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31 Kundenbewertungen

"Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre süditalienische Familie leider nicht dabei sein. Zuweit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich undöffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam einmonströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt.Menschen, die einem so etwas schenken, mussman einfach kennen lernen."Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekanntenitalienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner "am Arsch der Welt" liegt.

Produktbeschreibung
"Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre süditalienische Familie leider nicht dabei sein. Zuweit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich undöffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam einmonströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt.Menschen, die einem so etwas schenken, mussman einfach kennen lernen."Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekanntenitalienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner "am Arsch der Welt" liegt.
Autorenporträt
Jan Weiler, geb. 1967 in Düsseldorf, arbeitete als Texter in der Werbung, absolvierte dann die Deutsche Journalistenschule in München und war viele Jahre Chefredakteur des 'Süddeutsche Zeitung Magazins'. Heute lebt er als Autor mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Nähe von München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2005

Basta? No!

Multikultur ist doch kein leerer Wahn. Der italienische Gastarbeiter entpuppt sich als der bessere Deutsche. Das Reihenhaus der Schwiegereltern, ein Museum erfüllter Aufsteigerträume, versöhnt Jan Weiler mit den Gemütswerten der Heimat. Der schlechte Geschmack erscheint ihm als Abglanz des guten Lebens. Die Autorität des Patriarchen ist so unerschütterlich wie unergründlich. Antonio, der Schwiegervater, scheint mit Urkräften der Vitalität im Bunde zu stehen, obwohl er nichts als Sprüche produziert. Er tut sich als Lobredner der deutschen Automobilindustrie hervor und hält sich selbst für einen Präzisionsarbeiter. Man nimmt ihm nicht übel, daß er kein Ziel pünktlich erreicht und die Wegstrecke, die er zurücklegt, in seinen Fahrtenberichten verdoppelt. Groß zu denken in kleinen Verhältnissen, das hat etwas Heroisches, gerade wenn man nichts ändern kann. Die Familie ist so verzweigt und vernetzt und verstrickt, daß die konservative Rede von der Keimzelle der Gesellschaft sich als neoliberale Illusion erweist. Die Familie ist die Gesellschaft. Solidarität ist kostspielig und zeitraubend und nervtötend. Die Mamma tischt immer zuviel auf, aber zur gemeinschaftlichen Wertevernichtung gibt es keine humane Alternative. Bei der Lektüre von Weilers Schwänken aus Alteuropa genießen Sozialdemokraten das Glück im Winkel. pba.

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"Ein wunderbar witziges, warmherziges Buch. Wer noch keine italienischen Verwandten hat, wird nach der Lektüre unbedingt welche haben wollen" (Axel Hacke)