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Im STURM der LEIDENSCHAFTEN
Liebe, Hass und Tod - auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft spielt sich ein Drama ab. Der junge Heathcliff, einst als Findelkind aus den Elendsvierteln Liverpools gerettet und von den Earnshaws liebevoll aufgenommen, ist unsterblich verliebt in Catherine, Tochter des Hauses und Spielgefährtin seiner Kindheit. Da diese sich trotz ihrer Liebe zu dem jungen Mann entschließt, den sozial besser gestellten Nachbarn Edgar Linton zu heiraten, schwört Heathcliff Rache. Bittere und alles zerstörende Rache ...
Emily Brontës einziger
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Produktbeschreibung
Im STURM der LEIDENSCHAFTEN

Liebe, Hass und Tod - auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft spielt sich ein Drama ab. Der junge Heathcliff, einst als Findelkind aus den Elendsvierteln Liverpools gerettet und von den Earnshaws liebevoll aufgenommen, ist unsterblich verliebt in Catherine, Tochter des Hauses und Spielgefährtin seiner Kindheit. Da diese sich trotz ihrer Liebe zu dem jungen Mann entschließt, den sozial besser gestellten Nachbarn Edgar Linton zu heiraten, schwört Heathcliff Rache. Bittere und alles zerstörende Rache ...

Emily Brontës einziger Roman gehört als eines der außergewöhnlichsten Werke des Viktorianischen Zeitalters längst zum Kanon der Weltliteratur. Mit der Musik von Anne Clark und den Stimmen von Bibiana Beglau, Alexander Fehling und Jule Böwe entsteht ein ergreifendes Hörspiel.

Mit Musik der britischen Sängerin und Songwriterin Anne Clark

(2 CDs, Laufzeit: 2h 49)
Autorenporträt
Brontë, EmilyEmily Jane Brontë (1818-1848) wuchs mit ihren ebenfalls literarisch hochbegabten Schwestern Charlotte und Anne sowie ihrem Bruder Branwell vollkommen abgeschieden im väterlichen Pfarrhaus in Yorkshire auf. 1845 wurden die Gedichte der Brontë-Schwestern unter Pseudonym gedruckt; 1847 veröffentlichten die drei jeweils ihren ersten Roman.

Grehn, KaiKai Grehn wurde 1969 geboren und wuchs in Ostberlin auf. Nach Arbeiten als Postzusteller, redaktioneller Mitarbeiter sowie als Regieassistent beim »TanzTheater Skoronel« studierte er Theaterregie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Seitdem arbeitet er fürs Theater und Hörspiel, schreibt Prosa und übersetzt aus dem Englischen. Grehn erhielt u. a. das Arbeitsstipendium für Berliner Schriftsteller 2005 und den Prix Marulic Spezialpreis 2001 und 2005. Mit seiner Hörspielfassung von Herta Müllers Atemschaukel wurde er für den Deutschen Hörbuchpreis 2011 nominiert. 2012 erhielt den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie »Das besondere Hörbuch/Besonderen Wagemut« für die Umsetzung von Die künstlichen Paradiese nach Charles Baudelaire. Kai Grehn lebt als freier Autor und Regisseur in Berlin.

Blomberg, SebastianSebastian Blomberg, geboren 1972 in Bergisch Gladbach, absolvierte 1995 das renommierte Max-Reinhardt-Seminar in Wien, ehe er über Engagements in Wien, Basel, Zürich, Hamburg 2003 ans Deutsche Theater Berlin kam. Ab 2011 war er Ensemblemitglied am Residenztheater in München, wo er z.B. in der aufsehenerregenden Inszenierung von Heiner Müllers »Zement« die Rolle des Gleb Tschumalow übernahm. Parallel zu seiner Theatertätigkeit erlangte Blomberg 1999 mit dem Film »Anatomie« Bekanntheit. Seitdem ist er ein gefragter Darsteller für Fernseh- und Kinofilme. Zum Beispiel in »Alles auf Zucker« (2004), »Guten Morgen, Herr Grothe« (2006), für den er 2008 den Adolf-Grimme-Preis erhielt, sowie in »Der Baader Meinhof Komplex« (2008) und »Zeit der Kannibalen« (2014).
Trackliste
CD 1
1Sturmhöhe00:07:29
2Sturmhöhe00:08:01
3Sturmhöhe00:06:57
4Sturmhöhe00:05:42
5Sturmhöhe00:08:34
6Sturmhöhe00:08:09
7Sturmhöhe00:07:21
8Sturmhöhe00:09:47
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CD 2
1Sturmhöhe00:08:07
2Sturmhöhe00:06:09
3Sturmhöhe00:07:26
4Sturmhöhe00:04:35
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6Sturmhöhe00:09:12
7Sturmhöhe00:08:02
8Sturmhöhe00:07:34
9Sturmhöhe00:06:57
10Sturmhöhe00:07:33
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Emily Brontes nun von Theaterregisseur Kai Grehn als Hörspiel inszenierter Roman "Sturmhöhe" hallt bei Rezensentin Elisabeth Wagner noch lange nach. Hingebungsvoll lauscht sie den Stimmen der Schauspieler, etwa Alexander Fehling, der den Romanhelden Heathcliff mit "zynischem Spott" liest oder Jule Böwe, die die mädchenhafte Catherine "schnippisch und zart" vorträgt. Darüber hinaus lobt sie aber vor allem die Arbeit des Regisseurs, der diesen wuchtigen Roman der, laut Wagner, begabtesten der Bronte-Schwestern, ohne Furcht und Schwärmerei mit viel Rhythmusgefühl perfekt arrangiert hat. Nicht zuletzt ist die Kritikerin ganz hingerissen von den zehn beigefügten Gedichten Brontes, die von der englischen Musikerin und Komponistin Anne Clark nicht nur im Original vorgetragen werden, sondern auch mit einer "romantisch treibenden" Klavierstimme unterlegt wurden.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.07.2016

