aber Piperno verleiht dem Paar Leben: eine liebevolle Alltagshölle - eine alltägliche Ehe.

Für sich genommen überzeugt Leo weniger, ob menschlich oder als Figur. Er ist ambivalent: Einerseits betört seine sprezzatura im Kontrast mit der verbissenen Ängstlichkeit seiner Frau. Andererseits ist er seinen Neurosen blind ergeben: Piperno entwirft seinen Protagonisten als italienischen Woody Allen. Seine sorglose Lebensunfähigkeit zeigt sich schon vor dem Skandal, als er sich über den Tisch ziehen lässt; sie nervt spätestens, als das "Gör" Camilla ihm dem Hof macht und er die Brisanz von Liebesbriefen Minderjähriger in seinen Unterhosen nicht begreifen will. Auch die Lähmung des gefallenen Glückskinds ist schwer erträglich: "Er ist nicht zum Groll erzogen. Er ist nicht ausgerüstet für diese Art von Aggressivität, ist unfähig zum Krieg." Leos "Gabe" wird zum "Makel", die Flucht ins Souterrain zur römischen Version von Kafkas "Verwandlung" - eine Referenz, die wegen der Erforschung der Scham in beiden Texten evident ist. Dass Pontecorvo je nach Etymologie nicht nur auf einen Ort im Latium, sondern auch auf die Straßburger Rabenbrücke, einen mittelalterlichen Hinrichtungsort, anspielt, mag hingegen Zufall sein.

Trotz der Bezüge und eines entlarvenden Stils überzeugt der Roman nicht durchweg. Dabei meidet Piperno frühere Fehler: "Mit bösen Absichten" startete fulminant und zerfaserte dann. "Die Verfolgung" ist konsequenter komponiert - dennoch tritt Ermüdung ein, als klarwird, dass nach dem hysterischen Anfang nur Demütigung, Erinnern und Verwahrlosen folgen, auf 450 langen Seiten. Beide Romane tragen den Skandal vor sich her, geben ihm zum Glück nicht nach, machen jedoch auch nichts Rechtes draus. In "Die Verfolgung" liegt das womöglich an Pipernos Haltung: Lange lässt er offen, was an Camillas Vorwürfen dran ist, bevor klarwird, dass sie eine "frühreife Manipulatorin" ist. Da Autor und Held zu einigem in der Lage sind, ist zwischenzeitlich vorstellbar, dass Leo sich zu Unerhörtem hat hinreißen lassen. Piperno zeigt dem Leser seine Skandalsucht, flirtet zugleich aber selbst mit dem Abgrund: Der potentielle Missetäter erweckt am Anfang Mitgefühl. Ob das eine geschickte Entlarvung von Lesererwartung oder eine perfide Ausnutzung dieser ist - das muss der Einzelne entscheiden. Fazit: Piperno traut man zukünftig alles zu. Aber es bleibt zu hoffen, dass er konstruiert, konzentriert - und mal einen Skandal auslässt.

NIKLAS BENDER

Alessandro

Piperno: "Die

Verfolgung. Im Feuer der Erinnerungen". Roman.

Aus dem Italienischen von Ulrich Hartmann. Illustrationen Werther Dell'Edera. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013. 448 S., geb., 22,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.02.2014

