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Es ist unbestritten, dass der Nobelpreisträger Hermann Hesse bis heute mit seinem Werk, das von heiterer Gelassenheit und großer Weisheit zeugt, Jung und Alt aus dem Herzen spricht. Hier erhalten Sie eine liebevoll ausgestattete Box mit den wichtigsten Werken Hermann Hesses, wie z. B. Das Glasperlenspiel und Der Steppenwolf in prämierten Hörspielinszenierungen, oder Siddhartha, komplett von Ulrich Matthes gelesen. Aber auch Kenner werden mit den einzig erhaltenen Originalaufnahmen Hermann Hesses und Raritäten wie der Westphal-Lesung eines weitgehend unbekannten selbst verfassten Lebenslaufs…mehr

Produktbeschreibung
Es ist unbestritten, dass der Nobelpreisträger Hermann Hesse bis heute mit seinem Werk, das von heiterer Gelassenheit und großer Weisheit zeugt, Jung und Alt aus dem Herzen spricht.
Hier erhalten Sie eine liebevoll ausgestattete Box mit den wichtigsten Werken Hermann Hesses, wie z. B. Das Glasperlenspiel und Der Steppenwolf in prämierten Hörspielinszenierungen, oder Siddhartha, komplett von Ulrich Matthes gelesen. Aber auch Kenner werden mit den einzig erhaltenen Originalaufnahmen Hermann Hesses und Raritäten wie der Westphal-Lesung eines weitgehend unbekannten selbst verfassten Lebenslaufs Hesses auf ihre Kosten kommen. Außerdem enthalten: ein fesselndes Feature über Leben und Werk. Wenn Sie das unter dem Christbaum liegen haben, wünschen Sie sich nur noch verregnete Wochenenden und Staus bis zum Horizont. Hauptsache, Ruhe zum Hören. Etwa drei Tage lang.
Autorenporträt
Hermann Hesse, geb. am 2.7.1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen, starb am 9.8.1962 in Montagnola bei Lugano. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur, 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Nach einer Buchhändlerlehre war er seit 1904 freier Schriftsteller, zunächst in Gaienhofen am Bodensee, später im Tessin. Er ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts.

Ulrich Matthes, geboren 1959 in Berlin, ist einer der profiliertesten deutschen Darsteller auf der Bühne, im Film und im Fernsehen. In Der Untergang, der für den Oscar als bester fremdsprachiger Film 2005 nominiert wurde, verkörperte er Joseph Goebbels. Ulrich Matthes erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Gertrud-Eysoldt-Preis für herausragende schauspielerische Leistungen 2005. Die Fachkritik kürte ihn zum Schauspieler des Jahres 2005. Darüber hinaus wurde er als bester Hauptdarsteller in Der neunte Tag für den Deutschen Filmpreis nominiert. 2003 erhielt Matthes den Deutschen Hörbuchpreis für seine Interpretation von Vladimir Nabokovs "Pnin".

Samuel Weiss wurde 1967 in Männerdorf bei Zürich geboren und wuchs in einer lebhaften Großfamilie auf. Seine Schauspielausbildung erhielt er am Max-Reinhardt-Seminar und am Burgtheater in Wien. Weitere Stationen seiner Theaterlaufbahn waren das Landestheater Tübingen und das Staatstheater Stuttgart, an dem er auch selbst inszenierte. Neben seiner Schauspieltätigkeit ist Samuel Weiss auch als Sprecher und Moderator beim Südwestrundfunk engagiert.

Ulrich Noethen, 1959 in München geboren, Absolvent der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, begann seine Schauspielkarriere 1985 am Freiburger Theater. Nach zwei Jahren im dortigen Ensemble arbeitete er unter anderem am Schauspiel Köln, an der Staatlichen Schauspielbühne Berlin und am Staatstheater Stuttgart. Anfang der 90er Jahre wechselte er zum Fernsehen und spielte u. a. in "Tatort". Seitdem war er in Kinofilmen sowie in unzähligen TV-Produktionen zu sehen. Er wurde mit dem Goldenen Löwen, der Goldenen Kamera, dem Bayerischen Filmpreis, dem Bundesfilmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009

Heulen, bis der Arzt kommt

Man könnte es sich leichtmachen und behaupten, Hermann Hesses Romane seien Jugendbücher, die man, anfällig für existentielles Pathos und Schwülstigkeit, mit fünfzehn lesen sollte und dann nie wieder. Man könnte diese Bücher einfach aus dem Regal räumen, einigermaßen fassungslos darüber, dass der Mann seinen Literaturnobelpreis unter anderem für den "Steppenwolf" bekommen hat; dass Thomas Mann diesen "Steppenwolf" experimentell so gewagt fand wie André Gides "Falschmünzer" und James Joyce' "Ulysses"; und dass später dann Hippies glaubten, selber "Steppenwolf" spielen zu müssen, wegen der Drogen und der Anklänge fernöstlicher Philosophie, wobei sie die kulturkonservativen Züge des Werks lieber mal übersahen.

