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Die 'böse Jugend' macht Schlagzeilen: Eine scheinbar nicht abreißende Kette von Gewalttaten läßt den Ruf nach drakonischen Maßnahmen immer lauter werden. Nahaufnahmen von ganz unterschiedlichen Jugendszenen und realen oder vermeintlichen Brennpunkten ergeben ein differenzierteres Bild. In Cliquen, Gangs und Peergroups herrscht nicht Protest und Anarchie, sondern Werte und Normen, die dem gesellschaftlichen Mainstream keineswegs fremd sind. Gewalt kann für sie Sinn machen, identitätsstiftend wirken. Nur wer sich dies eingesteht, kann adäquat auf sie reagieren. In einer Reihe von Reportagen aus…mehr

Produktbeschreibung
Die 'böse Jugend' macht Schlagzeilen: Eine scheinbar nicht abreißende Kette von Gewalttaten läßt den Ruf nach drakonischen Maßnahmen immer lauter werden. Nahaufnahmen von ganz unterschiedlichen Jugendszenen und realen oder vermeintlichen Brennpunkten ergeben ein differenzierteres Bild. In Cliquen, Gangs und Peergroups herrscht nicht Protest und Anarchie, sondern Werte und Normen, die dem gesellschaftlichen Mainstream keineswegs fremd sind. Gewalt kann für sie Sinn machen, identitätsstiftend wirken. Nur wer sich dies eingesteht, kann adäquat auf sie reagieren. In einer Reihe von Reportagen aus aller Welt untersuchen die Autoren deshalb auch andere Formen des Umgangs mit jugendlichen Gewalttätern. Die Beispiele aus Kulturen, denen die abendländische Vorstellung von Schuld und Sühne fremd ist, liefern keine Patentrezepte, doch sie schärfen den Blick für den Kollektivcharakter delinquenten Verhaltens, zeigen Wege aus der Sackgasse des Umgangs mit Jugendkriminalität.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

In seiner sehr umfangreichen Rezension lobt Bodo Morshäuser den Ansatz Findeisens und Kerstens, mit dem Klischee der Orientierungslosigkeit und Werteverwirrung bei gewalttätigen Jugendlichen aufzuräumen, um den Blick auf bisher vernachlässigte Motive zu lenken. So seien die Verhaltensweisen dieser Jugendlichen meist Spiegel- oder Gegenbilder der Gesellschaft: Junge Russen- und Türkencliquen strebten durchaus kleinbürgerliche Werte und Statussymbole wie Autos oder Handys an. Von pauschaler Orientierungslosigkeit könne daher keine Rede sein. Wie sich die von den Autoren ebenfalls erwähnten Fixer von St. Georg, die ihrer Ansicht nach ein Spiegelbild der körpergestylten Hamburger Gesellschaft darstellen, in diese Wertetheorien einfügen, erklärt Morshäuser allerdings nicht. Dafür lobt er ausdrücklich, dass die Autoren Alternativen zum Verwahrvollzug vorstellen, die in anderen Ländern teilweise mit Erfolg praktiziert werden.

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