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Der bekannte Fotograf Kyle Cassidy stellte sich die Frage, warum so viele Amerikaner Schusswaffen besitzen. Ihm wurde klar, dass er, um eine Antwort zu bekommen, die Menschen in ihrer Umgebung fotografieren musste. Für seine Recherche bereiste er mit dem Auto zwei Jahre den nordamerikanischen Kontinent, legte dabei 15.000 Meilen zurück und traf auf die unterschiedlichsten Waffenbesitzer, die ihn in ihre Häuser einluden und ihm auf die Frage nach dem Warum die unterschiedlichsten Antworten gaben.
Entstanden ist dabei ein beeindruckender Bildband mit imposanten und aussagekräftigen Bildern.
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Produktbeschreibung
Der bekannte Fotograf Kyle Cassidy stellte sich die Frage, warum so viele Amerikaner Schusswaffen besitzen. Ihm wurde klar, dass er, um eine Antwort zu bekommen, die Menschen in ihrer Umgebung fotografieren musste. Für seine Recherche bereiste er mit dem Auto zwei Jahre den nordamerikanischen Kontinent, legte dabei 15.000 Meilen zurück und traf auf die unterschiedlichsten Waffenbesitzer, die ihn in ihre Häuser einluden und ihm auf die Frage nach dem Warum die unterschiedlichsten Antworten gaben.

Entstanden ist dabei ein beeindruckender Bildband mit imposanten und aussagekräftigen Bildern. Längst nicht jeder Waffenbesitzer entspricht dem Stereotyp des rechtskonservativen Waffennarren, doch bei manch einem Bild überkommt den Betrachter dennoch ein ungutes Gefühl. Aus europäischer Perspektive erstaunt die Unbefangenheit, mit der ein Großteil der Porträtierten mit der Schusswaffe posiert.

Kyle Cassidys überwältigendes Werk gibt einen tiefen Einblick in die amerikanische Seele.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2008

Andere sammeln Briefmarken, ich sammle Gewehre
Der Fotograf Kyle Cassidy hat Amerika bereist und den Menschen immer wieder dieselbe Frage gestellt: Warum besitzen Sie eine Waffe?

Ed arbeitet als Geschichtslehrer in Wisconsin. Er besitzt eine M1 Garand, ein gasdruckgetriebenes Selbstladegewehr, das die amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg und im Korea-Krieg einsetzten. Wenn er eine Unterrichsstunde über Vietnam oder den Kalten Krieg plant, sei es schön, etwas Handfestes zu haben, sagt er, einen Gegenstand, der das Vorstellungsvermögen seiner Schüler beflügele.

Der Lehrer aus Wisconsin ist einer von über einhundertdreißig Amerikanern, die Kyle Cassidy zu Hause besucht hat und gemeinsam mit ihren Waffen posieren ließ. Zwei Jahre ist er für dieses Projekt in einem klapprigen Jeep Cherokee ohne Klimaanlage quer durch Amerika gereist, im Gepäck seine beiden Kameras, vier Objektive und einen Koffer voller Klamotten. 15000 Meilen hat er insgesamt zurückgelegt. Die Fotos, die dabei entstanden sind und die der brillante Band "Bewaffnetes Amerika" nun versammelt, zeigen, wie geschmeidig sich die Feuerwaffen in den Alltag vieler Amerikaner einfügen. Auf den allerersten Blick muten Cassidys Aufnahmen so harmlos an, dass man sie sich auch wunderbar in einem Familienalbum vorstellen könnte. Die Menschen, die sie zeigen, sind oft sympathisch, nichts scheint dagegen zu sprechen, mit ihnen gemütlich auf der Terasse zu sitzen und einen friedlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zu verbringen. Wir sehen Hausfrauen, die lächelnd ihre Pistolen präsentieren, als handele es sich dabei um das neueste Staubsaugermodell, daneben Kinder, die ganz selbstverständlich den Lauf ihrer Gewehre umfassen und bestens gelaunt in die Kamera grinsen. Manche der Porträtierten besitzen nur ein, zwei Waffen, andere, wie Kevin aus Kentucky, breiten ganze Sammlungen auf ihrem Wohnzimmertisch aus und sprechen davon, dass man nicht für Bürgerrechte eintreten könne, ohne für Waffen zu sein. "Ich weiß, dass Worte von einem bestimmten Punkt an nicht genügen werden, wenn jemand deine Tür eintritt und dich aus deinem Haus zerrt, weil du jüdisch, schwarz oder schwul bist."