Und wenn man das Buch trotzdem wieder in die Hand nimmt, dann eigentlich nur, weil Hesses "Steppenwolf" von 1927 auch ein historischer Text gegen die neue Mobilmachung war, gegen all jene, die nach dem Ende des Weltkriegs, der bei manchen eilig schon der "erste" Weltkrieg hieß, gleich den neuen, "kommenden" Krieg herbeisehnten und meinten, sich militaristisch aufplustern zu müssen.

Was aber macht Hermann Hesse daraus? Bis auf ein paar pazifistische Sätze? Bis auf die beiläufige Diagnose einer "Zeitkrankheit" und "Generationenneurose"? Ein peinliches Künstlerdrama, sonst nichts! Er lässt ein Genie des Leidens, einen Selbst- und Menschenhasser und Moderneverächter namens Harry Haller in unüberbotender Larmoyanz von seinen antibürgerlichen Affekten und seinen sentimentalen kleinbürgerlichen Sehnsüchten erzählen; einen Zerrissenen, der stolz auf seinen Schmerz ist, weil er angeblich Ausdruck seines hohen Ranges ist. Und weil auch Hesse weiß, dass es mit der Kulturkritik so eine Sache ist und er seinen Haller, der der Menschenwelt so fremd ist wie ein Wolf, pessimistisch nicht einfach Mozart gegen Jazz ausspielen lassen kann, Kammermusik gegen Saxophon, alte Gemäuer gegen Lichtreklame, schickt er ihn in eine Schule: In einem "magischen Theater" soll Haller lernen, sich zu enthemmen, sich dem Rausch hinzugeben und über sich selbst zu lachen. Erotisch kriegt er das ganz gut hin, solange die Damen Dirnen sind. Die übrige Rauschangelegenheit bleibt, auch nach Einnahme eines Halluzinogens, bitterernst. Haller verspricht, an sich zu arbeiten.

Dass Hesse - vom oberlehrerhaften Tonfall seines Erzählers sowie der insgesamt entsetzlich didaktischen Note des ganzen Selbsterfahrungstrips einmal abgesehen - nebenbei auch noch meint, dem Leser eine Lektion in Sachen Psychologie erteilen zu müssen, macht es nicht besser: Dass "in Wirklichkeit kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein Chaos von Formen, von Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten" ist, klingt nicht nur heute platt. Es war schon 1927 nicht gerade originell.

So wohnt man einer nicht enden wollenden Therapiesitzung bei, die als Fallgeschichte interessant sein mag, aber nicht als Erzählkunst, und ist der Verzweiflung schon sehr nahe, als im sogenannten "Traktat vom Steppenwolf", einer Broschüre, die Harry Haller wie von Geisterhand zugesteckt wird, mit allem nur erdenklichen Pathos ausgerechnet der "versöhnliche Ausweg in den Humor" angepriesen wird: "Einzig der Humor", liest man da, "die herrliche Erfindung der in ihrer Berufung zum Größten Gehemmten, der beinahe Tragischen, der höchstbegabten Unglücklichen, einzig der Humor (vielleicht die eigenste und genialste Leistung des Menschentums) vollbringt das Unmögliche, überzieht und vereinigt alle Bezirke des Menschenwesens mit den Strahlungen seiner Prismen." Das ist dann wirklich der Gipfel.

Wenn Hesse irgendetwas nicht hatte, dann Humor. Das wusste schon Kurt Tucholsky, der zum fünfzigsten Geburtstag des Schriftstellers einen Text über den "deutschen Menschen" schrieb und ihm darin den "tierischen Ernst einer Kuh, eines Hundes, eines Möbelstücks" attestierte. Hermann Hesses "Steppenwolf" gehört zu den sicher humorlosesten Büchern der Literaturgeschichte. Gerade da, wo es vom Lachen handelt. Und nicht mal das ist ein Witz.

JULIA ENCKE

Hermann Hesse: "Der Steppenwolf". Suhrkamp-Verlag, 230 Seiten, 7 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Hermann Hesse ist nun als zweitem Schriftsteller die Ehre einer "aufwendigen" Hörbuch-Edition zuteil geworden, teilt Annette Zerpner mit. Am wirkungsvollsten findet die Rezensentin immer noch die Einlesungen von Romanen und Erzählungen Hesses von einem versierten Sprecher wie beispielsweise "Siddhartha" von Ulrich Matthes oder "Stunden im Garten" von Gerd Westphal. Zwiespältig hingegen erscheinen ihr die aus Texten Hesses inszenierten Hörspiele, zumal der Autor nie direkt für den Hörfunk geschrieben hat, wie sie weiß. Bei der Hörspielfassung von "Das Glasperlenspiel" stören sie etwa die Hintergrundgeräusche. Das Beiheft findet ebenfalls keinen Beifall bei Zerpner, sie tadelt es wegen Unübersichtlichkeit, und auch die Zusammenstellung mancher Texte auf einer CD erscheint ihr mitunter als unpassend und willkürlich. Auch die "Selbstauskünfte" Hermann Hesses kann die Rezensentin wegen dessen Sprechweise nicht wirklich genießen zu können, einzig und allein die Entdeckungen von unbekannteren Texten des Autors kann sie aufmuntern.

© Perlentaucher Medien GmbH