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"Ich lehne es ab, mich von der Angst besiegen zu lassen." Boualem Sansal Schreiben ist seine Art zu kämpfen, dabei steht der Friedenspreisträger Boualem Sansal eigentlich für Dialog und Verständigung. Trotzdem warnt er eindringlich vor den Gefahren des Islamismus.In seinem Essay beschreibt der algerische Schriftsteller voller Leidenschaft, immer sachlich und ohne Vorurteile zu schüren, die prägenden Epochen des Islam und erläutert seine unterschiedlichen Strömungen. Er erklärt, warum der radikale Islam heute so an Boden gewinnt und nimmt dabei auch den Westen in die Verantwortung. Ein aufrüttelnder Appell zu Versöhnung und Vernunft.…mehr

Produktbeschreibung
"Ich lehne es ab, mich von der Angst besiegen zu lassen." Boualem Sansal Schreiben ist seine Art zu kämpfen, dabei steht der Friedenspreisträger Boualem Sansal eigentlich für Dialog und Verständigung. Trotzdem warnt er eindringlich vor den Gefahren des Islamismus.In seinem Essay beschreibt der algerische Schriftsteller voller Leidenschaft, immer sachlich und ohne Vorurteile zu schüren, die prägenden Epochen des Islam und erläutert seine unterschiedlichen Strömungen. Er erklärt, warum der radikale Islam heute so an Boden gewinnt und nimmt dabei auch den Westen in die Verantwortung. Ein aufrüttelnder Appell zu Versöhnung und Vernunft.
Autorenporträt
Boualem Sansal, Jg. 1949, ist Ingenieur und Ökonom und war bis zu seiner Entlassung im Frühjahr 2003 Direktor des algerischen Industrieministeriums. In Frankreich, wo Sansal für seine Romane vielfach ausgezeichnet wurde (u.a. Prix du Premier Roman, Prix Louis-Guilloux, Grand Prix RTL-Lire, Grand Prix du Roman de l'Académie française), gilt er als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller. Trotz der durch Angriffe auf die Regierung bedingten Gefährdung lebt Sansal noch immer in Algerien. Im Herbst 2011 wurde Boualem Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Zum Verständnis des Problems des Islamismus taugt dieser Essay von Boualem Sansal laut Joseph Croitoru leider nicht. Der Rezensent begegnet hier nur überholten Befürchtungen und Betrachtungen, die er freundlich als plakativ, weniger freundlich jedoch als verschwörungstheoretisch bezeichnen muss. Wenn Sansal den Islamismus etwa als weltweit agierenden Körper begreift und der arabischen Welt Passivität vorwirft, fragt sich Croitoru, ob der Autor die mannigfachen Gegenstimmen muslimischer Publizisten nicht hören will oder schlicht nicht kennt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2013

Entzauberte Islamisten

Boualem Sansal ist ein mutiger Zeitzeuge und sprachgewaltiger Kritiker der algerischen Zustände, der in den Bürgerkriegsjahren die blutige Auseinandersetzung zwischen Islamisten und Militär in seinem Land erlebte. Sein Essay enthält zwar ein informatives Kapitel, das Grundlagen der Islamwissenschaft vermittelt. Sansal beschreibt auch anschaulich, wie sich die Islamisten und ihre Ideologie in den arabischen Gesellschaften verankerten. Doch selbst wenn er ausdrücklich darauf hinweist, weder eine wissenschaftliche Studie noch ein investigatives Sachbuch geschrieben zu haben, vermisst man die Tiefe des einen und die Schärfe des anderen. Es finden sich vielmehr allerlei Unschärfen - etwa wenn Sansal von einem Bündnis der Muslimbrüder mit Saudi-Arabien schreibt, geschmiedet im Rahmen eines weltumspannenden Plans wider die Verwestlichung der arabischen Länder. Die Wahrheit ist komplizierter: Das saudische Königshaus fürchtet die Ideologie der Muslimbrüder mehr als die Ideen aus dem Westen, weil sie eine größere Gefahr für ihr eigenes - ebenfalls islamisches - Legitimationsmodell darstellt. Wenn Sansal dann auch noch Al Qaida als das Werkzeug dieser angeblichen Allianz ausmacht, bewegt er sich nah an gängigen Verschwörungstheorien. Er stand, als er seinen Essay schrieb, offenbar stark unter dem Eindruck der Triumphe der ägyptischen Muslimbrüder und der Islamistenpartei Ennahda in Tunesien, welche diese nach den Revolten in ihren Ländern feierten. Inzwischen sind die Islamisten dort entzaubert - und Saudi-Arabien hat tüchtig mitgeholfen, die Muslimbrüder in Ägypten zu stürzen. (Boualem Sansal: "Allahs Narren". Wie der Islamismus die Welt erobert. Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe. Merlin Verlag, Gifkendorf 2013. 164 S., geb., 14,95 [Euro].) cheh.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.01.2014

