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Mittellos, aber mit der erklärten Absicht, berühmt zu werden, war Hans Christian Andersen 1819 als Vierzehnjähriger nach Kopenhagen gekommen und ist dort - von Reisen durch ganz Europa unterbrochen - bis zu seinem Tode 1875 geblieben. Vom ersten Tag an lieferte ihm die Stadt Motive für seine schriftstellerische Arbeit, so daß es nicht schwer fällt, auf Andersens Spuren die Atmosphäre des Kopenhagens seiner Zeit nachzuempfinden. Ulrich Sonnenberg hat die Spuren aufgenommen und führt seine Leser auf einen Spaziergang durch das Kopenhagen des "Goldenen Zeitalters". Ein Reisebegleiter mit…mehr

Produktbeschreibung
Mittellos, aber mit der erklärten Absicht, berühmt zu werden, war Hans Christian Andersen 1819 als Vierzehnjähriger nach Kopenhagen gekommen und ist dort - von Reisen durch ganz Europa unterbrochen - bis zu seinem Tode 1875 geblieben. Vom ersten Tag an lieferte ihm die Stadt Motive für seine schriftstellerische Arbeit, so daß es nicht schwer fällt, auf Andersens Spuren die Atmosphäre des Kopenhagens seiner Zeit nachzuempfinden. Ulrich Sonnenberg hat die Spuren aufgenommen und führt seine Leser auf einen Spaziergang durch das Kopenhagen des "Goldenen Zeitalters". Ein Reisebegleiter mit nützlichen Tips, ein lebendiges Buch über die Geschichte der Stadt Kopenhagen und Blitzlichter aus dem Werk ihres berühmtesten Dichters, die Lust auf mehr machen - aufwendig ausgestattet und mit wunderbaren Fotografien illustriert.
Autorenporträt
Ulrich Sonnenberg, Jahrgang 1955, arbeitete nach seiner Buchhändlerlehre mehrere Jahre in Kopenhagen und war bis Ende 2003 Verkaufsleiter der Verlage Suhrkamp und Insel in Frankfurt am Main. Seit Anfang 2004 lebt und arbeitet er als freier Übersetzer und Herausgeber. 2013 wurde ihm der Dänische Übersetzerpreis (gemeinsam mit Peter Urban-Halle) zuerkannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2005

Champion aller Märchenklassen
Hans Christian Andersen hat Geburtstag, die Verlage feiern mit

Dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen galt ein Essay, der am vergangenen Samstag zum zweihundertsten Geburtstag des Autors in dieser Zeitung erschienen ist. Auf dem Buchmarkt war das Jubiläum Anlaß für eine ganze Reihe von Neuerscheinungen und Wiederauflagen.

Die größte Auswahl gibt es naturgemäß bei den Märchen. Neben einigen reichbebilderten Ausgaben (F.A.Z. vom 26. März) ist die zweibändige, von Heinrich Detering herausgegebene Edition der 156 kanonischen Märchen mit den klassischen Illustrationen von Vilhelm Pedersen und Lorenz Frølich aus der Reihe Winkler Weltliteratur in einer günstigeren Sonderausgabe erschienen (Verlag Artemis & Winkler, zusammen 1558 S., 49,80 [Euro]). Ein Klassiker ist auch die bei Droemer Knaur erschienene Ausgabe der Märchen mit den Illustrationen von Ruth Koser-Michaels (384 S., 15,50 [Euro]).

Um Andersens Romane macht sich seit längerem der Verlag ars vivendi verdient. "Sein oder nicht sein" erschien 2003 (288 S., 19,90 [Euro]), im vergangenen Jahr "Der Improvisator" (400 S., 25,90 [Euro]), in diesem Frühjahr nun "Die beiden Baroninnen" (300 S., 19,90 [Euro]). Weil bei S. Fischer kürzlich "Nur ein Spielmann" in neuer Übersetzung erschienen ist (256 S., 19,80 [Euro]) und bei Manesse Andersens letzter Roman "Peer im Glück" in einem hübschen Sammelband gemeinsam mit dem Jugendwerk "Fußreise von Holmens Kanal zur Ostspitze von Amager in den Jahren 1828 und 1829" und dem selten gedruckten Märchen "Tante Zahnweh" (348 S., 19,90 [Euro]), sind jetzt mit Ausnahme des bekenntnishaften "O. Z." alle Romane Andersens in deutscher Übersetzung lieferbar.

1831 unternahm Andersen, unterstützt von einem dänischen Fonds, eine Reise durch Deutschland. Sein Reisebuch "Schattenbilder" ist vollständig als Insel-Taschenbuch erschienen (148 S., 9,- [Euro]).

Andersens insgesamt gut eintausend Gedichte sind sicherlich der in Deutschland am wenigsten bekannte Teil seines literarischen Werks. Heinrich Detering hat jetzt eine Auswahl herausgegeben und größtenteils neu übertragen. Unter dem Titel "Landschaft mit Poet" liegt sie bei Wallstein vor (118 S., 17,- [Euro]).

Andersens Autobiographie "Das Märchen meines Lebens" ist als Insel-Taschenbuch erschienen (235 S., 9,- [Euro]), in gleicher Ausstattung liegt bei Insel Gisela Perlets Auswahl aus Andersens Tagebüchern vor (796 S., 20,- [Euro]). Die gebundene Ausgabe aus dem Jahr 2000 ist in zwei Bänden bei Wallstein erhältlich (zusammen 800 S., 74,- [Euro]).

