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Nimmt man alle ausgestreuten 288 Geschichtensplitter, aus denen der Roman besteht als Einheit, so setzen sie sich zu einer schillernden Gesamtschau einer mexikanischen Kleinstadt mit ihrer historischen und sozialen Dimension, mit ihrer überbordenden Oralität, zusammen. Es sind Geschichten vom Erdbeben, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, Liebesgeschichten, vom Pfarrer, den Prostituierten, von individuellen und kollektiven Erfahrungen, und um dies alles spannt sich die offizielle, geduldete oder sanktionierte Religiosität der Bewohner.Juan José Arreola ist mit "Der Jahrmarkt"…mehr

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Produktbeschreibung
Nimmt man alle ausgestreuten 288 Geschichtensplitter, aus denen der Roman besteht als Einheit, so setzen sie sich zu einer schillernden Gesamtschau einer mexikanischen Kleinstadt mit ihrer historischen und sozialen Dimension, mit ihrer überbordenden Oralität, zusammen. Es sind Geschichten vom Erdbeben, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, Liebesgeschichten, vom Pfarrer, den Prostituierten, von individuellen und kollektiven Erfahrungen, und um dies alles spannt sich die offizielle, geduldete oder sanktionierte Religiosität der Bewohner.Juan José Arreola ist mit "Der Jahrmarkt" gelungen, ein ganz lokales Thema zu behandeln und es gleichzeitig über seine Form auf ein kosmopolitisches Niveau zu heben.
Autorenporträt
Juan José Arreola wurde 1918 in Zapotlán el Grande, offiziell Ciudad Guzman, im mexikanischen Bundesstaat Jalisco geboren. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, wollte er zunächst Schauspieler werden und fand im Theatermacher Louis Jouvet seinen Mentor, der ihn im Jahr 1945 nach Paris brachte. Nach seiner Rückkehr nach Mexiko war Arreola als Herausgeber wichtiger literarischer Werke beim Verlag Fondo de Cultura Económica tätig. Parallel dazu entstanden erste literarische Veröffentlichungen, vor allem Kurzgeschichten. Juan José Arreola gilt als Universalist in der mexikanischen Literaturgeschichte, er selbst gab Autoren wie Marcel Schwob, Giovanni Papini oder Leonid Andrejew als einflussreich für seinen literarischen Werdegang an. Neben seinen Kurzgeschichten, die auf Deutsch unter demTitel "Confabularium" erschienen sind, ist "Jahrmarkt" (1963) sein einziger Roman, den einige Personen aus Zapotlán el Grande - die Provinzhauptstadt, in der der Roman spielt - im Vorhof der Kirche

verbrennen wollten.Juan José Arreola ist ein Fixstern der mexikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er stammte wie Juan Rulfo aus der selben Region im Süden Jaliscos und war ein bedeutender Förderer späterer Talente der mexikanischen Erzählkunst wie zum Beispiel José Emilio Pacheco, Elena Poniatewska oder José Agustín.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Kersten Knipp wirft sich hinein in das Stimmengewirr eines Jahrmarkts, ach was, eines ganzes mexikanischen Dorfes in Juan Jose Arreolas Roman (Roman? Knipp weiß nicht recht). Dass der Autor weder Scheu vor großen Figuren noch vor Sprechblasen hat, merkt er schnell. Neben den Konquistadoren, den Missionaren und Priestern regiert das Wort, besser: die Redensart, wie sie das postkolumbianische Zeitalter en masse hervorgebracht hat. Der Autor sammelt sie und spießt sie auf, laut Knipp mit viel Vertrauen in die dissonanten Stimmen. Das Abbild seines Volkes liefert er locker mit, wie Knipp lobt, formvollendet, auch in der Übertragung durch Georg Oswald.

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