Islamismus
und Faschismus
Boualem Sansals irritierender
Essay „Allahs Narren“
Bittere Enttäuschung über den Ausgang des arabischen Frühlings spricht aus dem Essay „Allahs Narren – wie der Islamismus die Welt erobert“ des algerischen Schriftstellers und Friedenspreisträgers des deutschen Buchhandels Boualem Sansal.
  Manche seiner Befürchtungen, etwa der „Beginn eines neuen Kalifats“, – so verständlich sie noch unter dem Eindruck der ersten Wahlerfolge islamistischer Parteien im arabischen Nordafrika gewesen sein mögen – sind nach dem Militärputsch in Ägypten und angesichts der andauernden Regierungskrise in Tunesien überholt.
  Andere seiner Betrachtungen wiederum sind so irritierend, dass sie auch nicht als Folge des algerischen Bürgerkriegstraumas zu entschuldigen wären. Ende 1991 nämlich hatte in Algerien das Militär eine Regierungsbildung durch die fundamentalistische „Islamische Heilsfront“ gewaltsam vereitelt, und als daraufhin ein Teil der anschließend massiv verfolgten Islamisten zu den Waffen griff, kosteten ihre Anschläge und die Gegengewalt der Regierung Abertausende das Leben. Auch wenn Sansal einräumt, dass der „radikale Islamismus“ im Land „militärisch besiegt“ ist, sieht er ihn dennoch auf dem Vormarsch.
  Für diese Einschätzung bleibt er den Beleg ebenso schuldig wie für seine plakative These, der algerische Islamismus sei Produkt eines „weltweiten Plans, den die Muslimbrüder und Saudi-Arabien ersonnen hatten, und der durch al-Qaida, eines ihrer Werkzeuge, in die Tat umgesetzt wurde“.
  Für Sansal steht außer Zweifel, dass zwischen der „Krake“ al-Qaida und den Muslimbrüdern „Querverbindungen“ bestehen: „dieselben Menschen, dieselben Ideen, dieselben Netzwerke, tausendfach miteinander verbunden“. Vergebens sucht man für seine Behauptung Beweise, der heutige Islamismus sei trotz aller inneren Rivalitäten ein global agierender „pulsierender Körper“, der die „ganze Welt“ islamisieren wolle. Dies ist nicht mehr nur Polemik, sondern gehört schon ins Reich der Verschwörungstheorien. Und so überrascht auch nicht, dass Sansal Islamismus mit Faschismus gleichsetzt, wobei er da offensichtlich zwischen reformorientierten demokratischen Akteuren und islamistischen Terroristen nicht unterscheiden will – für ihn ist alles ein „mörderischer Faschismus“, dessen Verzweigungen nun auch bis zu den Muslimen in Europa reichten.
  Gegenüber den Umtrieben der Islamisten verhielten sich, so der Pauschalvorwurf, die wenigen aufklärerischen Kräfte in der arabischen Welt viel zu passiv. Dass aber muslimische Publizisten schon seit Jahren der Argumentation des islamistischen Lagers entschieden entgegentreten, verschweigt Sansal. Zu einem besseren Verständnis des komplexen Phänomens Islamismus taugt sein Essay, der sich auch noch als eine Einführung in den Islam versteht, jedenfalls nicht.
JOSEPH CROITORU
  
Boualem Sansal: Allahs Narren. Wie der Islamismus die Welt erobert. Merlin Verlag, 2013. 165 S., 14,95 Euro.
Joseph Croitoru ist freier Historiker und Journalist. Von ihm erschien 2010 „Hamas. Auf dem Weg zum palästinensischen Gottesstaat“ (dtv).
Reformer oder Radikale: Sansal
sieht keinen großen Unterschied
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