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Sie nutzt die Macht der neuen Medien, ist weltweit aktiv und kennt in ihrem Enthusiasmus keine Grenzen: Die Generation Klima bricht mit jeder Erwartung, die wir bisher von der Jugend hatten. Sie weiß, was sie will. Ihr Ziel ist nichts weniger als eine Revolution, an deren Ende die Rettung des Planeten steht. Um den Klimawandel zu stoppen, macht die Jugend mobil und lässt die fossilen Eliten ganz alt aussehen: Mit Facebook, Twitter & Co. mobilisiert sie weit mehr Menschen, übt weit mehr Druck auf Politik und Wirtschaft aus als dies jede Partei, jede Umweltschutzorganisation vermag. Daniel Boese…mehr

Produktbeschreibung
Sie nutzt die Macht der neuen Medien, ist weltweit aktiv und kennt in ihrem Enthusiasmus keine Grenzen: Die Generation Klima bricht mit jeder Erwartung, die wir bisher von der Jugend hatten. Sie weiß, was sie will. Ihr Ziel ist nichts weniger als eine Revolution, an deren Ende die Rettung des Planeten steht. Um den Klimawandel zu stoppen, macht die Jugend mobil und lässt die fossilen Eliten ganz alt aussehen: Mit Facebook, Twitter & Co. mobilisiert sie weit mehr Menschen, übt weit mehr Druck auf Politik und Wirtschaft aus als dies jede Partei, jede Umweltschutzorganisation vermag. Daniel Boese hat sich in diese neue Bewegung hineinbegeben und zieht ein begeisterndes Fazit: Wir dürfen hoffen, denn die Klimarevolutionäre sind wild entschlossen und sie haben mächtige Verbündete: Unternehmer mit Gewissen, die IT-Branche und manch verantwortungsvollen Promi.
Autorenporträt
Daniel Boese arbeitet als Online-Redakteur beim Kunstmagazin art in Hamburg. Für Vanity Fair und Neon hat er über grüne Themen geschrieben, 2005 erhielt er den Marion-Dönhoff-Preis fu¨r zivilgesellschaftliches Engagement und 2007 den Helmut-Stegmann-Preis für junge Journalisten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Für Oliver Jungen geht es in diesem Kampagnen-Buch des Klimaaktivisten Daniel Boese nicht nur ums Arschhochkriegen. Boese bietet Porträts von Kollegen der Bewegung aus allen Weltgegenden, beschreibt deren Strategien und regionale Aktionen im Namen der Umwelt und ihre analoge wie digitale Vernetzung. Dabei lernt Jungen etwa, dass sich diese Aktivisten grundsätzlich von den Social-Media-Kollegen unterscheiden, da sie nicht selbstbezüglich vorgehen, sondern die Medien als Mittel zum Zweck nutzen. Um eigenverantwortlich zu handeln, auch, aber vor allem, um ihre Zukunft selbst zu gestalten. Eine Form des Lobbyismus, die Jungen gefällt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2012

Geschichten vom Arschhochkriegen
Auch die Generation Facebook kennt politischen Aktivismus: Daniel Boeses Porträt der Jugendklimabewegung

"Kann es sein, dass nicht weniger Technologie und mehr Verzicht die Antwort auf die ökologische Krise ist? Sondern mehr Technologie, intelligenter, besser vernetzt?" Es ist dieser Optimismus inmitten der Misere, der die neue, weltweite Jugendbewegung im Zeichen des Klimaschutzes von den Umweltrevolutionären der Öko-Generation unterscheidet: ein Grundvertrauen in Technik und Innovation, das auch darin zum Ausdruck kommt oder gar seine Wurzel hat, dass die interne Vernetzung und ein guter Teil der Außenkommunikation der jungen Klimaaktivisten inzwischen über das immer mobiler werdende Internet läuft. Die elektronische Kommunikation begreifen die Klimaaktivisten allerdings als Mittel zum Zweck, nicht als Wert und Kultur an sich, was sie wiederum von selbstbezüglichen Social-Media-Bewegungen wie der Piratenpartei unterscheidet.

Die Angehörigen jener Generation, welche die vorhergesagten Frühfolgen des Klimawandels - Hochwasser, Stürme, Eskalation des Artensterbens - noch am eigenen Leib erleben wird, kämpfen also, wie Daniel Boeses Überblicksdarstellung vorführt, nicht nur gegen, sondern für etwas. Das macht sie wirtschaftlich und gesellschaftlich weit verträglicher als jede Blockadeopposition. Mit den bislang diskursbestimmenden großen Nichtregierungsorganisationen sind die Klimaaktivisten dabei allenfalls noch locker verbunden.

Boese, selbst Mitglied der Bewegung, porträtiert aus allen Weltteilen stammende Aktivisten und deren Strategien. Idealerweise werden dabei regional ansetzende, basisdemokratisch vorbereitete Aktionen weltweit kommuniziert. Es geht um Lobbyismus im Namen der Umwelt. Dafür steht etwa die Aktion "Adopt a Negotiator" im Rahmen der jährlichen Weltklimagipfel: Die Unterhändler der einzelnen Länder werden seit einigen Jahren von bloggenden Beobachtern begleitet. So wird es schwerer, vor Kameras Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz abzugeben und auf der Konferenz im Namen der (alten) Industrie zu argumentieren.

Neben der Verschaltung der Online-Community mit regionalen Gruppen setzen die neuen Klimaschützer durchaus auch auf analoge Organisationsformen, wobei die Jugendgipfel in allen Teilen der Welt im Vordergrund stehen. Am schnellsten wachse die Bewegung in Indien. Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten hätten die Leugner des Klimawandels zwar ihre wichtigste Basis. Aber selbst dort würden die "Power Shift" genannten Jugendgipfel immer größer. Die Enttäuschung darüber, dass die Obama-Regierung ihre Klimaschutz-Versprechen nicht einzuhalten gewillt scheint, führe zu einer deutlich offensiveren Gangart der Aktivisten.

Einer der Auslöser für die Radikalisierung sei der Fall des Wirtschaftsstudenten Tim DeChristopher gewesen, der im Jahre 2008 eine noch unter der Bush-Regierung in Utah anberaumte, umstrittene Landauktion - "ein Abschiedsgeschenk für die Ölindustrie" - dadurch störte, dass er einfach mitbot und Land für 1,8 Millionen Dollar kaufte. Der Kauf wurde nicht akzeptiert, die Auktion aber auch nicht wiederholt. Im Juli dieses Jahres verurteilte ein Gericht DeChristopher zu zwei Jahren Haft und zehntausend Dollar Strafe. "Geschichten vom Arschhochkriegen", nennt der Sozialpsychologe Harald Welzer die versammelten Schlaglichter auf den politisch engagierten Teil der Generation Facebook. Doch geht das fraglos zum Kampagnen-Genre gehörende Buch über die Einsicht, dass eigenverantwortliches Handeln Spaß machen kann, weit hinaus. Es führt vor, wie Menschen sich gemeinsam einer ihnen von mehr und mehr Fachleuten abgesprochenen Zukunft zu bemächtigen versuchen.

OLIVER JUNGEN

Daniel Boese: "Wir sind jung und brauchen die Welt". Wie die Generation Facebook den Planeten rettet.

Mit einem Vorwort von Harald Welzer. Oekom Verlag, München 2011. 255 S., br., 14,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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