Doch Cassidys Fotos haben nichts Martialisches, ganz im Gegenteil, sie alle dokumentieren die amerikanische Normalität, was auch die Posen der Fotografierten zeigen, die nie übertrieben stolz sind. Und genau das ist das Verstörende dieses Bandes. Waffen sind hier nichts Außergewöhnliches, sie sind Objekte des Alltags, fest verankert in der Kultur der Vereinigten Staaten. Jeder amerikanische Bürger hat das Recht, eine Waffe zu besitzen und sie zu tragen, das legt die Verfassung fest. Aber genügt dies schon als Erklärung dafür, warum laut Schätzungen der mächtigen National Rifle Association (NRA), der landesweit größten Vereinigung von Waffenlobbyisten, etwa siebzig Millionen Amerikaner bewaffnet sind? Warum mehr als vierzig Prozent der Haushalte eine Waffe besitzen?

Genau darum ging es Cassidy, als er sich auf den Weg machte, die gesellschaftlichen Mechanismen seines Landes zu verstehen, als er Lehrern, Hausfrauen, Müttern, Töchtern, Ehemännern, Rechtsanwälten, Republikanern, Demokraten und Atheisten ein und dieselbe Frage stellte: "Warum besitzen Sie eine Waffe?"

Zach, ein bärtiger Mann aus Oregon im khakifarbenen Outfit, umgeben von Kinderspielzeug, hat folgende Erklärung: "Ich besitze eine Waffe, weil Waffenbesitz eines der Fundamente unserer Demokratie ist, und meiner Meinung nach sollte jeder, der die Vorteile unserer Demokratie genießt, auch gewillt sein, sie zu verteidigen, und das könnte auch bedeuten, dass man Schusswaffen benutzen muss, egal ob es gegen innere oder äußere Feinde geht." Demokratie, dieses Stichwort fällt häufig, genauso wie der Verweis auf den zweiten Verfassungszusatz, den viele nicht nur als ihr Recht verstehen, sondern auch als Pflicht begreifen, sich selbst und ihr Eigentum im Notfall gegen die "bad guys" schützen zu können. Paul, der mit seiner Frau und zwei Kindern in Virginia lebt, erklärt den springenden Punkt: "Ich besitze Waffen aus den gleichen Gründen, aus denen ich einen Feuerlöscher im Haus und einen Ersatzreifen in meinem Wagen habe." Wenn Gefahr droht, will man gewappnet sein. Viele der Befragten sind mit Schusswaffen aufgewachsen, der Vater oder Großvater ist ein leidenschaftlicher Jäger gewesen, und der Waffenbesitz gehört ganz einfach zur Familientradition. Die Frauen, denen der Fotograf begegnete, gestehen allerdings oft, dass sie sich nur deshalb mit Schusswaffen angefreundet haben, weil sie sich der Leidenschaft ihres Ehemannes unmöglich hätten entziehen können.

Mag sein, dass einige Argumente der Waffenliebhaber im ersten Moment nachvollziehbar erscheinen, doch der Subtext der Aussagen verrät eine tiefe Verunsicherung. Potentielle Bösewichte lauern überall, im Weißen Haus genauso wie in der New Yorker South Bronx. Beim Leser hinterlässt dieses kollektive Misstrauen ein beklemmendes Gefühl.