Im Souterrain des Lebens
Der römische Autor Alessandro Piperno erzählt von einem angesehenen Bürger, den ein Missbrauchsvorwurf zu Fall bringt
Alessandro Piperno schwelgt gern. Der römische Schriftsteller, Jahrgang 1972, aus einer jüdisch-katholischen Familie gebürtig, im Brotberuf Universitätsdozent für französische Literatur, Proustspezialist und seit seinem Debüt „Mit bösen Absichten“ mit unzähligen Preisen bedacht, hat eine Schwäche für opulente Tableaus. Er versteht sich auf die Schilderung von Interieurs, hat ein Händchen für Figurenzeichnung und demontiert seine Helden mithilfe einer geschickt eingesetzten Ironie. Kurzum, er vertritt einen saftigen Realismus, der ihm nur manchmal ein bisschen aus dem Ruder läuft – und zwar immer dann, wenn er allzu viel Gefallen findet an der eigenen Virtuosität.
  Für den Auftakt seines im Original im Jahr 2010 erschienenen Romans „Die Verfolgung“ gilt das allerdings nicht; da stimmen Rhythmus und Konstruktion. Das dickleibige Buch, als erster Teil einer zweibändigen Familiengeschichte konzipiert, beginnt mit einem spektakulären Absturz. Der erfolgsverwöhnte Patriarch Leo Pontecorvo, international geschätzter Kinderonkologe, Vater zweier Söhne, getreuer Ehemann, von seinen Studenten verehrter Universitätsprofessor, schämt sich plötzlich, je geboren worden zu sein. Gerade noch hatte sich der windschnittige Endvierziger neben seine Frau Rachel an den Designer-Esstisch gesetzt und den Quengeleien seiner Kinder gelauscht, als die Abendnachrichten ein Foto von ihm einblenden und Ungeheuerliches verkünden. Der berühmte Mann habe mit der zwölfjährigen Freundin seines zweitgeborenen Sohnes Samuel unzüchtige Briefe ausgetauscht. Leo Pontecorvo dreht sich auf dem Absatz um, steigt ins Souterrain seiner hypermodernen Villa hinab und ward nicht mehr gesehen.
  Gleich auf den ersten Seiten lotet Alessandro Piperno die Fallhöhe seines Protagonisten aus und schürt die Neugierde: Wie kann ein Siegertyp so abstürzen? Genussvoll der Autor lässt seinen Erzähler in lässig mäandrierenden Satzketten das Milieu im römischen Reichenghetto Olgiata ausmalen und die Vorgeschichte auffächern. Die Sache trägt sich im Sommer 1986 zu. „Unser Mann“, so nennt der Erzähler jovial den abstürzenden Pontecorvo, der auf den Fernsehbildern gar nicht gut ausgesehen habe, obwohl er mit seinen halblangen Locken und der groß gewachsenen Gestalt doch sonst immer eine so glänzende Figur mache. Er sei schließlich bestens mit ihm bekannt und wisse, wovon er spreche, beteuert unser Gewährsmann und Erzähler. Es folgt ein ganzseitiges Bild, ein Schwarz-Weiß-Panel in Comic-Manier. Solche Zeichnungen tauchen mehrfach im Romans auf und werden auch Leo Pontecorvo in dem unterirdischen Versteck zugespielt, in das er sich geflüchtet hat.
  Die Bilder, die von dem comicsüchtigen älteren Sohn Filippo stammen könnten, illustrieren Schlüsselmomente: Man sieht die verwaiste Villa der Familie hinter einer Mauer daliegen, einen Unterarm des verstoßenen Arztes in seinem Versteck, einen Ausschnitt des erstarrten Oberkörpers Pontecorvos, wie er fassungslos eine Slipeinlage auf dem Badezimmerfensterbrett der Ferienwohnung anstarrt.
