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Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2005 (Beste Information) "Lorenz war einer dieser raren Wissenschaftsstars: Er hatte nicht nur etwas zu sagen, sondern war auch ein begnadeter Erzähler. Mit seinen beeindruckenden öffentlichen Auftritten, begeisterte er breite Bevölkerungskreise für seine Erkenntnisse." (K. Taschwer/B. Föger)CD1:1 Im Garten von Altenberg (1970) 4:322 Forschung mit Wildgänsen (1973) 2:203 Moralanaloges Verhalten geselliger Tiere (1955) 28:184 Wie entsteht tierisches Verhalten? Im Gespräch mit Erich von Holst (1953) 34:22CD2:1 Ein Wasserschloß als ForschungsstätteIm…mehr

Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Hörbuchpreis 2005 (Beste Information) "Lorenz war einer dieser raren Wissenschaftsstars: Er hatte nicht nur etwas zu sagen, sondern war auch ein begnadeter Erzähler. Mit seinen beeindruckenden öffentlichen Auftritten, begeisterte er breite Bevölkerungskreise für seine Erkenntnisse." (K. Taschwer/B. Föger)CD1:1 Im Garten von Altenberg (1970) 4:322 Forschung mit Wildgänsen (1973) 2:203 Moralanaloges Verhalten geselliger Tiere (1955) 28:184 Wie entsteht tierisches Verhalten? Im Gespräch mit Erich von Holst (1953) 34:22CD2:1 Ein Wasserschloß als ForschungsstätteIm Gespräch mit Freiherr von Romberg (1951) 9:552-5 Wertphilosophische Aspekte der Evolution (1974) 52:486 Die schöpferische Kraft (1983) 6:03
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.02.2005

DAS HÖRBUCH
Kaugummi, spontan
Da freut sich der Tierfreund: Konrad Lorenz spricht
„Herr Professor von Holst, einer unserer größten Labyrinthforscher, war auf meine Arbeiten aufmerksam geworden, die gerade sein Gebiet berühren. Ich arbeite über die unwillkürliche Bewegung der Augen, veranlasst durch Herrn Professor Ohm aus Bottrop, der eine Kapazität auf dem Gebiete des Augenzitterns der Bergleute ist.”
Das ist keine Satire, sondern ein Ausschnitt aus einem Interview mit dem Verhaltensforscher Freiherr von Romberg. Der hatte Anfang der fünfziger Jahre durch besagten Professor von Holst von der Gefahr erfahren, der große Konrad Lorenz könne, da er in Wien unter sehr widrigen Umständen zu leiden habe, einem Ruf nach England folgen.
Sofort und ohne mit den Augen zu zittern erklärte der Kollege Freiherr sich bereit, Herrn Professor Lorenz sein westfälisches Wasserschloss und damit Raum für seine Forschung zur Verfügung zu stellen. So konnte dieser Verlust für die deutsche Wissenschaft noch einmal abgewendet werden. (Der Freiherr schien es 1951, als er von seiner edlen Tat im Radio berichtete, mit den Landesgrenzen noch nicht so genau zu nehmen.)
Viel Ruhm und Ehr und eine nicht geringe Popularität verbanden sich in den darauf folgenden Jahrzehnten mit dem Namen Konrad Lorenz, und das Konrad Lorenz-Hörbuch mit „Originaltonaufnahmen 1951-1983” lässt ahnen, dass neben des Professors wissenschaftlichem Eifer auch die Unerschütterlichkeit, mit der er auftrat, zu seiner hartnäckigen Gegenwärtigkeit beigetragen hat. Einem Menschen gleichwohl, der einen weniger bekannten Namen trüge, würde man nicht so lange zuhören.
Konrad Lorenz’ Standfestigkeit und seine weniger feurig-mitreißende als vielmehr auf dem Punkte brennende Leidenschaft langweilt zwar nicht, aber sie verbreitet eine gewisse, stellenweise zur Flucht anstachelnde Unruhe. Selbst Wörter, die in sich schon nach beschleunigter Artikulation verlangen, versteht Lorenz kaugummihaft in die Länge zu ziehen. Von Spontaneität kann keine Rede sein. Lorenz spricht zungenlahm von „spontane Ität”.
Manche der tierischen Anekdoten, die Lorenz in den auf dem Hörbuch versammelten Vorträgen und Interviews zum Besten gibt, sind allerdings so unterhaltsam, dass man bereitwillig über die rhetorischen Mängel hinweghört. Gern vergisst man in solchen Momenten auch, dass Lorenz’ Vergleichende Verhaltensforschung längst nicht mehr der letzte Schrei ist. Am ehemaligen Nazitum des Professors haben schon Generationen von Tierfreunden ostentativ keinen Anstoß genommen, warum sollte man sich darüber also noch echauffieren: „Nun haben ja fast alle unsere Hörer Kontakt zu Tieren, manche sind sogar Hausgenossen von Tieren.”
TOBIAS LEHMKUHL
KONRAD LORENZ: Über das Verhalten geselliger Tiere. Supposé, Köln 2004. 2 CD, 140 Minuten, 24,80 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Es muss mehr an Konrad Lorenz' Beharrlichkeit und seiner ungebrochenen Popularität liegen, sinniert Tobias Lehmkuhl, wenn man das Hörbuch mit Originalaufnahmen aus den Jahren 1951 bis 1983 von Anfang bis Ende durchhöre. Ehrlich gesagt, sei Lorenz nämlich etwas "zungenlahm", er ziehe viele Wörter "kaugummihaft in die Länge". Mitreißend seien seine Reden darum ganz bestimmt nicht, verrieten aber eine gewisse Leidenschaft, die sich nicht im Tempo der Rede, sondern in der punktuell aufbrennenden Intensität und Nervosität zeige. Amüsant dagegen seien die tierischen Anekdoten, die Lorenz zum Besten gebe und die seine rhetorischen Mängel vergessen machen ließen. Wie auch die Tatsache, gibt Lehmkuhl zu bedenken, dass Lorenz' Vergleichende Verhaltensforschung längst nicht mehr der letzte Schrei sei.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Wer einmal sein vieldiskutiertes Buch 'Das sogenannte Böse' gelesen hat oder späteren umweltpolitischen Schriften wie jenes über 'Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit', der hat das Wesen des berühmten Verhaltensforschers Konrad Lorenz allenfalls ansatzweise erfaßt. Und auch die zum hundersten Geburtstag unlängst erschienenen Biographien über Lorenz vermögen nur anzudeuten, was zum Charakter dieser großen österreichischen Forscherfigur mindestens genauso gehört wie sein wissenschaftlicher Ehrgeiz: seine selbstironischen Züge und eine manchmal geradezu poetische Rhetorik. Mit der von Klaus Sander herausgegebenen Hörbuch-Edition wird diese Lücke geschlossen. Enthalten sind Originalaufnahmen aus nahezu der gesamten Schaffensperiode des Nobelpreisträgers. Zu hören sind Gespräche und Vorträge über die Verhaltensforschung an Tieren, über 'Wertphilosophische Aspekte der Evolution' über 'Die schöpferische Kraft' und eine spannende Diskussion mit seinem Seewiesener Kollegen, dem Neurophysiologen Erich von Holst."