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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Rezensent Tilman Spreckelsen sprüht Christoph Martin Wielands "Klelia und Sinibald", zuerst 1783 in Wielands Zeitschrift "Teutscher Merkur" erschienen, geradezu von Witz, Grazie, metrischer Raffinesse, Anspielungsreichtum und Wortschöpfungen. Nun hat Jan Philipp Reemtsma das Versepos ungekürzt auf drei CDs gelesen. Eine Aufgabe, für die er nach Spreckelsens Ansicht doppelt prädestiniert ist: als geübter Rezitator, der bereits einen Großteil von Arno Schmidts Werken gelesen hat, und als Literaturwissenschaftler, der sich schon lange mit Wieland beschäftigt hat. Reemtsma bewältigt diese Aufgabe ausgesprochen gut: "Reemtsmas helle Stimme, oft leicht erhoben und am Ende einer Phrase weiterhin kaum abgesenkt", urteilt Spreckelsen, "stellt sich erkennbar den inhaltlichen und metrischen Anforderungen dieses Textes". Weit davon entfernt den Text einfach herunterzuleiern, setzt er für Spreckelsen Geschmack die Akzente durch Betonungen, Beschleunigungen oder Verlangsamen - allerdings gelegentlich "etwas übertrieben deutlich". Doch das Werk verliert in Reemtsmas Lesung nichts von seiner Leichtfüßigkeit, lobt Spreckelsen, sondern gewinne mit der Überführung ins gesprochene Wort eine Dimension hinzu.

© Perlentaucher Medien GmbH