Ebenfalls im Wallstein Verlag sind die Briefwechsel des Autors mit zwei deutschen Adressaten erschienen: mit dem Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (384 S., 29,- [Euro]) und der Oldenburger Leserin Lina von Eisendecher (496 S., 38,- [Euro]).

Zwei schöne Biographien über den Autor wurden in diesem Frühjahr publiziert - die umfangreichere von Jens Andersen bei Insel (808 S., 28,- [Euro]), die erheblich kompaktere von Gisela Perlet als Taschenbuch bei Suhrkamp (146 S., 7,90 [Euro]).

Für den Schöffling Verlag schließlich unternimmt Ulrich Sonnenberg eine literarische Reise durch "Hans Christian Andersens Kopenhagen" (mit Fotos von Rainer Groothuis, 180 S., 19,90 [Euro]).

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.03.2005

BÜCHER FÜR DIE REISE
Eine Stadt aus Büchern
Ein Reiseführer führt durch das Kopenhagen des Hans Christian Andersen
Weil er das Theater liebte, bezog Hans Christian Andersen in Kopenhagen gerne Wohnungen in Bühnennähe. Seinen ersten Besuch schilderte der Schriftsteller, der in der Provinz aufgewachsen war, mit Selbstironie: „Man erzählt von einem Bauern, der zum ersten Mal in seinem Leben ins Theater kam, dass er in der Vorhalle stracks zur Kasse ging, den Kopf in das viereckige Loch steckte und darauf stumm blieb in der Meinung, dass dieses das Perspektiv sei, durch das er das Schauspiel sehen sollte.”
Jetzt feiert Dänemark den 200. Geburtstag des großen Erzählers, über den Egon Erwin Kisch einmal gesagt hat: „Bei Andersen denken wir an jenen feinen Satiriker, dessen vermeintliche Märchen wir den Kindern zu lesen geben, weil die Erwachsenen sie nicht verstehen.” Andersen, der in Odense geboren wurde, kam 1819 als Vierzehnjähriger mit der Postkutsche nach Kopenhagen. Die Stadt wurde sein Zuhause. Der Autor Ulrich Sonnenberg, der selbst mehrere Jahre in Kopenhagen ansässig war, hat ein Buch geschrieben über die Orte, an denen Andersen gewohnt und seine Märchen angesiedelt hat. Die Prinzessin auf der Erbse war im Schloss Rosenborg etwas nördlich des Zentrums zu Hause. Andersen selbst hat es so gesagt: „Oft, wenn ich durch die Straßen der Stadt gehe, kommt es mir vor, als ginge ich durch eine große Bibliothek; die Häuser sind die Bücherregale, jede Etage ein Brett mit Büchern. Hier steht eine alltägliche Geschichte, dort eine gute alte Komödie, wissenschaftliche Werke aus allen Gebieten, hier Schundliteratur und dort gute Bücher. Ich kann über all diese Bücher phantasieren und philosophieren.”
Bischof Absalon aus Roskilde hat Kopenhagen, den „Hafen der Kaufleute”, 1167 gegründet. König Christian IV. baute die Stadt im 17. Jahrhundert so emsig aus, dass sie ein neues Erscheinungsbild erhielt - etwa jenes, das man heute noch kennt. Für eine geistige, künstlerische Auffrischung waren 200 Jahre später Leute wie Andersen, der Bildhauer Bertel Thorvaldsen und der Philosoph Sören Kierkegaard verantwortlich. Sie und andere begründeten das so genannte „Goldene Zeitalter” der dänischen Literatur, Kunst und Kultur. Kierkegaard und Andersen - das war eine schwierige Beziehung. Der Philosoph hielt den Märchendichter für einen weltfremden Jammerlappen, Andersen rächte sich, indem er Kierkegaard als komische Figur in einer Komödie auftreten ließ.
Andersen hat damals in Kopenhagen nicht immer jene Anerkennung erhalten, die er in Europa genoss: „Da haben wir ja unseren im Ausland berühmten Orang-Utan”, hieß es einmal. Trotzdem hat er die Stadt geliebt, ihre Architektur, ihr Flair. Andersen sagte: „Eine große Stadt ist es!”
GERHARD FISCHER
ULRICH SONNENBERG: Hans Christian Andersens Kopenhagen. Ein Reise- und Lesebuch. Schöffling. Frankfurt am Main, 2004. 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein "vollkommen brauchbarer Stadtführer", meint Stephan Opitz. Und das will was heißen bei einem Buch, das statt Plänen und Restauranttipps vor allem Funde aus anderthalb Jahrhunderten alten Texte enthält. Man nehme es zur Hand, lasse sich von Ulrich Sonnenberg vortragen, was Hans-Christian Andersen über seine Stadt schrieb, betrachte die Fotos von Rainer Groothuis und schlendere durch die alten Straßen. Nichts kann schief gehen, versichert der Rezensent - schließlich machen Geschichten die Realität aus "und nicht umgekehrt".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein kesses Bändchen. Sonnenberg verknüpft Texte Andersens mit Schriften seiner Zeitgenossen. Das alles passt er wunderbar ein ins gegenwärtige Bild der Stadt.« Ulricke Krickau, Strandgut