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Die Sullivan-Schwestern haben ein Problem: Ihre reiche, tyrannische Großmutter fordert ein schriftliches Bekenntnis all ihrer Missetaten. Andernfalls will sie die gesamte Familie enterben. Also beichten die drei: Norrie hat sich in Robbie verliebt, der acht Jahre älter ist. Aber ist das denn so schlimm? Jane schreibt ein Blog über ihre schreckliche Familie. Aber was kann sie bitte für ihre bösen Vorfahren? Und Sassy glaubt, dass sie unsterblich ist. Schließlich wurde sie schon mehrmals vom Auto angefahren und nie ist ihr was passiert. Ist das jetzt Ketzerei? Drei energische, unerschrockene und…mehr

Produktbeschreibung
Die Sullivan-Schwestern haben ein Problem: Ihre reiche, tyrannische Großmutter fordert ein schriftliches Bekenntnis all ihrer Missetaten. Andernfalls will sie die gesamte Familie enterben.
Also beichten die drei: Norrie hat sich in Robbie verliebt, der acht Jahre älter ist. Aber ist das denn so schlimm? Jane schreibt ein Blog über ihre schreckliche Familie. Aber was kann sie bitte für ihre bösen Vorfahren? Und Sassy glaubt, dass sie unsterblich ist. Schließlich wurde sie schon mehrmals vom Auto angefahren und nie ist ihr was passiert. Ist das jetzt Ketzerei?
Drei energische, unerschrockene und ganz unterschiedliche junge Mädchen bekennen ihre kleinen Sünden, die vielleicht gar keine sind.
Autorenporträt
wurde in Baltimore geboren. Sie studierte Russische Literatur und verbrachte ein Jahr in Sankt Petersburg. Danach arbeitete sie in New York in einer Buchhandlung und in einem großen Verlag. Heute ist sie hauptberuflich Schriftstellerin. In ihrer Freizeit spielt sie Bassgitarre in einer Schriftstellerband.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.01.2013

Familienbande
Ironische Gesellschaftskomödie als Mädchenbuch
Dass das gute alte Mädchenbuch nicht totzukriegen ist, sich vielmehr chamäleonartig dem Geist der Zeiten anpasst und in immer neuem Gewand wieder aufersteht, ist kein Geheimnis. Lang war der Weg vom „Backfischroman“ über emanzipatorisch-realistische Volten des Genres im späten 20. Jahrhundert bis zu den Vampir-und Glamour-Phantasien, die gegenwärtig den Markt beherrschen. Aus den USA, dem Land der Nichtleser, kommt zurzeit erstaunlich viel Teenager-Literatur – aber es gibt eben auch dort eine Gesellschaft, in der Gedrucktes zwischen zwei Buchdeckeln noch zur Sozialisation gehört.
  In diesen Kreisen, in denen man sogar Dickens und Shakespeare im Repertoire hat und der Vater schon mal ein „erkenntnistheoretisches Rätsel“ als Einschlafhilfe empfiehlt, spielt Natalie Standifords Roman Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern. Es ist die feine Gesellschaft von Baltimore, Maryland, deren Usancen und Allüren die Autorin mit einem kräftigen Schuss Ironie, aber offensichtlich erfahrungsgesättigt schildert. Hier legt man noch Wert auf Traditionen und Konventionen und balanciert fröhlich am Abgrund der Dekadenz. So heißt es über Mutter Sullivan, die sich „Ginger“ nennen lässt, weil „Mum“ sie zu alt machen würde: „Grapefruits vorzuschneiden, war die größte Anstrengung, die sie das ganze Jahr über in der Küche unternahm. Es sei denn, man zählte mit, dass sie an Silvester den Kaviar aus der Dose auf einen silbernen Servierteller löffelte.“
  Unumschränkte Herrscherin über die Sullivan-Sippe ist die Großmutter, nur Almighty Lou genannt, auch deshalb, weil ihr Name nach dem Verschleiß von fünf Ehemännern zu unübersichtlich geworden ist. Diese steinreiche eiserne Lady verkündet an Heiligabend, sie habe ihren Sohn, den Kunsthistoriker Alphonse, samt Frau und sechs Kindern aus dem Testament gestrichen, da sie von einem Familienmitglied zutiefst gekränkt worden sei. Nur ein schriftliches Bekenntnis des Schuldigen könne daran etwas ändern. Der Familienrat beschließt, dass nur „eines der Mädchen“ die Oma beleidigt haben könne; die Brüder kommen kurioserweise nicht in Betracht. Aus den Geständnissen der Schwestern Norrie, Jane und Sassy besteht der Roman, und da es sich um drei sehr unterschiedliche Charaktere in verschiedenen Stadien der Loslösung vom Elternhaus handelt, ist mädchenkompatible Kurzweil garantiert.
  Dass das harmloseste Bekenntnis am Anfang steht, führt ein wenig in die Irre: Die Lovestory der 17-jährigen Norrie, die vom Debütantenball ausreißt, um mit dem Mittzwanziger Robbie nach New York durchzubrennen, ist in erster Linie ein hübsches Märchen. Schwarzhumorig-giftig wird es dagegen im Blog „myevilfamily.com“, in dem Jane die Missetaten ihrer Vorfahren seit der Mitte des 19. Jahrhunderts anprangert und Almighty Lou als gesellschaftliche Instanz demontiert. Und der Bericht der von Schuldkomplexen gequälten Sassy weist sogar Berührungspunkte mit der sozialen Realität außerhalb der Sullivan-Sphäre auf. Ein paar schräge Überraschungen und viele coole Statements der Geschwister machen das Buch zum Lesevergnügen für Mädchen, die von Vampiren und Glamour-Girls die Nase voll haben.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
  
Natalie Standiford: Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern. Aus dem Englischen von Claudia Max. Carlsen 2012. 366 Seiten, 16,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Erstaunlich, findet Kristina Maidt-Zinke mit Blick auf "Twilight" und seine Trittbrettfahrer, dass ausgerechnet aus den USA, dem "Land der Nichtleser", so viel Teenager-Literatur kommt. Für diejenigen Leser oder eher Leserinnen, die nicht so auf Vampire stehen, empfiehlt die Rezensentin "Die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern". Natalie Standifords Buch reiht sich ein in die lange Tradition von Mädchenliteratur, die vom "Backfischroman" bis eben "Twilight" reicht, referiert Maidt-Zinke und fasst knapp die Geschichte um eine Ostküstenfamilie zusammen, der die Enterbung durch die steinreiche Großmutter droht. Um die Matriarchin zu versöhnen, verfassen die drei grundverschiedenen Schwestern Norrie, Jane und Sassy Geständnisse ihrer Verfehlungen. Da ist "mädchenkompatible Kurzweil" garantiert, so die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Lesevergnüngen für Mädchen, die von Vampiren und Glamour-Girls die Nase voll haben.", Süddeutsche Zeitung, Kristina Maidt-Zinke, 25.01.2013 20151104