Der Misston ist hier adäquat

Wolfgang Schlüters provokante Neuübersetzung von Emily Brontës berühmtem Roman "Sturmhöhe" stößt den Leser oft vor den Kopf - aber das tat auch das englische Original im Jahr 1847.

Nicht mehr schlafen wollen, weil das Grauen vor den eigenen Träumen stärker ist als alle Müdigkeit: Wer diesen Punkt erreicht, kann auch das Wachen längst nur noch als Albtraum leben und kann sich, um dem Elend zu entkommen, gradewegs zu Tode hungern. So ergeht es Catherine Linton, geborene Earnshaw. Heimgesucht von übermächtigen Erinnerungen an ihr früheres Leben, dem sie sich durch eine Ehe mit dem braven Nachbarsjungen selbst entzogen hat, und jetzt tief in ein Familiendrama verstrickt, von dem niemand weiß, wer darin welche Rolle spielt, schließt sie sich in ihre Kammer ein, verweigert Nahrung und will nur noch sterben. Heathcliff, ihre wilde Liebe aus Kindheits- und Jugendtagen, ist unerwartet wiederaufgetaucht: stattlicher, verwegener und faszinierender als je zuvor, zugleich auch düsterer, bedrohlicher, dämonischer und nur umso begehrenswerter. Jetzt scheint ihre Schwägerin ihm unaufhaltsam zu verfallen. Doch auch Catherine rast das Herz. Der Ehemann verlangt nach Klärung. Es kommt zu Streit und Blutvergießen, nächtlicher Flucht, Verfluchung. Und das ist erst Kapitel 12, rund ein Drittel dieser schicksalsschwarzen Unheilssaga.

Über drei Generationen weitet sich der Schreckensstrudel, in den die zwei benachbarten Familien immer unaufhaltsamer geraten, je mehr sie eigentlich bemüht sind, ihr genügsam abgeschiedenes Leben vorsätzlich zu ordnen. Doch Ordnung ist hier nicht von Dauer. Sie vergeht vor der Wirkung unbekannter Mächte, die mit so elementarer Wucht über sämtliche Figuren kommen wie der Sturmwind, der nachts durch die Heide tost. Man muss schon bis zu Shakespeares "König Lear" zurückgehen, um ein gleichermaßen wetterstarkes Werk von derart entfesselter Gewalt zu finden. "Wuthering Heights", der Geniestreich einer Neunundzwanzigjährigen, zeigt immerhin bereits durch seinen Titel an, dass dieser Roman nicht für sonnige Gemüter taugt. Wer dennoch wagt, sich ihm mit Vorsatz auszusetzen, muss auf allerhand gefasst sein.

Schon die Text- und Sprachgestalt, in der er überliefert ist, bietet kultivierten Lesern manche Zumutung: wuchernde Perioden, abgerissene Sätze, schroffe Absätze, lange Reden in unverständlichem Lokaldialekt, verstörende Zeichensetzung. Vieles davon mag sich aus der mündlichen Erzählsituation erklären, die der Roman durchgehend fingiert, manches aber schlicht der Schlampigkeit des Londoner Verlags geschuldet sein, der 1847 den Text der völlig unbekannten Provinzlerin Emily Brontë unter männlichem Pseudonym veröffentlichte. Dieser Meinung jedenfalls war Charlotte, ältere Schwester der Autorin und selbst literarische Debütantin, die drei Jahre später den Roman, von den schlimmsten Patzern, wie sie fand, befreit, abermals herausbrachte und zum Erfolg führte. Da war Emily Brontë schon zwei Jahre tot; ihr Manuskript ist nicht erhalten.