  Der joviale Erzähler, der mehrfach in ein imaginäres Zwiegespräch mit dem Helden tritt, nimmt eine entscheidende Pointe gleich zu Beginn vorweg: Leo Pontecorvo wird an der Verstoßung aus seiner bürgerlichen Existenz zugrunde gehen. Doch zum Märtyrer reicht es nicht. Der bewunderte Mediziner entpuppt sich als klägliche Gestalt – und als feiger Hund. Er hat zwar nichts verbrochen, was justitiabel wäre, sondern lediglich Grenzverletzungen falsch eingeschätzt. Aber gerade weil vor allem Phantasien im Spiel sind, gewinnt der Roman an Fahrt. Die Familie fuhr in den Skiurlaub und nahm gegen den Willen der Mutter Rachel die kleine Camilla, die Freundin des dreizehnjährigen Samuel, mit. Sie begann, für Samuels Vater zu schwärmen, und als ihr Leo eines Abends bei einem Asthmaanfall zu Hilfe kommt, inszeniert sie ihre Intrige mit der Damenbinde. Parallel dazu legt sie Leo ein wohlerzogenes Dankesbriefchen zwischen seine Unterhosen. Statt Camilla zur Rede zu stellen oder seine Frau einzuweihen, antwortet Leo ihr, woraufhin sich das Mädchen in die Rolle der geheimen Geliebten hineinsteigert und ihn fortan mit glühenden Liebesbriefen bombardiert. Tatsächlich vorgefallen ist aber nichts.
  Piperno geht es um die Interaktion zweier Psychopathologien: Das ebenso bedürftige wie raffinierte Mädchen auf der einen Seite, der sich geschmeichelt fühlende, eitle Erwachsene auf der anderen. Gleichzeitig liefert Piperno eine kleine soziologische Studie der Achtzigerjahre, der Ära eines selbstvergessenen Hedonismus unter dem korrupten Ministerpräsidenten Bettino Craxi. Der grundehrliche Leo interessiert sich schlichtweg nicht für Unregelmäßigkeiten im Verwaltungsapparat seines Krankenhauses. Doch genau diese konfliktscheue Haltung, kombiniert mit den vermeintlichen Enthüllungen über die Verbindung mit der Minderjährigen, wird dem Arzt zum Verhängnis. Auf die Anschuldigungen reagiert er mit Apathie, und hieran macht der Erzähler seine zweite Diagnose fest: Pontecorvo sei eben immer noch das gehätschelte Söhnchen einer jüdischen Mame und habe nie gelernt, vernünftig zu kämpfen. Erst nach Monaten wendet er sich an einen alten Schulfreund und gefürchteten Strafverteidiger, der ihn raushauen soll. Aber da ist es längst zu spät.
  Ein Sittenbild der Achtzigerjahre, jüdisches Leben zwischen Religion und Agnostik, das Psychogramm eines Feiglings, die Genese einer Verleumdung – vor allem die ersten zwei Drittel des Romans haben viel Schwung, schildern spannungsreich die Mechanismen der Medienkampagne. Aber gegen Ende bläht Piperno die Geschehnisse allzu sehr auf. Seitenlang walzt er die Eigenarten der Kinder aus, den flamboyanten Hintergrund Leo Pontecorvos und das stabilere Wertesystem von Rachels kleinbürgerlicher Herkunftsfamilie.
  Und noch ein Mangel kommt zum Vorschein. Piperno stellt seit jeher genussvoll sexuelle Perversionen aus: In seinem Debüt war es ein Damenstrumpfhosenfetischist, hier nun unterliegt ein ausgewachsener Mann den Übergriffen eines zwölfjährigen manipulativen Luders und masturbiert auf dem Höhepunkt der Ausgrenzung im Kleiderschrank der Ehefrau.
  Es geht Piperno zweifellos um die Gnadenlosigkeit einer selbstgewissen Political Correctness. Sein Buch ist vor den Enthüllungen vieler Missbrauchsfälle in Italien entstanden. Und doch spürt man die Berechnung, das heikle Thema möglichst grell auszureizen.
MAIKE ALBATH
Alessandro Piperno: Die Verfolgung. Aus dem Italienischen von Ulrich Hartmann. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2013. 443 Seiten, 22,99 Euro.
En passant liefert Piperno eine
kleine soziologische Studie zum
Hedonismus der 1980er-Jahre
  
  
Alessandro Piperno, geboren 1972 in Rom, hat sich in Italien als scharfzüngiger literarischer Porträtist des jüdischen Bürgertums einen Namen gemacht.
Foto: S. Fischer Verlag
„Die enge Treppe hinunter ins Souterrain“: eine der Illustrationen von Werther Dell’Edera zu Pipernos Roman.
Foto: S. Fischer Verlag
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Piperno hat sich ein prima Setting für seinen Roman gebaut und lässt seinen tragischen Helden mit Karacho in die Hölle fahren. [...] Ein böser Roman: provokant. Stephan Draf Stern 20130808