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Mit seiner Betrachtung "Über die Freiheit des Wortes" (1869) tritt Cyprian Norwid vor ein Publikum polnischer Emigranten in Paris. Im Gegensatz zur Redefreiheit (la liberté de dire) hebt er die an den Schöpfungsgesetzen orientierte Selbstregulierung des Wortes hervor, das sich - in scheinbarer Kraftlosigkeit - über Korrumpierung des Geistes, Lüge und Verschwommenheiten hinweg - zum prägenden Bild der Wahrheit ausformen und einer Epoche die geistige Richtung vermitteln kann. Norwids Diktion - ein poetischer Fluss, durch Attacke, Panoramen, verblüffende Blicke und Ironie charakterisiert - galt…mehr

Produktbeschreibung
Mit seiner Betrachtung "Über die Freiheit des Wortes" (1869) tritt Cyprian Norwid vor ein Publikum polnischer Emigranten in Paris. Im Gegensatz zur Redefreiheit (la liberté de dire) hebt er die an den Schöpfungsgesetzen orientierte Selbstregulierung des Wortes hervor, das sich - in scheinbarer Kraftlosigkeit - über Korrumpierung des Geistes, Lüge und Verschwommenheiten hinweg - zum prägenden Bild der Wahrheit ausformen und einer Epoche die geistige Richtung vermitteln kann. Norwids Diktion - ein poetischer Fluss, durch Attacke, Panoramen, verblüffende Blicke und Ironie charakterisiert - galt den Auguren von Kunst und Poesie als Indiz für moderne Diktion wie bei Charles Baudelaire und Gérard de Nerval. Indessen: Norwids Werk erweist sich als ambivalente Einheit von geistiger Tradition und dringlichem Befreiungsschlag durch die poetischen Mittel. Seit seiner Wiederentdeckung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Norwid fester und maßgeblicher Bestandteil polnischer Geisteskultur.
Autorenporträt
Cyprian Norwid (1821-1883): geb. in Laskowo-Gluchy, Lyzeum in Warschau, 1840 Lyrikdebüt in der Zeitschrift Pismiennictwo Krajowe, Reisen nach Dresden, Venedig, Florenz, Rom und Berlin, Festnahme durch die preußische Polizei, Ausweisung, 1849-1852 Aufenth
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Schon der erste Satz der Kritik von Ulrich M. Schmid lässt den Leser stutzen: Cyprian Kamil Norwid sein ein "ganz großer Lyriker der Weltliteratur", erfahren wir. Bedauernd blickt man dann als Leser auf die leider sehr kurze Kritik, die Norwid gewidmet ist. Soviel erfährt man immerhin: Auch in Polen dauerte es eine ganze Weile, bis man ihn entdeckte. Erst zwanzig Jahre nach seinem Tod 1881 wurde er, der seinen Zeitgenossen als "Halbtalent" und Outcast galt, von den Modernisten entdeckt, die in Norwid einen Seelenverwandten erkannten. Der hier vorliegende Band beinhaltet sein zentrales Gedicht "Die Freiheit des Wortes" und kleinere Gedichte, die sich nicht nur mit der untergegangenen Romantik befassen, so Schmid, sondern auch mit vergleichsweise profanen Dingen wie der wirtschaftlichen Einschränkung der Kunst, Zensur, und der russischen Besatzungsmacht. Schmid hofft nachdrücklich, dass Norwid mit diesem Band auch bei uns bekannt wird.

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