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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans-Herbert Räkel gibt mit seiner Besprechung der Gesamtausgabe der Gedichte einen Überblick über die Biografie der Lyrikerin, deren Angehörige fast alle im Holocaust umgekommen sind. Er beschreibt ihre Flucht aus Polen über Russland und Frankreich, die sie schließlich 1951 nach Amerika führte. Räkel betont, dass die Verwendung von reimlosen, freien Versen für die damalige Zeit geradezu "avantgardistisch" war und beschreibt "ganz kurze Gedichte" als typische Form für Zychlinski. "Erinnerung" an die eigene schreckliche Geschichte macht er als eines der Hauptthemen der Gedichte aus, doch auch die amerikanische Gegenwart beispielsweise sieht er bis auf einzelne etwas "gewaltsam" wirkende Ausnahmen zumeist "souverän" verdichtet. Ihm gefällt, dass Zychlinski nie versucht, "Vieldeutigkeit" zu suggerieren oder "Barrikaden vor das Verständnis" zu legen. Stattdessen bemühe sich die Lyrikerin stets um Einfachheit und Klarheit, so der Rezensent angetan, der auch darauf hinweist, dass sie auf "syntaktische und logische Unklarheiten" völlig verzichtet. Auch die Übersetzung vom Jiddischen ins Deutsche lobt er bei dieser zweisprachigen Ausgabe nachdrücklich. Besonders, dass die Übersetzungen nicht "poetischer" als die Originalgedichte sind, gefällt Räkel sehr.

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