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Katinka ist dreizehn und hat einen großen Traum: Sie möchte Schriftstellerin werden! Eines Tages nimmt sie all ihren Mut zusammen und bittet ihre Nachbarin, die berühmte Autorin Linda, um Tipps. Mit Lindas Hilfe schreibt Katinka ihre eigene Geschichte auf - von der neuen Frau an der Seite ihres Vaters, die sie nicht als neue Mutter akzeptieren kann. Ob es ein Happy End geben wird?
Annet Huizing nimmt den Traum vieler Jugendlicher, Schriftsteller zu werden, und strickt daraus eine unterhaltsame Geschichte voll hilfreicher Tipps. Wie funktionieren Rückblenden und was bedeutet show, don't
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Produktbeschreibung
Katinka ist dreizehn und hat einen großen Traum: Sie möchte Schriftstellerin werden! Eines Tages nimmt sie all ihren Mut zusammen und bittet ihre Nachbarin, die berühmte Autorin Linda, um Tipps. Mit Lindas Hilfe schreibt Katinka ihre eigene Geschichte auf - von der neuen Frau an der Seite ihres Vaters, die sie nicht als neue Mutter akzeptieren kann. Ob es ein Happy End geben wird?

Annet Huizing nimmt den Traum vieler Jugendlicher, Schriftsteller zu werden, und strickt daraus eine unterhaltsame Geschichte voll hilfreicher Tipps. Wie funktionieren Rückblenden und was bedeutet show, don't tell? Ganz nebenbei erfahren die Leser, wie man eine gute Geschichte schreibt.

Und damit man gleich selbst aktiv werden kann, liegt dem Buch ein Notizheft bei. Darin sind alle Schreibtipps zusammengefasst, vor allem aber gibt es genug leere Seiten, um gleich selbst aktiv zu werden und seine eigene Geschichte aufzuschreiben!
Autorenporträt
Huizing, Annet
Annet Huizing liebt Kröten und radelt gern durch die Dünen, sie spielt Akkordeon, gärtnert viel und schreibt ganz nebenbei zahlreiche Kinderkolumnen und Kinderbücher. Annet Huizing lebt auf einem Hausboot in Utrecht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2016

