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Nino hatte einen Hund, den er nicht hatte. Einen Fantasiehund.Der traute sich alles, er machte alles, er verstand alles!Eines Tages schenken Ninos Eltern ihm einen richtigen Hund. Aber traut sich der Hund auch alles?Macht der Hund auch alles?Versteht der Hund, was der Fantasiehund verstand?Eine einfühlsame Geschichte des bekannten niederländischen Autors Edward van de Vendel über die sympatischen Freunde, die so manche Kinder täglich begleiten - ob Hund, heimlicher Zwilling oder welch unsichtbarer Lausbub auch immer.Anton van Hertbruggen, der damit sein Debut im Bilderbuchmarkt gab, setzte die…mehr

Produktbeschreibung
Nino hatte einen Hund, den er nicht hatte. Einen Fantasiehund.Der traute sich alles, er machte alles, er verstand alles!Eines Tages schenken Ninos Eltern ihm einen richtigen Hund. Aber traut sich der Hund auch alles?Macht der Hund auch alles?Versteht der Hund, was der Fantasiehund verstand?Eine einfühlsame Geschichte des bekannten niederländischen Autors Edward van de Vendel über die sympatischen Freunde, die so manche Kinder täglich begleiten - ob Hund, heimlicher Zwilling oder welch unsichtbarer Lausbub auch immer.Anton van Hertbruggen, der damit sein Debut im Bilderbuchmarkt gab, setzte die Erzählung in eindrucksvolle Bilder um, für die er 2014 den renommierten niederländischen Illustratorenpreis, die "Golden Palet" (Goldene Palette) gewann.
Autorenporträt
Rolf Erdorf, geb. 1956, studierte Germanistik und Niederländische Philologie. Heute arbeitet er hauptberuflich als Übersetzer aus dem Niederländischen. 2005 wurde er mitdem Martinus Nijhoff Prijs, 2006 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet.

Edward van de Vendel, geboren 1964 in Leerdam/Holland, tätig als Lehrer, bevor er anfing zu schreiben. Mehrfache Auszeichnungen für seine Kinder- und Jugendbücher, Bilderbuchtexte und Gedichte mit u.a. Übersetzungen ins Französische und Deutsche. Der Autor lebt heute in Rotterdam.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.03.2015

Tränen aus Lakritzwasser für den unsichtbaren Hund
Wie es ist, einen Hund zu haben, den man nicht hat? Wie viele Kinder in seinem Alter weiß Nino das genau. Denn Nino hat einen solchen imaginären, vierbeinigen Freund. Den Hund, den er nicht hat. „Nein, Mama sah den Hund, den Nino nicht hatte, natürlich nicht. Niemand konnte ihn sehen. Außer Nino. Nur manchmal tollte er so dumm herum, dass es schon auffiel.“ Ninos Fantasiehund ist ein Meister im Anschleichen und Löcherbuddeln, einer, dem weder die Höhe eines Baumstamms noch die Tiefe des Sees etwas ausmachen. Einer, der Pfote und Schnauze tröstend auf Ninos Bein legt, wenn er traurig ist. Einer, der sogar Ninos Tränen mag, weil sie nach Lakritzwasser schmecken. Nino vermisst seinen Papa. Auch das versteht der Hund, den er nicht hat, denn der kann hören, was Papa am Telefon sagt, wenn er von „ganz, ganz weit weg“ anruft.
  „Eines Tages hatte Nino den Hund, den er nicht hatte, plötzlich nicht mehr.“ Denn Nino bekommt einen echten Hund. Einen, den alle sehen können und der ganz anders ist als der Hund, den Nino nicht hat: lieb, gehorsam, frech und klein. Und ein bisschen ängstlich. Aber das ist nicht schlimm. Auch nicht, dass der echte Hund nichts von Papa weiß und warum Nino so traurig ist. Denn Nino denkt. Er denkt sich Hirsch, Zebra, Nilpferd, Nashorn, Giraffe, Bär und „dazu noch mehr Hunde! Andere Hunde! Die Nino nicht hat!“
  Auf meisterliche Weise erzählt Edward van de Vendel in seinen kurzen, prägnanten und poetischen Sätzen von der Kraft der Fantasie. Im zugleich spielerisch und philosophisch anmutenden Geflecht von Fakt und Fiktion bekommen Ninos imaginäre Freunde eine unbestrittene Daseinsberechtigung, werden kindliche Sorgen, Bewältigungsstrategien, Wünsche und Träume greifbar, verständlich und real.
  Ganz und gar außergewöhnlich sind dabei die atmosphärisch dichten Bilder, die der junge flämische Illustrator Anton van Hertbruggen für van de Vendels Geschichte findet: In urbaner Siebzigerjahre-Wild-West-Romantik und gedämpfter Retro-Farbigkeit setzt er Nino und dessen Hunde – den, den er hat, und die, die er alle nicht hat – gekonnt in Szene. Gibt der Geschichte so eine besondere Dramatik.
  Dinge, die zu Ninos Lebenswirklichkeit gehören, sind aufwendig koloriert, in leuchtenden Farben. Die imaginierten Freunde hingegen als skizzenhafte Bleistiftzeichnungen belassen, so dass sich auch in den Bildern Fantasie und Realität auf wundersame Weise durchdringen. Das Zusammenspiel von Text, Bild und hochwertiger Ausstattung macht dieses künstlerische Bilderbuch nicht nur für realistische Tagträumer zu einem wahren Schatz. (ab 4 Jahre)
MARLENE ZÖHRER
Edward van de Vendel : Der Hund, den Nino nicht hatte. Mit Illustrationen von Anton van Hertbruggen. Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Bohem 2015. 30 Seiten, 14,95 Euro.
Illustration aus Edward van de Vendel und Anton van Hertbruggen:
Der Hund, den Nino nicht hatte.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das beinahe reine Glück empfindet Andreas Platthaus mit diesem Bilderbuch des niederländischen Autors Edward van de Vendel und des Illustrators Anton van Hertbruggen. Die Geschichte von Nino und seinem imaginierten Freund scheint Platthaus von der Art, dass man als Leserin gleich hineintauchen möchte, abenteuerlich und geheimnisvoll. Die etwas biedere Moral von der Fantasie, die mächtiger ist als die Wirklichkeit, scheint Platthaus schultern zu wollen gegen die Subtilität des Aufbaus und die wunderbare Knappheit des Stils. Typografisch macht das Buch Platthaus allerdings Sorgen (Großbuchstaben!) und stört seinen Lektüregenuss.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2015

