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Michael Müller und Kai Niebert analysieren die drängenden Krisen unserer Zeit - von der Finanz- und Wirtschaftskrise bis hin zur Klima- und Rohstoffkrise. Trotz bedrückender Erkenntnisse macht das Ergebnis Mut: Ein 'Window of opportunity' tut sich auf für die Gestaltung der Zukunft. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer Effizienzrevolution und im konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Autoren entwerfen eine glaubwürdige Alternative für die Zukunft und liefern mit alltagsnahen Beispielen konkrete Handlungsanleitungen, wie jeder Einzelne zu diesem grünen New Deal beitragen kann.

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Produktbeschreibung
Michael Müller und Kai Niebert analysieren die drängenden Krisen unserer Zeit - von der Finanz- und Wirtschaftskrise bis hin zur Klima- und Rohstoffkrise. Trotz bedrückender Erkenntnisse macht das Ergebnis Mut: Ein 'Window of opportunity' tut sich auf für die Gestaltung der Zukunft. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer Effizienzrevolution und im konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Autoren entwerfen eine glaubwürdige Alternative für die Zukunft und liefern mit alltagsnahen Beispielen konkrete Handlungsanleitungen, wie jeder Einzelne zu diesem grünen New Deal beitragen kann.
Autorenporträt
Michael Müller ist Mitglied des Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Er war viele Jahre umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.Kai Niebert arbeitet an der Leibniz Universität Hannover. Er entwickelt dort theoretisch und empirisch fundierte Strategien zur Vermittlung des Klimawandels. Er gehört dem Präsidium des Deutschen Naturschutzrings (DNR) an.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.02.2010

Zukunftsmusik
Eine humane Marktwirtschaft und ein grüner New Deal
Die Ratgeber zur Bewältigung der globalen ökologischen und Finanzkrise haben Konjunktur. Eine neue Perspektive favorisieren Franz Alt und der Soziologe Peter Siegel, Mitinitiator der „Global Marshall Plan Initiative”. Die Autoren haben Vorstellungen entwickelt, wie eine „humane Marktwirtschaft” aus der Krise helfen könnte. Sie wollen zeigen, dass die Wirtschaft „effizient” und gleichzeitig „human, erfolgreich und fair” sein kann.
Die „humane Marktwirtschaft” beruht auf der Hoffnung, „dass sich als kollektiver Lernprozess aus der jetzigen Krise” die Methode des „Social Business” durchsetzt, die der Nobelpreisträger Muhammad Yunus entwickelt hat: Dessen „Sozialunternehmen”, wie er sie nennt, arbeiten mit Gewinn. Der aber soll im Unternehmen bleiben, er soll soziale und ökologische Infrastrukturen verbessern helfen. Für den Unternehmer ist höchstens ein Inflationsausgleich drin, Spekulationsgewinne sind ausgeschlossen. Dieses Modell setzt auf Spender und Stifter und die eigene Arbeitszufriedenheit des Unternehmers, der sich an den sozialen Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Der Staat, schreiben die Autoren, soll Regeln und Gesetze schaffen, wenn „Banker, Energieproduzenten und Autohersteller” schlecht wirtschaften und „falsche und veraltete Produkte anbieten”. Die sollen vom Markt verschwinden! Das Ziel sei: Schaffung von Millionen neuer Arbeitsplätze durch Förderung umweltverträglicher Energieerzeugung, nachhaltiger Mobilität, naturnaher Landwirtschaft, im Bildungsbereich und in der Altenpflege. Das alles soll durch ein „sozial-ökologisches” Konjunkturprogramm ermöglicht werden.
An diese ordnungspolitischen Ideen knüpfen der sozialdemokratische Umweltpolitiker Michael Müller und der junge Umweltforscher Kai Niebert an. Auch sie fordern eine „sozialökologisch” ausgerichtete Marktwirtschaft: Deutschland sei zwar Weltmeister in der Umwelttechnik, das Bewusstsein für eine „grüne” Lebensführung sei aber schlecht entwickelt. Müller und Niebert beschreiben die Funktionsweise des Finanzkapitalismus und dessen zerstörerische Wirkung. Aus ihrer Krisenanalyse leiten sie ihr Konzept der Neuordnung des Finanz- und Wirtschaftssystems ab, in seinem Zentrum steht die Idee der Nachhaltigkeit. Die Autoren plädieren für einen grünen „New Deal”. Ihre Lösungsvorschläge scheinen besser umsetzbar als die von Alt und Siegel.
Ein Vorteil des Buches ist auch: Bisherige Forschungen zum Thema werden verarbeitet und ein sehr guter Einstieg in die Debatte darüber ermöglicht. Da ist unter anderem von „wachsenden Ungleichgewichten”, der „Theorie der langen Wellen” oder der Darstellung der „ökologischen Grenzen des Wachstums” die Rede. Jedoch: Die Umsetzung des am Ende präsentierten Sofortprogramms würde weltweit mit schwersten politisch-sozialen und ökologisch-wirtschaftliche Eruptionen einhergehen. Wenn es heißt: 1. Wir müssen uns vom Wachstumsfetischismus verabschieden. 2. Arbeit muss gerecht verteilt werden, etwa durch die Einführung der 32-Stunden-Woche. 3. Wir brauchen einen Mindestlohn – und das alles weltweit!
Zu beobachten ist immerhin, dass in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaften und Staaten das Bedürfnis zunimmt, naturverträglichere Formen der Produktion und Reproduktion anzuwenden. Ob sich die neuen Formen des Lebens durchsetzen, bleibt auch nach der zu empfehlenden Lektüre offen. JOHANNES KLOTZ
FRANZ ALT, PETER SIEGEL: Gute Geschäfte. Humane Marktwirtschaft als Ausweg aus der Krise. Aufbau Verlag, Berlin 2009. 263 Seiten, 16,95 Euro.
MICHAEL MÜLLER, KAI NIEBERT: Epochenwechsel. Plädoyer für einen grünen New Deal. oekom verlag, München 2009. 279 Seiten, 19,95 Euro.
Johannes Klotz ist Publizist und Kommunalpolitiker in Bremervörde.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Laut Johannes Klotz beginnen die beiden Autoren Michael Müller und Kai Niebert ihr Plädoyer für einen grünen "New Deal", eine sozialökologische Martkwirtschaft, mit einer Beschreibung der zerstörerischen Funktionsweisen des Finanzkapitalismus und einer Krisenanalyse. Deutlich hört Klotz die Forderung nach einer "grünen" Lebensweise heraus. Die Vorteile des Buches gegenüber vergleichbarer Literatur sieht er in den realistischen, wenngleich auch schwer umzusetzenden Lösungsvorschlägen der Autoren und in der propädeutischen Anlage des Bandes. Die in den Text eingearbeitete bisherige Forschung zum Thema ermöglicht Klotz einen sehr guten Einstieg in die Debatte.

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