Seither dauern die Debatten an. Sollen das Ungehobelte und Ungeheuerliche dieses Albtraums wie seiner erzählerischen Darbietung geglättet oder nicht vielmehr ausdrücklich ausgestellt werden? Vor dieser Entscheidung stehen auch alle Übersetzer: Wie viel an Raffinesse, Stil und Politur verträgt ein Text, dessen Stil im Englischen so raffiniert vorgeht, dass er vielfach unversöhnlich wild und rauh, ja rüde scheint? Nicht weniger als dreizehn deutsche Übersetzungen sind bislang erschienen (die erste - anonyme - bereits 1851), vier davon noch auf dem Markt, da wagt Wolfgang Schlüter eine weitere, um mit dem Ungetüm des Romans, wie er meint, endlich ernst zu machen.

Den vorliegenden deutschen Fassungen (die er im Anhang selbstbewusst zitiert und zum Vergleich herausfordert) kann er nichts abgewinnen: "Sehr stürmisch geht es auf diesen Höhen nicht zu." In seiner Version dafür umso mehr; das klingt dann beispielsweise so: "Schließlich fiel bei ihr der Groschen und sie respondierte". Ein sehr salopper, umgangssprachlicher Ausdruck paart sich mit einem ausgesuchten Fremdwort. Derlei harte Fügungen und Brüche sind hier ebenso vorsätzlich wie Anachronismen und weit Hergeholtes (der Hausdiener, der bei Brontë Yorkshire-Dialekt spricht, muss hier, offenkundig weil er Joseph heißt, durchweg auf Wienerisch granteln). Denn das Grelle und oft Anstößige solcher Wortwahl dienen Schlüters übersetzerischem Kalkül, den Romantext aufzurauen und dadurch den Schock seiner Erstlektüre abermals spürbar werden zu lassen.

Das gelingt, so stellt man fest, besonders bei den Flüchen: "du Vollkoffer", "verfickte Schlampe", "geh mir nicht auf'n Sack" und was dergleichen pubertäre Kraftausdrücke mehr sind. Heathcliffs letzte Rede lautet: "O Scheiße! Das ist unsäglich - das ist zuviel für Fleisch & Blut - das kann nicht mal ich ertragen!" Kann man, will man das als Leser ertragen?

Längst ist dieser Übersetzer, der auch als Essayist, Erzähler sowie Arno-Schmidt-Experte einen großen Namen hat, für, sagen wir, überraschende Entscheidungen bekannt. Seine Version von Christopher Marlowes Drama "Doktor Faustus", 1999 bei Eichborn erschienen, eröffnete er mit den Worten: "Schalt mal den Laptop aus, Faustus." Auch bei "Sturmhöhe" verschlägt es einem über seine Eigenwilligkeiten oft den Atem; man fühlt sich vor den Kopf gestoßen, empört sich und verdreht die Augen und kann beim zweiten Lesen dennoch nicht umhin, die Intelligenz solcher Freiheit wie auch Frechheit zu bewundern, die der Übersetzer sich herausnimmt.

Tatsächlich erzählt "Wuthering Heights" ja die Geschichte einer scheiternden Domestizierung. Deshalb ist es stimmig, wenn auch die Sprache der Erzählung so gar nichts Anheimelndes hat. Heathcliff, als Findelkind aus den Straßen Liverpools in die Familie Earnshaw aufgenommen, bleibt dauerhaft ein Fremder und fügt sich weder in die Sitten noch in die Strukturen der Geselligkeit. Und noch als er sich gerächt und längst über alle triumphiert hat, stößt er den Neuankömmling Lockwood, den Stellvertreter für uns Leser, vor den Kopf und verweigert ihm das Gastrecht.

Wenn wir Übersetzer mal als Gastgeber betrachten, die uns sonst gern an ihre Tafel laden, dann nimmt Schlüter jedenfalls die Heathcliff-Rolle glänzend an. Am besten sollten wir seine Version daher vielleicht als Neu-Instrumentierung einer alten Partitur auffassen, die uns ganz anders im Ohr war, die jetzt jedoch mit Klangfarben versehen wird - wie zum Beispiel das Saxophon in Ravels Orchesterfassung von Mussorgskis "Bildern einer Ausstellung" -, wie sie zur Entstehungszeit noch gar nicht gängig waren. Wer also harmonischere Klänge liebt, der lese "Sturmhöhe" in den Ausgaben von dtv, Manesse oder Insel. Wer aber Dissonantes oder Schrilles als Schulung des Gehörs verträgt, der greife zu Schlüters Brontë und lasse sich davon den Schlaf rauben.

TOBIAS DÖRING

Emily Brontë: "Sturmhöhe". Roman.

Hrsg. und aus dem Englischen von Wolfgang Schlüter. Hanser Verlag, München 2016. 640 S.,

geb., 39,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Eine absolute Empfehlung für alle, die Hörspiele und Romane des 19. Jahrhunderts lieben." Westfälische Nachrichten