Zwischen Wachen und Träumen

Mutmacher Phantasie: Das niederländische Bilderbuch "Der Hund, den Nino nicht hatte" ist das reine Glück.

Von Andreas Platthaus

Einen Namen hat der Hund nicht, er wird nur "der Hund, den Nino nicht hatte" genannt. So heißt auch das Bilderbuch, das der niederländische Autor Edward van de Vendel geschrieben und sein Landsmann Anton van Hertbruggen illustriert hat. Sie erzählen von diesem Hund, den es eigentlich gar nicht gibt, und wie geschickt sie das tun, zeigt sich schon daran, dass sie ihren Titelhelden durch die Wahl des Präteritums ("den Nino nicht hatte") als vergangenes Phänomen kennzeichnen. Denn Nino hat mittlerweile einen Hund. Und damit fängt der Schlamassel an.

Nino ist ein kleiner Junge, der in einem nach dessen Gestalt so genannten A-Haus lebt: ein seitlich bis zum Boden heruntergezogenes Spitzdach und darin zwei Geschosse mit großen Fensterflächen auf den jeweiligen Giebelseiten. Wie van Hertbruggen das auf opulenten doppelseitigen Bildern zeichnet, möchte man sofort einziehen, denn das Gebäude sieht nicht nur verheißungs- und geheimnisvoll aus, sondern liegt auch noch in einer Art nostalgischer Gartenstadtsiedlung, die durch die dunklen Farben in ein permanentes Abend- oder Nachtlicht getaucht ist. Man fühlt sich als Betrachter wie im Übergang vom Wachen zum Träumen, und das passt zu Ninos Beschäftigung im Freien, bei der er sich von dem Hund, den er nicht hatte, begleiten lässt. Wir können das Tier jeweils als Schemen in den Bildern erkennen, es ist ein imaginierter treuer Begleiter des Jungen, mit dem es im Zwielicht allerlei Abenteuer zu bestehen gibt - bis hin zur Begegnung mit der Uroma. Nino ist eben noch ein kleiner Junge, und sein Phantasiehund ist ein großer Freund. Gemeinsam sind sie stark.

Dann bekommt Nino zum Geburtstag einen echten Hund geschenkt. Der ist hinreißend hübsch, aber viel weniger mutig als der, den Nino nicht hatte. Also erlebt Nino fortan weniger Abenteuer, weil ihm der tapfere Gefährte fehlt - selbst die Uroma wird plötzlich unheimlich, weil der Hund, den Nino hat, sich vor ihr fürchtet. Was kann man da tun? Verriete es diese Besprechung, wäre der Reiz des Bilderbuches dahin.

Dadurch kann auch nur angedeutet werden, was van Hertbruggen auf den letzten Doppelseiten anstellt, denn da wird es erst richtig abenteuerlich - nicht mehr für Nino, aber für die Leser, die plötzlich in eine Welt rund ums und im A-Haus versetzt werden, die Kinder als reine Freude empfinden werden. Und so kann Nino am Schluss auch ganz beruhigt einschlafen. Zusammen mit dem Hund, der er hat, und dem, den er hatte. Denn die Phantasie ist mindestens so mächtig wie die Wirklichkeit.

Das ist eine schöne Lehre für Kinder, aber mindestens genauso wichtig ist die Subtilität, mit der van de Vendel und van Hertbruggen ihre Geschichte aufbauen. Wie etwa Ninos Vater eingeführt wird: telefonierend in Pilotenuniform und umringt von einem Schwarm Flamingos. Dazu als Text: "Der Hund, den Nino nicht hatte, hörte, was Nino hörte. Am Telefon. Mit Papa. Der rief von ganz, ganz weit weg an." Und man weiß sofort etwas, was die Geschichte selbst erst später erzählt: Dieser Vater ist so gut wie nie bei seiner Familie. Was Ninos imaginiertem Freund noch eine weitere Notwendigkeit verleiht.

Was das Textzitat auch zeigt, ist die Knappheit, mit der hier erzählt wird und die der Übersetzer Rolf Erdorf gut bewahrt hat. Kurze Sätze, beinahe Telegrammstil. Van de Vendel nimmt sich zugunsten der Illustrationen zurück, wie es ein guter Bilderbuchautor tun sollte, denn je mehr durchs Betrachten klargemacht werden kann, desto besser für ein Publikum, das noch nicht notwendig des Lesens kundig ist. Da es das aber irgendwann sein wird und das Buch auch für Ältere vergnüglich sein wird, sei doch auch erwähnt, dass der Verlag die höchst unglückliche typographische Gestaltung des Originals beibehalten hat: nur Großbuchstaben und die Kommata von den Punkten kaum zu unterscheiden, was gerade bei dem so grandios reduzierten Text an Lektürebehinderung grenzt.

Aber sonst ist dieses Buch das reine Glück.

Edward van de Vendel, Anton van Hertbruggen: "Der Hund, den Nino nicht hatte".

Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Bohem Press, Münster 2015. 32 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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