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Seit dem 11. September erleben die USA eine tiefe Krise. Die Terroranschläge traumatisierten das Land, und viele retteten sich in einen hemmungslosen Patriotismus. Die Bush-Regierung sieht die Chance, diese Stimmung zu nutzen und die USA zu einem weltumspannenden Imperium zu machen - der Feldzug gegen den Irak war vielleicht nur ein Anfang. Amerika befindet sich in einem "Heiligen Krieg", der nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen wird. Auch das Denken wird von ihm bestimmmt, und die freiheitlichen Traditionen könnten ihm bald zum Opfer fallen. Sie sind, wie nie zuvor, bedroht. Darum hat…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem 11. September erleben die USA eine tiefe Krise. Die Terroranschläge traumatisierten das Land, und viele retteten sich in einen hemmungslosen Patriotismus. Die Bush-Regierung sieht die Chance, diese Stimmung zu nutzen und die USA zu einem weltumspannenden Imperium zu machen - der Feldzug gegen den Irak war vielleicht nur ein Anfang. Amerika befindet sich in einem "Heiligen Krieg", der nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen wird. Auch das Denken wird von ihm bestimmmt, und die freiheitlichen Traditionen könnten ihm bald zum Opfer fallen. Sie sind, wie nie zuvor, bedroht.
Darum hat Norman Mailer, der "angry old man" der amerikanischen Literatur, seine Stimme erhoben, klagt George W. Bush an, die "Fahnenkonservativen" und die hysterische Kriegsmaschinerie, die in ihrer Gier nach Weltherrschaft alles verschlingt, was sie verschlingen kann. Mit seinem Manifest ergreift Mailer Partei für den wahren Patriotismus. Er ruft dazu auf, die Werte zu verteidigen, für die Amerika seiei Jahrhunderten steht: Demokratie, Humanität und Freiheit. In welche Richtung die USA, an dieser Wegkreuzung angelangt, auch gehen werden - ihre Entscheidung bestimmt über die Zukunft unserer Welt.
Autorenporträt
Norman Mailer, geboren 1923 in Long Branch, New Jersey, wurde mit seinem Romandebüt "Die Nackten und die Toten" (1948) weltbekannt und zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Schriftstellern. In seinen Werken hat er immer wieder Stellung zu politischen Themen bezogen. Für "Heere aus der Nacht" (1968) erhielt er den National Book Award sowie den Pulitzer Preis, mit dem auch "Gnadenlos. Das Lied vom Henker" (1979) ausgezeichnet wurde. Norman Mailer verstarb im Oktober 2007.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2003

Gnadenlos
NORMAN MAILER: Heiliger Krieg: Amerikas Kreuzzug, Rowohlt, Reinbek 2003. 120 Seiten, 12,90 Euro.
Normal Mailer ist ein berühmter Schriftsteller, in den USA kennt man ihn überdies als politischen Kopf: Er hat intellektuelle Zeitschriften wie Village Voice und Dissent mitgegründet und wegen seiner Proteste gegen den Vietnamkrieg im Gefängnis gesessen. Inzwischen ist Mailer 80 Jahre alt, aber der Furor seines jüngsten Buches zur US-Politik lässt ihn als jugendlichen Heißsporn erscheinen, der Popstars der politischen Literatur wie Michael Moore in nichts nachsteht. Er analysiert die Auswirkungen des 11.September und des Kampfes gegen den Terror mit einer Mischung aus Ironie und Pathos, wettert gegen „Patriotismus als Selbstzweck”, denkt über die Fama von der amerikanischen Unverwundbarkeit nach, schimpft über die ästhetische Leere der amerikanischen Kultur und den „hässlichen Amerikaner”, erklärt den Kampf von George W. Bush gegen das „Böse” und wehrt sich gegen die Tendenz der US- Regierung, sich zum „planetarischen Polizisten” aufschwingen zu wollen. Das alles haben schon andere vor ihm gesagt – aber wenige können die Welt, wie Amerika sie sieht, auf so komplexe Weise beschreiben und sie doch begreifbar machen. (Foto: Reuters)
ck
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Sehr missfallend äußert sich Bernd Greiner über Norman Mailers "Heiliger Krieg". Eigentlich sei es gar keines, meint er. Vielmehr handele es sich um einen "Flickenteppich, eilig genäht aus Interviews, die Mailer in den letzten Jahren gegeben hat, ergänzt um längere Zitate ihm sympathischer Autoren der 'New York Times'". Er geht sogar so weit, es als überflüssigen publizistischen Schnellschuss zu bezeichnen, mit dem der Verlag im Vorfeld des Irak Krieges Kasse machen wollte. Vieles würde angesprochen und nichts zu Ende geführt, so Greiner. Das meiste sei ohnehin von anderen wie Noam Chomsky oder Michael Moore viel überzeugender gesagt worden. Dass es nun in unveränderter Form auf dem deutschen Markt erscheine, verärgert Greiner noch mehr. Auch große deutsche Verlage würden offensichtlich der Versuchung erliegen, mit allen Mitteln in die Bestsellerlisten zu gelangen und gibt zu bedenken: "Die Leser können sich dieser Zumutung verweigern".

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