MELANIE MÜHL

Kyle Cassidy: "Bewaffnetes Amerika". Waffenbesitzer und ihr Zuhause im Porträt. Aus dem Englischen von Nico Laubisch. Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2008. 128 S., zahlreiche Abb., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Warum besitzten so viele Amerikaner eine Schusswaffe? Um dieses Phänomen zu ergründen, reiste der Fotograf Kyle Cassidy zwei Jahre lang durch die USA. Entstanden ist ein einzigartiger Bildband. Cassidys Arbeit ist keine Begegnung mit gewaltverherrlichenden Freaks, sondern mit Durchschnittsbürgern der amerikanischen Gesellschaft." Focus

"70 Millionen Amerikaner besitzen eine Schusswaffe. Aber eben nicht, weil sie schießwütig sind, sondern weil Waffen fester Bestandteil der Kultur Amerikas sind. Deswegen sind die Bilder, die Kyle Cassidy von amerikanischen Normalbürgern und ihren Waffen gemacht hat, so brilliant." Süddeutsche Zeitung

"70 Millionen Amerikaner haben eine Waffe. Warum? Antworten auf diese Frage hat Fotograf Kyle Cassidy während einer zwei Jahre langen Reise durch die USA gesucht. Auf seiner Tour traf er die unterschiedlichsten Waffenbesitzer: Arme und Reiche, Dicke und Dünne, Junge und Alte. Viele ließen sich mit ihren Waffen (und Haustieren) für dieses Buch fotografieren. Wer den Bildband durchblättert, durchlebt ein Wechselbad der Gefühle. So verschieden wie die abgebildeten Menschen, so unterschiedlich sind ihre Motive für den Waffenbesitz. Klar wird vor allem eines: Die Mehrzahl der Amerikaner fühlt sich traditionell nur mit einer Knarre im Haus sicher. Familienvater Chris aus Washington bringt es auf den Punkt: 'Einer der Hauptgründe, warum ich eine Waffe besitze, ist, weil es dank unserer Vorväter, der Verfassung und dem zweiten Verfassungszusatz unser gottgegebenes Recht ist.' Ein journalistisches Meisterwerk." DigitalPHOTO