Einfach toll! Katinka wird Schriftstellerin
Ein Roman über das Schreibhandwerk: Annet Huizing zeigt, wie aus dem Leben einer
Dreizehnjährigen nicht ganz zufällig ein Buch werden kann
VON KRISTINA MAIDT-ZINKE
Berufsberatung für Heranwachsende, die in einen unterhaltsamen Plot eingebaut ist, hat auf dem Jugendbuchsektor eine lange Tradition. Das Genre richtet sich vorwiegend an Mädchen, einfach deshalb, weil sie in der Lebensphase, in der man darüber nachdenkt, was man später einmal tun möchte, viel mehr lesen als ihre männlichen Altersgenossen. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts erschienen Bücher wie „Conny wird Verkäuferin“ oder „Renate wird Flug-Stewardess“, die man heute wohl sehr amüsant fände. Längst haben Teenager ganz andere Träume, und dementsprechend mehren sich Geschichten über Model-Karrieren und deren Schattenseiten.
  Ein erzählter Ratgeber für angehende Schriftstellerinnen fällt da aus dem Rahmen, und es überrascht kaum, dass diese Novität, wie viele originelle und unkonventionelle Jugendbuch-Ideen, aus den Niederlanden kommt. Die Autorin Annet Huizing, Jahrgang 1960, lebt auf einem Hausboot in Utrecht, was dem Traum von der Schriftsteller-Existenz romantische Nahrung gibt. Sie ist vor allem mit Sachbüchern für Kinder bekannt geworden und macht kein Hehl daraus, dass Lektüren über kreatives Schreiben und literarische Techniken zu ihrem Werdegang viel beigetragen haben. Diesen Lehrstoff will sie nun an junge Leserinnen weitergeben, aber ihr kleiner Mädchen-Roman heißt nicht etwa Katinka wird Schriftstellerin, sondern: Wie ganz zufällig aus meinem Leben ein Buch wurde.
  Der Titel verrät, dass die Profession des Schreibens sich nicht nur auf erlernte Fertigkeiten gründet, sondern dass Unkalkulierbares dabei eine Rolle spielt. Auch der Zusammenhang von „Buch“ und „Leben“ verheißt einen Ratgeber der etwas anderen Art. Und tatsächlich hat Annet Huizing sich der Herausforderung gestellt, ihr Wissen über das Schreibhandwerk mit einer kurzweiligen und anrührenden Geschichte zu einer Einheit von Theorie und Praxis zu verschmelzen: Was die dreizehnjährige Katinka Kaptejn von ihrer Nachbarin und Freundin Linda, einer Autorin, über das Schreiben lernt, setzt sie als Erzählerin ihrer eigenen Geschichte sogleich in die Tat um. Man liest hier also ein Buch, das explizit nach den Regeln des „creative writing“ funktioniert, und kann stets diese Regeln überprüfen. So vermittelt die Verfasserin auf lockere, unaufdringliche Art nicht nur Schreibunterricht, sondern auch eine neuartige Leseerfahrung, die den Blick schärft für das, was eine gute Story ausmacht.
  Die Heldin hat allerdings, gemessen an ihrer Jugend, schon einiges zu erzählen. Ihre Mutter starb, als sie drei Jahre alt war. Seitdem lebt Katinka mit ihrem Vater und ihrem jüngeren Bruder Kalle in einem Haus mit Garten in Utrecht. Papa betreibt sein Studio für Computeranimationen im Wohnzimmer und ist deshalb immer für die Kinder da. Einsam fühlt er sich begreiflicherweise trotzdem, und so bringt hin und wieder eine Stiefmutter in spe das Leben der kleinen Familie durcheinander. Über Patricia, Papas vorletzte Eroberung, wird mitgeteilt, sie sei eine „fürchterliche Zicke“ gewesen, jetzt aber ist Dirkje, lustig, warmherzig und in jeder Hinsicht ein Volltreffer, den dreien ins Haus geschneit. Plötzlich erkennt Katinka, dass sie keine Ersatzmama akzeptieren kann, ohne sich zuvor mit dem frühen Verlust ihrer Mutter und der unbewältigten Trauer um sie auseinanderzusetzen. Ein anspruchsvolles Programm für eine Dreizehnjährige, die außerdem den Vorsatz hat, Schriftstellerin zu werden. Warum? Weil sie es „einfach toll“ findet – bevor Linda, ihr großes Vorbild, sie darüber aufklärt, dass „toll“ ein furchtbar belangloses Wort ist. Lindas Sprachtipps sind vielfach durchaus erwachsenentauglich, auch wenn man rätseln mag, weshalb sie Katinkas Wortkreation „Wildgärtnerin“ rot anstreicht. Zudem beschränkt sich ihr Schreibunterricht nicht auf die Handwerksregeln angloamerikanischer Provenienz, wie „show, don’t tell“ oder „kill your darlings“, sondern ist zugleich eine Gesprächstherapie, bei der Katinka viel über sich selbst und über ihre Lehrerin erfährt. So wird etwas von dem menschlichen Erfahrungsstoff, aus dem die meisten Romane sind, gleich mitgeliefert – humorvoll und unsentimental, ohne Trauriges zu glätten.
  Der Übersetzerin Birgit Erdmann, die insgesamt tadellos gearbeitet hat, hätte vielleicht jemand wie Linda erklären sollen, dass zwischen „scheinbar“ und „anscheinend“ ein Unterschied besteht und dass es vorläufig immer noch „flocht“ heißt, nicht „flechtete“. Denn bei einem Buch für angehende Schriftstellerinnen, das sogar ein Notizheft für praktische Übungen enthält, fallen solche Kleinigkeiten nun mal stärker ins Gewicht als bei einem Ratgeber für Models und solche, die es werden wollen. (ab 12 Jahre)
Annet Huizing: Wie ganz zufällig aus meinem Leben ein Buch wurde. Aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann. Mixtvision 2016. 150 Seiten, 13,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kindgerechte Berufsratgeber gibt es seit Jahrzehnten, weiß Kristina Maidt-Zinke. Früher sollten Mädchen, denn an die richten sich seit ehedem diese Bücher vor allem, durch kleine Geschichten den Traum eines Lebens als Verkäuferin oder Flugbegleiterin träumen lernen, erklärt die Rezensentin. Heute sehen Träume oft anders aus, so Maidt-Zinke: Schriftstellerin wollen immer mehr Mädchen werden, so auch die kleine Katinka in Annet Huizings "Wie ganz zufällig aus meinem Leben ein Buch wurde", verrät die Rezensentin. Die nützlichen Tipps fürs Schreiben, die Huizing in einer schönen Geschichte verpackt hat, lassen sich wunderbar an diesem Buch selbst beobachten, und sie gehen trotz ihrer spielerischen Aufbereitung erstaunlich in die Tiefe, lobt Maidt-Zinke.

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