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Weihnachten 1985. Robert, erst sechzehn Jahre alt, ist tot. Seine Leiche hat man im Teich gefunden, in der Nähe des Kraftwerks von Oxfordshire, einer der typischen Kleinstädte im Nirgendwo. Hier passiert nie etwas, einfach nichts. Auch Roberts gewaltsamer Tod ist eher ein Unfall, eine unselige Verkettung von Wünschen, Sehnsüchten, Hoffnungen auf ein anderes Leben und der Angst vor Verlust. Wie es dazu kommen konnte, davon erzählt Bethan Roberts in "Stille Wasser" mit einer betörend schlichten, poetischen Sprache, in der die Drohung eines unvermeidlich tragischen Endes immer gegenwärtig ist.Da…mehr

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Produktbeschreibung
Weihnachten 1985. Robert, erst sechzehn Jahre alt, ist tot. Seine Leiche hat man im Teich gefunden, in der Nähe des Kraftwerks von Oxfordshire, einer der typischen Kleinstädte im Nirgendwo. Hier passiert nie etwas, einfach nichts. Auch Roberts gewaltsamer Tod ist eher ein Unfall, eine unselige Verkettung von Wünschen, Sehnsüchten, Hoffnungen auf ein anderes Leben und der Angst vor Verlust. Wie es dazu kommen konnte, davon erzählt Bethan Roberts in "Stille Wasser" mit einer betörend schlichten, poetischen Sprache, in der die Drohung eines unvermeidlich tragischen Endes immer gegenwärtig ist.Da sind Robs Eltern, Howard und Kathryn. Howard, der gefangen ist im Zwang der Konventionen, auf die er auch Frau und Sohn verpflichten will. Kathryn, die den Verlust ihres ersten Mannes nie verwunden hat und versucht, das verpasste eigene Glück für ihren Sohn zu bewahren. Da ist Joanna, Robs schöne Klassenkameradin, die ihre sexuelle Wirkung an dem geistig zurückgebliebenen Shane ausprobiert, obwohl ihr Interesse Rob gilt. Dem klugen und selbstbewussten Rob, der nur weg will aus diesen beengten Verhältnissen, genauso wie sie. Es sind die kleinen Gesten, die ungesagten Worte, die Bethan Roberts so meisterhaft in Szene setzt, dass wir diesen Roman lesen wie einen Psychothriller, dessen Geheimnis die unerfüllte Sehnsucht nach Leben ist.LESEPROBE:Seit dem Abend, an dem er verschwand, behält sie ihre Hände bei sich. Keine Finger, die sich mir nähern, wenn wir nebeneinander liegen, ohne zu schlafen. Vermutlich kreisen ihre Gedanken genau wie meine immer wieder um den Moment, als die Polizistin durch unser Gartentor trat, es sorgfältig wieder schloss und auf dem Weg zu unserer Haustüre ihre Mütze abnahm. Da wussten wir, dass man seine Leiche gefunden hatte.
Autorenporträt
Roberts, Bethan§Bethan Roberts, geboren in Oxford, hat als Autorin und Produktionsassistentin beim Fernsehen gearbeitet und Creative Writing an der Chichester Universität und dem Goldsmith College unterrichtet. Sie lebt mit ihrer Familie in Brighton. Ihre Romane Stille Wasser (2008), Köchin für einen Sommer (2009) und Der Liebhaber meines Mannes (2013) wurden von der Kritik hochgelobt. Für ihren neuen Roman hat sie den renommierten Jerwood Fiction Uncovered Prize erhalten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Besonders die stringente Komposition mitsamt gekonnten Perspektivwechseln hat Carola Ebeling an "Stille Wasser", dem Debütroman der jungen britischen Autorin Bethan Roberts, beeindruckt. In einem an die Struktur Shakespeare'scher Tragödien angelehnten Aufbau lässt Roberts die in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angesiedelte Familiengeschichte von Howard, seiner Frau Kathryn und ihrem schwulen Sohn Robert ihren Lauf nehmen. Einem ersten Teil, der aus der Perspektive Howards die frühen Jahre der Familie erzählt, setzt die Autorin mit einem zweiten Teil, der aus der Perspektive von Roberts Klassenkameradin Joanna erzählt wird, einen ganz neuen Erzählstrang entgegen, berichtet Ebeling fasziniert. Im dritten Abschnitt, der auf die Katastrophe von Roberts Tod hinausläuft, wird schließlich abwechselnd aus Howards und aus Joannas Perspektive erzählt. Nicht nur die Konstruktion, sondern auch Bethan Roberts' Zugang zum Innenleben ihrer Figuren, das sie plastisch zu schildern versteht, lobt Carola Ebeling, in der dieser Erstlingsroman eine beeindruckte Rezensentin gefunden hat.

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