"Der Fotograf Kyle Cassidy hat für seinen Band 'Bewaffnetes Amerika - Waffenbesitzer und ihr Zuhause im Porträt' ins Herz der bewehrten Bürger gezielt. Und hat hundert Mal besser getroffen, als es die meisten gut gemeinten, anklagenden Essays über das waffenvernarrte Amerika vermögen. Aus den Bildern spricht libidinöse, verspielte Normalität der Waffenkultur, nicht die groteske Gewaltanbetung in den Action-Filmen und Kriegsepen. Man sieht nette, friedfertige Menschen, denen man trauen würde, servierten sie uns Kaffee, sähen wir sie in einem Hörsaal, träfen wir sie in einer Rentnergruppe an einem Pool in Florida. Cassidy muss das Vertrauen dieser Menschen gewonnen haben, indem er ihnen zweierlei versprach: Er wolle ehrliche amerikanische Kalenderblätter mit Pistolen und Gewehren, Trophäenbilder wie mit erlegtem Wild, muss Kyle Cassidy sinngemäß gesagt haben. Keine Dämonisierung, kein 'Bowling for Columbine', keine Herablassung. Er war sich sicher, dass die Fotos für sich sprechen würden. Er irrte nicht." Die Welt
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Sehr angetan ist Rezensentin Melanie Mühl von Kyle Cassidys Fotoband, auch wenn er bei ihr ein "beklemmendes Gefühl" hinterlassen hat. Sie berichtet, dass der Fotograf zwei Jahre lang die USA bereist hat, dabei 130 Amerikanerinnen und Amerikaner mit ihren Waffen in ihren eigenen vier Wänden fotografierte und allen die Frage stellt, warum sie denn Waffen besitzen. Die Menschen, die die Aufnahmen zeigen, Lehrer, Hausfrauen, Mütter, Ehemänner, Rechtsanwälte, Republikaner, Demokraten und Atheisten, scheinen Mühl zum Teil durchaus sympathisch. Die Fotografien wirken auf sie auch nie martialisch, sondern eher wie Dokumente "amerikanischer Normalität". Gerade das aber ist für sie das Irritierende, das "Verstörende" an diesem Band. Bisweilen hält Mühl die Begründungen der Waffenfreunde für ihren Waffenbesitz im ersten Augenblick fast für nachvollziehbar. Im Grunde aber dokumentieren sie in ihren Augen eine "tiefe Verunsicherung". Ihr Fazit: ein "brillanter" Band.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der Fotograf Kyle Cassidy hat für seinen Band 'Bewaffnetes Amerika - Waffenbesitzer und ihr Zuhause im Porträt' ins Herz der bewehrten Bürger gezielt. Und hat hundert Mal besser getroffen, als es die meisten gut gemeinten, anklagenden Essays über das waffenvernarrte Amerika vermögen. Aus den Bildern spricht libidinöse, verspielte Normalität der Waffenkultur, nicht die groteske Gewaltanbetung in den Action-Filmen und Kriegsepen. Man sieht nette, friedfertige Menschen, denen man trauen würde, servierten sie uns Kaffee, sähen wir sie in einem Hörsaal, träfen wir sie in einer Rentnergruppe an einem Pool in Florida. Cassidy muss das Vertrauen dieser Menschen gewonnen haben, indem er ihnen zweierlei versprach: Er wolle ehrliche amerikanische Kalenderblätter mit Pistolen und Gewehren, Trophäenbilder wie mit erlegtem Wild, muss Kyle Cassidy sinngemäß gesagt haben. Keine Dämonisierung, kein 'Bowling for Columbine', keine Herablassung. Er war sich sicher, dass die Fotos für sich sprechen würden. Er irrte nicht." Die Welt
Die Welt

"Warum besitzten so viele Amerikaner eine Schusswaffe? Um dieses Phänomen zu ergründen, reiste der Fotograf Kyle Cassidy zwei Jahre lang durch die USA. Entstanden ist ein einzigartiger Bildband. Cassidys Arbeit ist keine Begegnung mit gewaltverherrlichenden Freaks, sondern mit Durchschnittsbürgern der amerikanischen Gesellschaft."
Focus

"70 Millionen Amerikaner besitzen eine Schusswaffe. Aber eben nicht, weil sie schießwütig sind, sondern weil Waffen fester Bestandteil der Kultur Amerikas sind. Deswegen sind die Bilder, die Kyle Cassidy von amerikanischen Normalbürgern und ihren Waffen gemacht hat, so brilliant."
Süddeutsche Zeitung

"70 Millionen Amerikaner haben eine Waffe. Warum? Antworten auf diese Frage hat Fotograf Kyle Cassidy während einer zwei Jahre langen Reise durch die USA gesucht. Auf seiner Tour traf er die unterschiedlichsten Waffenbesitzer: Arme und Reiche, Dicke und Dünne, Junge und Alte. Viele ließen sich mit ihren Waffen (und Haustieren) für dieses Buch fotografieren. Wer den Bildband durchblättert, durchlebt ein Wechselbad der Gefühle. So verschieden wie die abgebildeten Menschen, so unterschiedlich sind ihre Motive für den Waffenbesitz. Klar wird vor allem eines: Die Mehrzahl der Amerikaner fühlt sich traditionell nur mit einer Knarre im Haus sicher. Familienvater Chris aus Washington bringt es auf den Punkt: 'Einer der Hauptgründe, warum ich eine Waffe besitze, ist, weil es dank unserer Vorväter, der
Verfassung und dem zweiten Verfassungszusatz unser gottgegebenes Recht ist.' Ein journalistisches Meisterwerk." DigitalPHOTO
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